About A Boy
ØØØØ
GB 2002
101 Min.
dt. und engl. OF
Regie: Chris Weitz, Paul Weitz
Darsteller: Hugh Grant, Nicholas Hoult, Toni Collette u. a.
Es gibt sie tatsächlich: Filme mit Hugh Grant, bei denen man nicht schreiend aus dem Kino laufen möchte. So wie diese überaus gelungene Nick-Hornby-Adaption der "American Pie"-Erfinder Chris und Paul Weitz. 14.08.2002
Will (Hugh Grant) ist 38, Single, und hat sein Leben voll im Griff, weil er jeden Tag in Einheiten zu je 30 Minuten einteilt. Das geht dann so: Fernsehen (eine Einheit), Friseur (drei Einheiten), CDs kaufen (zwei Einheiten), wieder fernsehen (zwei Einheiten), Zeitschriften lesen (zwei Einheiten), abendliches Date (vier Einheiten). Oder so ähnlich.
Hauptsache jedenfalls, Will kann den Tag allein und ungebunden verbringen. Beziehungen und Freundschaften sind ihm unnötiger Ballast. Muß er notgedrungen am Familienleben von Bekannten teilnehmen, packt ihn das kalte Grausen; vor allem Kindern steht er mit äußerster Skepsis gegenüber. Finanzielle Probleme hat er keine - er lebt von den Tantiemen eines Weihnachts-Songs, den sein Vater einst komponiert hat. Das perfekte Leben also - aber es ist klar, daß es so nicht weitergehen kann. Wo kämen wir denn da hin?! Nein, Will lernt natürlich im Laufe der Handlung, Verantwortung zu übernehmen und wahre Gefühle zu zeigen.
Ausgelöst wird die Wandlung durch seine Begegnung mit dem zwölfjährigen Marcus (Nicholas Hoult), einem Außenseiter, der zusätzlich zu allem Streß in der Schule auch noch auf seine suizidgefährdete Mutter (Toni Collette) aufpassen muß. Das Ganze kommt glücklicherweise nicht schmalztriefend, sondern als leichtfüßige Komödie daher - ganz im Sinne der Romanvorlage von Nick Hornby. Hugh Grant gibt den versnobten Beziehungsphobiker absolut überzeugend, und Nicholas Hoult hat die Augenbrauen eines Vulkaniers. Was will man mehr?
About A Boy
ØØØØ
GB 2002
101 Min.
dt. und engl. OF
Regie: Chris Weitz, Paul Weitz
Darsteller: Hugh Grant, Nicholas Hoult, Toni Collette u. a.
Der Abschluß von Kaurismäkis "Trilogie der Verlierer" widmet sich auf konsequente Weise dem Thema Einsamkeit. Berühren kann der Film jedoch nicht.
In London wütet erneut die Apokalypse - und wie! Die Fortsetzung von Danny Boyles Endzeit-Thriller "28 Days Later" hat in Sachen Härte und Action deutlich zugelegt.
Es gibt viele Strategien, sich sein individuelles Festival-Programm zusammenzustellen. Im Fall der Berlinale scheint zu gelten: Je weniger Filme des offiziellen Wettbewerbs man anschaut, desto größer sind die Chancen, eine ganze Reihe spannender Entdeckungen zu machen.
Die Berlinale im Blutrausch: In Zack Snyders Comic-Verfilmung "300" türmen sich die Leichenberge, der Protagonist von Okamoto Kihachis "Sword of Doom" metzelt einem Besessenen gleich seine Gegner nieder, und in Mitchell Lichtensteins "Teeth" wütet eine bissige Vagina unter der männlichen Bevölkerung.
Anne Herskind besucht für den EVOLVER wieder das Berliner Filmfestival. Ihr erster Bericht: Filme aus Japan und Südkorea behandeln einfühlsam bis skurril die Themen Außenseitertum und Einsamkeit - aber auch die befreiende Wirkung der Liebe.
Matt Dillon als Alter ego von Charles Bukowski? Das klingt zwar etwas gewagt, funktioniert aber in diesem Trinkerfilm über weite Strecken erstaunlich gut.
Kommentare_