An Education
ØØ 1/2
GB 2009
95 Min.
Regie: Lone Scherfig
Darsteller: Carey Mulligan, Peter Sarsgaard, Alfred Molina u. a.
Der neue Streifen der "Dogma"-Regisseurin Lone Scherfig überzeugt mit einem pointierten Drehbuch von Nick Hornby und interessanten Figuren. So richtig gelungen ist er trotzdem nicht. 30.04.2010
Eine Londoner Vorstadt in den 60ern. Tag für Tag geht Jenny (Carey Mulligan) brav zur Schule. Dort sitzt sie in ihrer adretten Uniform und lernt fleißig, denn sie will später in Oxford studieren. Ihr Leben ist ganz auf das Ziel programmiert, einen Studienplatz in jener ruhmreichen Universität zu bekommen. Ihre Chancen stehen nicht schlecht; sie ist intelligent und gebildet, sie hat gute Manieren, und außerdem spielt sie Cello. Einzig ihr Latein läßt zu wünschen übrig, aber das kann man in Ordnung bringen - davon ist zumindest ihr Vater überzeugt; und er ist die treibende Kraft hinter all den ehrgeizigen Zukunftsplänen.
Es kommt, wie es kommen muß: Eines Tages trifft Jenny den sympathischen und etwas älteren David (Peter Sarsgaard), der ihre Interessen zu teilen scheint. Eine neue Welt eröffnet sich der jungen Frau: Abendessen in schönen Restaurants, Wochenendreisen, Hunderennen, Konzerte ... das Leben scheint mehr zu bieten als eine langweilige Ausbildung in Oxford.
Über weite Strecken amüsiert "An Education" mit einem pointierten Drehbuch (verfaßt von Nick "High Fidelity" Hornby) und reizvollen Figuren. Nicht nur Jenny begeistert mit ihrer Offenheit und Schlagfertigkeit, auch ihre Eltern (Alfred Molina und Cara Seymour) sind spannend gezeichnet. Die Oxford-Versessenheit des Vaters sowie die daraus resultierenden Wortgefechte mit seiner Tochter sind ebenso kurzweilig wie Davids Art, die Eltern seiner Angebeteten um den Finger zu wickeln.
Die Beziehung zwischen Jenny und David vertieft sich, die konservativen Eltern tauen immer mehr auf, der Schulabschluß naht und alles scheint in Ordnung.
Leider spielt das ganze aber im England der 60er Jahre, weshalb nun unvermeidlich die Stunde der Erörterung von Themen wie Geschlechterrollen und Feminismus schlägt. Eine Frau in Oxford? Ihr Platz ist doch, wie wir wissen, an der Seite eines Mannes, als Hausfrau und Mutter (die Variante Ausbildung und Ehe wird in diesem Film nicht erörtert).
Eine dramatische Entscheidung steht an - und dazu hält Regisseurin Lone Scherfig ("Wilbur Wants to Kill Himself", "Italienisch für Anfänger") einen moralisierenden Schluß parat, der reichlich deplaciert wirkt; die anfangs so schöne Komödie über Erwachsenwerden und Liebe gerät plötzlich zum belehrenden Drama. Die intelligente und lebensfrohe Jenny gibt nun das naive Schulmädchen, und auch der Rest der Belegschaft verspielt alle Sympathien beim Zuschauer.
Schade um einen Film, der vielversprechend beginnt und über eine lange Spanne mit Humor, Intelligenz und Treffsicherheit überzeugt. Die unpassende Kehrtwende am Ende macht leider vieles wieder zunichte.
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