Stronghold: Legends
ØØØ
(Firefly/2K)
erhältlich für: PC
Im dritten Teil der bisher immer recht amüsanten Burgenbauer-Serie darf der Spieler in die Haut mythischer Gestalten wie Dracula, Siegfried oder König Artus schlüpfen. 08.01.2007
Im Bereich der Aufbaustrategiespiele herrschte in jüngerer Vergangenheit bekanntlich nicht gerade Mangel. Obwohl sich Jahr für Jahr die üblichen Verdächtigen - allen voran die übermächtige "Civilization"-Reihe - mit neuen Fortsetzungen im Genre bemerkbar machten, waren es doch die beiden "Stronghold"-Teile, die bei Strategie-Fans auf aller Welt zu Dauerbrennern wurden.
Auch in der neuen Episode, "Stronghold: Legends", spielt die eigene Burg eine wichtige Rolle. Allerdings hat sich der Fokus des Spiels doch deutlich vom Aufbauprinzip weg und hin zur Fantasy-Echtzeitstrategie verlagert. So stehen dem Spieler nun drei vollwertige Kampagnen zur Verfügung, in denen er in die Haut von mythischen Persönlichkeiten wie König Artus, Siegfried oder Graf Dracula schlüpfen kann.
Die erste Aufgabe in den Kampagnenmissionen besteht nach wie vor darin, seine eigene Burg zu errichten und so gut wie möglich zu verteidigen. Dabei ist militärisches Denken allerdings ebenso wichtig wie ökonomisches. Ressourcen (natürliche wie menschliche) sind knapp und wollen optimal eingesetzt werden, um von größtmöglichem Nutzen zu sein. Das friedliche Steineklopfen und Turmbauen ist allerdings meist nur von sehr kurzer Dauer - was nützt denn die schönste Burg, wenn keiner in der Nähe ist, um sie in Schutt und Asche zu legen?
Durch die Verlagerung ins Fantasy-Genre stehen nun auch widerliche Ungetüme wie Drachen oder Riesen parat, um die kunstvoll errichteten Verteidigungsmauern in einen Haufen qualmenden Schutt zu verwandeln. Die Idee, das Spiel um Elemente aus dem Reich der Phantasie zu erweitern, hat sich durchaus als lohnend erwiesen und bietet eine Menge neue Möglichkeiten, das eigene Zerstörungspotential kreativ auszuleben. Leider machen jedoch einige gravierende Mängel dem Spielspaß einen nicht unbeträchtlichen Strich durch die Rechnung.
Da wäre zum einen die Graphik, die auch beim besten Willen maximal als angestaubt bezeichnet werden kann. Gerade die Spezialeffekte der mythischen Einheiten lassen viel zu wünschen übrig, aber auch die Welt als Ganzes kann das Spielerauge so gut wie nie begeistern.
Der Spruch "Wo viel Licht, da auch viel Schatten" trifft vor allem bei der gegnerischen KI den Nagel auf den Kopf. Die Gegner agieren überaus geschickt, wenn es darum geht, die Burgen des Spielers in Schutt und Asche zu legen; leider fehlt ihnen aber jegliche Eigeninitiative. Die Angriffe erfolgen immer über die gleichen Stellen, auf die gleiche Art und mit den gleichen Einheiten. Das hat zur Folge, daß man die Züge des Computers irgendwann einfach auswendig kann, was die Motivation, "Stronghold: Legends" mehr als einmal durchzuspielen, gegen Null drückt.
Auch die Verlagerung in Richtung Echtzeitstrategie hat dem Spiel nicht unbedingt gutgetan. In einem großen Gefecht die Übersicht zu bewahren, ist schon eine Herausforderung, die an mehr als einer Stelle im Spiel ans Unmögliche grenzt - und wird durch die teilweise miserable KI der eigenen Einheiten mehr als erschwert. Die Pathfinding-Algorithmen würden eigentlich für Erheiterung sorgen, müßte man nicht dauernd irgendwelche verlorenen Einheiten mühsam auf den rechten Weg zurückleiten. Selbst wenn eine Einheit wider Erwarten ihr Ziel von alleine erreicht, kann es passieren, daß sie gelangweilt zuschaut, wie ihre Kameraden in blutige Schnipsel zerfetzt werden, und keine Anstalten macht, sich an dem Gemetzel zu beteiligen. Sehr frustrierend ...
"Stronghold: Legends" wagt einen gefährlichen Seiltanz zwischen Kampf und Aufbau. Zwar stürzt das Spiel zu keiner Zeit in den Abgrund, aber so richtig solide wirkt das ganze Werk auch nicht unbedingt. Für Aufbaustrategen ist das Spiel zu hektisch und kampflastig, während Großgefechts-Fans unter der mühsamen KI und den berechenbaren Gegnern leiden werden. Für ein kurzes Burgbauvergnügen ist der neueste Ableger der "Stronghold" Serie aber allemal gut - auch wenn der neue Teil in keiner Weise an seine großartigen Vorgänger heranreicht.
Stronghold: Legends
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(Firefly/2K)
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