Two Worlds
ØØØ 1/2
(Reality Pump/Zuxxez)
erhältlich für: Xbox 360, PC
Freunde des gepflegten Fantasy-Abenteuers haben es schwer mit Microsofts Edelkiste: Abgesehen von "Oblivion" herrscht gewaltiger Mangel an digitalisierten Schwertschwingern und Zauberkundigen. Da kommt der erste Genreausflug der "Earth 2160"-Macher Reality Pump gerade recht. 10.10.2007
Aller Anfang ist bekanntlich schwer. So hat es halt auch ein wenig gedauert, bis die Xbox-360-Version von "Two Worlds" endlich fertig wurde und nun in den heimischen Läden auf ausgehungerte Helden wartet. Der Release-Termin läßt allerdings nichts Gutes für die Verkaufszahlen erwarten: "Two Worlds" erscheint genau zwischen zwei mit großer Spannung erwarteten Top-Titeln, "Bioshock" und "Halo 3", die in der Prioritätenliste der Spieler mit ziemlicher Sicherheit höher angesiedelt sind als das Fantasy-Abenteuer.
Andererseits darf man darauf hoffen, daß so ziemlich alle Genrefreunde mittlerweile innige Bekanntschaft mit jedem Quadratzentimeter von "Oblivion" geschlossen haben und durch die Lust auf neue Welten doch noch einmal 65 Euro aus dem Spielebudget locker machen werden. Für diesen Betrag bekommt der Spieler auch eine riesige Landkarte geboten, die mit Städten, Dörfern, Camps, Ruinen und finsteren Türmen regelrecht vollgestopft ist. In bester "Oblivion"-Manier gibt es an jedem Ort eine Vielzahl von Nebenmissionen zu erfüllen, durch die man einerseits dringend notwendige Erfahrungspunkte sammeln, andererseits auch einiges an Kleingeld und Ausrüstung abstauben kann.
Die Hauptstory wiederum wird keinen Originalitätspreis gewinnen: junger Held, böse Kulte, Orks, Wiederauferstehung eines toten Gottes, verschwundene Schwester und so weiter und so fort. Das alles ist in beliebiger Zusammenstellung schon einmal dagewesen, obwohl man zugeben muß, daß die Geschichte von "Two Worlds" im Gegensatz zu der von "Oblivion" wesentlich weniger öde ist und durchaus Anreiz bietet, sie bis zum Ende zu verfolgen.
Viel interessanter und witziger sind allerdings die zahlreichen Sidequests, von denen ein Großteil zwar nach dem altbekannten Motto "Geh dorthin und hau was um" abläuft, die aber auch genug Abwechslung bieten. Ab und zu sorgen sie sogar für Heiterkeit, wenn es zum Beispiel darum geht, die Folgen des ungeschickten Umgangs mit einem magischen Verdopplungsspiegel zu beseitigen oder dem Kommandanten eines Militärlagers seine Unterwäsche zu stehlen.
Doch die schönsten Aufgaben bleiben unbewältigt, wenn der Held nicht über die notwendige Ausrüstung verfügt. In diesem Punkt spielt "Two Worlds" eine seiner größten Stärken aus. Es gibt Hunderte verschiedene Ausrüstungsgegenstände, wobei gleichartige Teile miteinander kombiniert werden können, um so ihre Effizienz zu verbessern. Bis zu zehnmal kann man ein beliebiges Schwert aufrüsten, damit es sich von einem einfachen Brotmesser in einen todbringenden Orkschlachter verwandelt. Nebenbei lassen sich die Waffen auch noch mit magischen Kristallen versehen, wodurch sich ihre Kampfwerte weiter steigern.
Das klingt zwar simpel, macht aber bizarrerweise extrem süchtig. Schon nach kurzer Zeit merkt man, daß man die Aufgaben weniger wegen der Story als wegen der Chance erledigt, vielleicht noch eine Waffe zum Aufrüsten zu finden - eine Art waffentechnisches "Pokemon" sozusagen; einfach, aber ungeheuer witzig. Leider ist der Rest des Spiels weit weniger heiter. Vor allem die technische Umsetzung ist selbst bei größtem Wohlwollen höchstens als passabel einzustufen. Die Framerate ist grundsätzlich schon sehr niedrig, und wenn es einmal etwas hektischer wird, geht die Xbox 360 merklich in die Knie, was häufig zu unschönen Rucklern führt. Die 3D-Engine liefert auch nur sehr biedere Kost, Pop-ups sind an der Tagesordnung, und die Kollisionsabfrage macht hin und wieder merkwürdige Dinge.
Das alles ist nicht besonders schön, aber "Two Worlds" macht trotzdem Freude und ist ein recht brauchbares Spiel. Die technischen Schwächen trüben den Spielspaß leider (und für das Inventarsystem auf der Xbox 360 müßte eigentlich jemand verklagt oder gefeuert werden!), aber im derzeit überaus tristen Fantasy-Markt hat das Spiel durchaus seinen Charme und seine Berechtigung.
Two Worlds
ØØØ 1/2
(Reality Pump/Zuxxez)
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