Star Wars: Battlefront 2
ØØØØØ
(Pandemic Studios)
Erhältlich für: PS2, PC, Xbox, PSP
Einer der fulminantesten Enthüllungen der diesjährigen E3 (Electronic Entertainment Expo) kam von Electronic Arts: Eine Fortsetzung der "Battlefront"-Reihe ist in Arbeit. Damit erfüllt EA den zahlreichen Fans der Serie einen Herzenswunsch. Immmerhin ist "Star Wars: Battlefront 2" eines der meistverkauften Videospiele des "Star Wars"-Franchises. Doch was machte das Game so außergewöhnlich? 16.09.2013
Videospiele aus dem "Star Wars"-Universum gibt es wie Sand auf Tatooine. Manche von ihnen sind hervorragend, andere wiederum miserabel. Und in den meisten schlüpft der Spieler in die Rolle eines Jedi-Ritters, um mittels Lichtschwert und Machtfähigkeiten gegen die dunkle Seite der Macht vorzugehen. Klar, Lichtschwerter und Machtfähigkeiten sind cool - aber irgendwann kann dieses Schema einfach nicht mehr begeistern. Das Entwicklerstudio Pandemic erkannte die Marktlücke und fabrizierte im Jahre 2004 das Spiel "Star Wars: Battlefront". Hier traten in großangelegten Schlachten zwei Fraktionen gegeneinander an, wobei der Spieler die Rolle eines gewöhnlichen Fußsoldaten anstelle eines mächtigen Lichtschwertschwingers übernahm. Die Formel ging auf, das Spiel verkaufte sich blendend. Und bereits 2005 wurde der Nachfolger veröffentlicht, der sich sogar noch besser unter die Leute bringen ließ. Das lag beispielsweise an der eingängigen Steuerung sowie am gelungenen Gameplay und vor allem an der beinahe perfekt umgesetzten "Star Wars"-Atmosphäre.
"Battlefront 2" spielt sich wie ein Teil aus Electronic Arts´ "Battlefield"-Reihe. Zur Auswahl stehen eine Kampagne, die die Geschichte der 501. Division der Klonkrieger erzählt, eine Galaxie-Eroberung (erinnert etwas an "Risiko") sowie die Möglichkeit, einfache Runden auf den verschiedenen Karten auszutragen. Gespielt werden Schlachten zwischen zwei Fraktionen (Rebellen vs. Imperium oder Republik vs. Separatisten) auf großräumigen Karten, wobei 64 Soldaten auf einmal gegeneinander antreten. Stirbt ein Spieler, wird er zwar sogleich wiederbelebt, verliert allerdings Punkte.
Pro Fraktion stehen sechs Klassen zur Auswahl, die sich in Ausrüstung und Attributen unterscheiden. So hat man bei allen Fraktionen die Wahl zwischen einem Sturmsoldaten, einem Scharfschützen, einem Techniker und einem Raketenwerfer-Trupp. Außerdem stehen jeweils zwei weitere Klassen zur Auswahl, die je nach Fraktion unterschiedlich sind und erst ab einer bestimmten Punkteanzahl zur Verfügung stehen. So kann man auf Seiten der Republik als Jetpack-Truppe den Tod von oben herab bringen, währen die Rebellen einen Spion in die Schlacht schicken, der sich getarnt an den Feind heranschleichen kann. So spielen sich die unterschiedlichen Gruppierungen nicht gleich, für Abwechslung ist gesorgt.
Trotz dieser Unterschiede bleiben die Schlachten ausbalanciert, keine Klasse ist wesentlich stärker als eine andere - es handelt sich nur um eine Frage des Spielstils. Wer sich lieber im Hintergrund hält und unterstützend agieren möchte, wählt den Techniker, während Frontschweine beispielsweise zum Raketenwerfer oder zum Blastergewehr greifen. Davon abgesehen gibt es in "Battlefront 2" noch andere Mittel und Wege, dem Feind die Hölle heiß zu machen. Auf dem Schlachtfeld verstreut stehen jede Menge schwerbewaffnete Fahrzeuge, die allesamt direkt aus dem Fuhrpark der "Star Wars"-Filme stammen. Es ist ein Hochgenuß, auf einem Speedbike über Endor zu düsen oder selbst in einen AT-AT zu steigen, um mit diesem Stahlkoloß dem Rebellenabschaum zu zeigen, daß das Imperium in der Tat zurückschlägt.
Und genau hier offenbart das Spiel seine wahre Stärke. Die Stimmung der Filme wird großartig eingefangen, der Spieler fühlt sich als Teil der großen Schlachten des interstellaren Kriegs zwischen Republik und Separatisten, Rebellen und Imperium, der hellen und der dunklen Seite der Macht. Die Levels sind mit viel Liebe zum Detail gestaltet. Hoth, Mos Eisley, der Todesstern, Geonosis - alles sieht genauso aus, wie man sich die "Star Wars"-Welt(en) aus der Sicht eines Infanteristen vorstellen würde. Hoth präsentiert sich als weitläufige Eiswüste, der Todesstern ist ein Labyrinth aus engen Gängen, und der Dschungel von Endor wirkt undurchdringlich und bedrohlich. Der Schlachtenlärm wird noch dazu vom epochalen "Star Wars"-Soundtrack unterstrichen, was der Atmosphäre den letzten Schliff verpaßt.
Zwei Neuerungen tragen ebenfalls zu dieser dichten Stimmung bei und stellen außerdem spielerisch sinnvolle Erweiterungen dar. Zum einen ist es in "Battlefront 2" nun doch möglich, in die Haut einer bekannten Figur aus dem Filmen zu schlüpfen und so in die Schlacht einzugreifen. Diese "Helden", beispielsweise Luke Skywalker, Han Solo oder General Grievous, sind deutlich mächtiger als der gewöhnliche Infanterist und können so bei geschicktem Einsatz das Blatt in der Schlacht wenden. Allerdings sind sie weder unsterblich noch durchgehend verfügbar - erst ab einer bestimmten spielerischen Leistung wird es dem Spieler ermöglicht, als Yoda, Boba Fett, Darth Vader etc. unter den feindlichen Truppen gehörig aufzuräumen. Dann macht es aber auch einen Heidenspaß. Allerdings sind die Helden ein wenig zu mächtig geraten; vor allem in den Händen eines erfahrenen Spielers scheinen sie übermächtig zu sein.
Zum anderen werden die Schlachten in "Battlefront 2" nicht mehr auschließlich auf dem Boden ausgetragen. Zwar gab es bereits im ersten Teil mancherorts Raumschiffe, mit denen man unter den feindlichen Infanteristen Verwüstung anrichten konnte - doch erst in der Fortsetzung werden ganze Schlachten im Weltraum ausgetragen. Dabei stehen sich zwei gigantische Schlachtschiffe gegenüber. Sieger ist, wer als erster das Schiff des Gegners komplett zerstören kann. Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten: Entweder vernichtet man mit Bombern oder Angriffsschiffen das Raumschiff durch brachiale Gewalt von außen, oder aber man infiltriert den gegnerischen Kreuzer und nimmt ihn daraufhin durch Sabotageakte von innen auseinander. Beide Vorgehensweisen verlangen einiges an Geschick; vor allem die Infiltration will gut geplant sein, da die gegnerischen Schiffe vor Truppen nur so wimmeln. Gleichzeitig muß natürlich die Zerstörung des eigenen Schiffs verhindert werden, denn der Gegner wird genau dasselbe versuchen. Die Raumschlachten spielen sich sehr flott, Langeweile kommt dabei niemals auf. Diese Neuerungen sind durchaus sinnvolle Weiterentwicklungen des Vorgängers und fügen sich großteils sehr gut in das Spielgefühl ein.
Wie es in den goldenen Tagen der PlayStation 2 üblich war, verfügt auch "Battlefront 2" über einen Splitscreen-Modus. So kann man sich mit einem Freund oder einer Freundin zusammensetzen, mit allerlei Snacks eindecken und den ganzen Tag mit epischen Schlachten um Wohl und Weh der Galaxie verbringen. Daß das vor allem für eingefleischte Fans des "Star Wars"-Universums eine ungemeine Freude ist, ist wohl selbstverständlich. Bleibt nur zu hoffen, daß Electronic Arts nicht darauf vergißt und entgegen dem derzeitigen Trend hin zum Auschließlich-online-Multiplayer eine Möglichkeit zum zweisamen Spielen vor einem Bildschirm in den neuen Teil der "Battlefront"-Reihe einbaut. Vorläufiger Release-Termin ist der Sommer 2015. Zeit genug also, den Fans der Serie das Spiel zu geben, auf das sie so lange gewartet haben. "Battlefront" in Next Generation - eine Erschütterung der Macht ist definitiv schon zu spüren.
Star Wars: Battlefront 2
ØØØØØ
(Pandemic Studios)
Erhältlich für: PS2, PC, Xbox, PSP
1979 kam Ridley Scotts "Alien" in die Kinos und zeigte uns Erdenbewohnern die kleinen grünen Männchen von ihrer düsteren Seite. Bislang konnte keine Videospielumsetzung das Flair dieses Meisterwerks adäquat herüberbringen. Doch jetzt haben Creative Assembly mit "Alien: Isolation" ihr eigenes Monster auf uns losgelassen.
An jeder Ecke hängen Kameras, die Passanten filmen; unsere Smartphones geben alle Daten und Bewegungsprofile an Herstellerfirmen weiter; die NSA überwacht unsere Gespräche, Mails und Kurznachrichten. Wer das Überwachungssystem kontrolliert, kontrolliert die Welt ... und in diesem Game auch seine Mitmenschen.
Seit 27 Jahren erzählt die "Castlevania"-Reihe die Geschichte des Belmont-Clans, einer Familie von Vampirjägern, und seines Kampfes gegen die Mächte des Bösen. Mit "Lords of Shadow" feierte die Serie 2010 ihren Next-Gen-Einstand. Jetzt liegt das Sequel vor.
Schleichen. Verstecken. Weglaufen. Spätestens seit "Amnesia: The Dark Descent" ist diese Formel für Survival-Horror-Games salonfähig. "Outlast", das Erstlingswerk des Indie-Studios Red Barrels, funktioniert nach diesem Konzept. Und macht dabei fast alles richtig.
Eine der renommiertesten Shooter-Serien feiert mit "Battlefield 4" ihren Einstand auf den aktuellen Next-Gen-Konsolen. Philipp Grüll war mit Herz und Seele beim digitalen Gemetzel dabei.
Das Genre der Weltraumspiele galt lange Zeit als tot. Die Community verlagerte ihr Interesse und ihre Kaufkraft auf realistischere Szenarien, und große Serien wie "Wing Commander" oder "Masters of Orion" gerieten in Vergessenheit. Doch in letzter Zeit gibt es durch "X: Rebirth", "EVE Online" sowie das Megaprojekt "Star Citizen" Anzeichen für eine Renaissance des Genres. Ein guter Zeitpunkt, um sich eines SF-Schwergewichts aus dem Jahre 1999 zu erinnern.
Kommentare_