Naruto: Rise of a Ninja
ØØØØ
(Ubisoft)
erhältlich für: Xbox 360
Umsetzungen von Zeichentrickserien wie "Avatar" und "Yu-Gi-Oh" sind sowohl Spielern als auch Fans der Serien in schlechter Erinnerung. Nun hat sich Ubisoft der Thematik angenommen und bringt mit "Naruto: Rise of a Ninja" eine Konsolenversion der erfolgreichen Anime-Serie, die locker den Genrethron besteigt. 19.12.2007
Naruto Uzumaki hat es wirklich nicht leicht. Nicht genug damit, daß sein Vater vor zwölf Jahren verstarb, als er das Dorf gegen den neunschwänzigen Dämonenfuchs verteidigte, oder daß besagter Dämonenfuchs nun ohne Narutos Wissen in seinem Körper auf eine Gelegenheit zum Ausbruch lauert. Auch daß ihn das gesamte Dorf Konohagakure wie einen Aussätzigen behandelt, ist momentan nicht sein vorrangiges Problem.
All diese Katastrophen sind nichts im Vergleich zu dem Dilemma, in dem sich der junge Mann befindet: Naruto ist mit Pauken und Trompeten durch die Abschlußprüfung der Ninja-Akademie gerasselt, weil er mit seinem "Clone-Jutsu" keinen angriffsbereiten Klon-Ninja, sondern einen sabbernden, bewegungsgestörten Vollidioten herbeigezaubert hat. Und weil ein Unglück bekanntlich selten allein kommt, fällt er nicht nur bei der Prüfung durch, sondern fliegt auch gleich aus der Akademie - was seinen Plänen, der nächste Ninja-Hokage zu werden, einen empfindlichen Dämpfer versetzt.
An dieser Stelle übernimmt der Spieler die Rolle des geplagten Helden. Aller anfänglichen Skepsis zum Trotz - schließlich waren Konsolenumsetzungen von Film- und Fernsehkreationen bislang nahezu ausnahmslos unerträglich - stellt sich bald heraus, daß mit "Naruto: Rise of a Ninja" ein kleines Kunstwerk seinen Weg in die Microsoft-Konsole gefunden hat. Was sich anfangs als eher dümmlicher Manga-Prügler ankündigt, verwandelt sich nämlich bald in ein ziemlich zauberhaftes Action-Adventure, das viel Charme, Witz und Flair mit einer blitzsauberen technischen Umsetzung paart.
In "Naruto" dreht sich alles darum, den jungen Möchtegern-Ninja auf seinem Weg zu Ruhm und Ehre zu begleiten. Die Story ist zwar nicht Nebensache, aber nur einer von mehreren Erfolgsfaktoren der wirklich geglückten Umsetzung. Mindestens ebenso wichtig sind die dutzenden Neben-Quests und Missionen abseits der Geschichte, da sie dem Game einen beachtlichen spielerischen Tiefgang verleihen - ganz abgesehen von jeder Menge Lacher. So soll man zum Beispiel Münzen für verarmte Dorfbewohner sammeln oder an Liebeskummer leidende Männer mit einem "Sexy-Jutsu" aufheitern, wobei sich Naruto während des Zaubers in eine aufreizende und spärlich bekleidete junge Dame verwandelt. Diese perfide Taktik macht sich übrigens auch in den vielen Kämpfen bezahlt, die Naruto zu bestehen hat. Natürlich muß man sie zuvor ordentlich einüben, wofür wiederum geeignete Studienobjekte erforderlich sind. Und die sind sehr zum Leidwesen Narutos nur an einem Ort zu finden: der öffentlichen Badeanstalt für Frauen und Mädchen ...
Ähnlich skurril sind auch die weiteren Aufgaben, die Naruto im Lauf der Geschichte zu bewältigen hat. Dafür steht dem Spieler das gesamte Dorf Konohagakure zur freien Verfügung; später kommen noch einige Gebiete außerhalb der Ortschaft hinzu. Diese Bewegungsfreiheit ist umso beeindruckender, wenn man bedenkt, das das Spiel erstens über eine hervorragende 3D-Graphik in feinster Anime-Manier verfügt und zweitens frei von Slowdowns, Texturfehlern und ähnlichen Ärgernissen ist.
Die graphische Präsentation ist zwar nicht auf dem gleichen Niveau wie bei Highlights à la "Call of Duty 4", "Gears of War" und "Bioshock", aber ein technisch derart fehlerfreies Spiel ist dennoch eine Leistung, an der sich so manches Entwickler-Team ein Beispiel nehmen sollte. Fans der ungemein erfolgreichen Zeichentrickserie gewinnen gleich doppelt: sie bekommen nicht nur ein ausgezeichnetes Spiel, sondern obendrein auch noch eines, das sich sehr stark an die Vorlage hält (wie dem Autor dieser Zeilen von kompetenter elfjähriger Stelle glaubhaft versichert wurde).
Doch auch ohne Vorkenntnisse der Serie ist "Naruto: Rise of a Ninja" ein Heidenspaß, der gegen aktuelle Highlights wie "Assassin´s Creed" oder "Mass Effect" bestehen kann und immer wieder Lust auf einen Ausflug nach Konohagakure macht.
Der Vorgänger galt lange Zeit als die beste PC-Kriegssimulation. Nun will Codemasters mit einem martialischen Ausflug ins Drachenreich auch den Konsolenbereich erobern. Unser kampferprobter Redakteur zieht für den EVOLVER in die letzte Schlacht.
Daß Pandas süß sind, weiß jeder. Daß sie aber auch gnadenlos sein können, ahnen nur die wenigsten. Das Spiel zum Kinoerfolg offenbart diese schonungslose Seite der Kuschelbären und läßt Versoftungen von Filmen wie "Terminator" und "Superman" winselnd und gebrochen im Staub seines Siegeszugs zurück.
Umsetzungen von Zeichentrickserien wie "Avatar" und "Yu-Gi-Oh" sind sowohl Spielern als auch Fans der Serien in schlechter Erinnerung. Nun hat sich Ubisoft der Thematik angenommen und bringt mit "Naruto: Rise of a Ninja" eine Konsolenversion der erfolgreichen Anime-Serie, die locker den Genrethron besteigt.
Unser Redakteur Benjamin Mann hat weder Zeit noch Nerven geschont, um den letzen Teil der "Halo"-Trilogie auf Herz und Nieren zu prüfen. Seine Eindrücke hielt er in Form eines Erlebnisberichts für den EVOLVER fest.
Familienfreundlich? Nein, danke! Shooter eigneten sich noch nie richtig dazu, einen geselligen Abend im Kreis der Liebsten zu verbringen. Dieser stellt keine Ausnahme dar. Im Gegensatz zu anderen Genrevertretern geht es im John-Woo-Digitalverschnitt jedoch weniger darum, wieviel man killt, sondern, wie cool man killt.
Am Südpol geht die Post ab: Zehn Comic-Helden sind angetreten, um den besten Wellenreiter zu krönen. Den Multiplattformtitel von Ubisoft gibt es auch für Nintendos "Hüpf und Spring"-Konsole. Hmm - Surfen und Wii? Wiimote und Nunchuk? Könnte durchaus was werden. Wird es aber leider nicht.
Kommentare_