Splinter Cell: Double Agent
ØØØØØ
(Ubisoft)
erhältlich für: Xbox 360, PC, PS2, Xbox, Gamecube
Die Firma Ubisoft zeigt mit dem neuen Teil der Schleichserie, daß sie den Sprung auf eine Next-Gen Konsole bravourös gemeistert hat: Ihr Doppelagent liefert ein Meisterstück. 23.11.2006
"Wann ist ein Mann ein Mann?" fragte sich schon Herbert Grönemeyer in seinem gleichnamigen Lied. Dieselbe Frage stellt sich wohl auch Sam Fishers Auftraggeber, der Geheimdienst NSA. Nach einem mißglückten Einsatz, bei dem Sams junger Partner ums Leben kommt, und dem tödlichen Autounfall seiner einzigen Tochter schmeißt der Paradeagent nämlich zum ersten Mal die Nerven weg.
Ein "normaler" Dienstgeber würde seinem besten Mitarbeiter einfach ein paar Wochen Zwangsurlaub verordnen, und die Sache wäre gegessen. Daß die Uhren bei der National Security Agency jedoch ganz anders ticken, sollte jedem klar sein, der schon einmal einen Spionagethriller à la "Mission: Impossible" gesehen hat. In solchen Organisationen wird ein Trauernder plötzlich zum Sicherheitsrisiko. Wer weiß schon, wem er sich auf Grund seiner inneren Qual anvertraut - und ob er nicht insgeheim seinen Chefs die Schuld daran gibt, daß seine Tochter tot ist?
Kurzum: Man kann Sam Fisher nicht mehr bedingungslos vertrauen. Also faßt die NSA einen Plan, der dieses scheinbare Manko zum Vorteil macht: Sie schleust ihren besten Mann als Doppelagent bei der JBA ("John Brown´s Army") - einer terroristisch angehauchten, paramilitärischen Vereinigung - ein. Sollte er die Terrororganisation hochnehmen, ist alles vergeben und vergessen; gelingt ihm das aber nicht, werden sich die Bösen schon seiner an- und damit der NSA die Drecksarbeit abnehmen. So stellen sich das zumindest die Herren in den "Think Tanks" vor ...
Um dieses Vorhaben jedoch in die Tat umsetzen zu können, muß Sam erst einmal Kontakte knüpfen und das Vertrauen der Terroristen erlangen. Glücklicherweise sitzt einer der führenden Köpfe der kriminalistischen Vereinigung gerade im Gefängnis, also läßt die NSA ihren Agenten kurzerhand auch einsperren.
Von diesem Augenblick an ist der Spieler ganz auf sich gestellt. Jede seiner Handlungen (oder Nicht-Handlungen) wirkt sich auf das Vertrauen aus, das beide Parteien in ihn setzen. Willkommen in der zwielichtigen Welt der Doppelagenten!
Auch in der neuen Folge der "Splinter Cell" Reihe hat sich nichts am Gameplay verändert. Nach wie vor geht es darum, die einzelnen Missionsziele möglichst unauffällig zu erreichen. Das bedeutet aber nicht, daß der Spieler nicht mit einigen Innovationen zu rechnen hat. Die wohl augenfälligste Änderung ist wohl das Level-Design: In "Double Agent" werden die meisten Missionen am hellichten Tag ausgeführt. Somit wird das schon zum Markenzeichen gewordene Nachtsichtgerät mehr oder weniger überflüssig, da genug Licht vorhanden ist, um klar sehen zu können.
Das gilt natürlich auch für die Gegner, die jetzt nicht nur eine höhere Sichtweite haben, sondern auch deutlich schlauer geworden sind. Haben sie Sam einmal erspäht, lassen sie nicht mehr locker, sondern suchen aktiv, bis sie fündig geworden sind. Zu diesem Zweck fordern sie sogar oft Verstärkung an und greifen zu üblen Tricks, indem sie sich nichtsahnend stellen, nur um dem arglosen Spieler schon im nächsten Augenblick in den Rücken zu fallen. An dieser Stelle gebührt den KI-Programmierern von "Splinter Cell: Double Agent" ein großes Lob - offensichtlich haben sie sich frühere Kritik zu Herzen genommen und die Engine komplett überarbeitet.
Nicht nur renoviert, sondern ganz neu ist das ins Gameplay integrierte "Vertrauenssystem", das folgendermaßen funktioniert: Jede Mission beinhaltet neben den auf jeden Fall zu erledigenden Primärzielen auch optionale Sekundärziele. Das Erfüllen oder Nichterfüllen dieser Nebenmissionen wirkt sich direkt auf das Ausmaß des Vertrauens aus, das NSA und/oder JBA dem Spieler entgegenbringen. So kann es durchaus passieren, daß eine zu Ende gebrachte Mission als Fehlschlag gewertet wird, weil eine der beiden Parteien das Vertrauen in Sam verloren hat.
Agent Fisher wird beispielsweise recht früh im Spiel in einen Raum gebracht, in dem sich ein gefangengenommener Helikopterpilot befindet, den die JBA tot sehen will, die NSA aber lebendig braucht. In einer hervorragenden Zwischensequenz überreicht das terroristische Oberhaupt Sam eine Pistole - mit dem Auftrag, ihm den Beweis für seine Loyalität zu liefern. Nun liegt es am Spieler, ob er dem hilflos gefesselten Piloten einfach eine Kugel durch den Kopf jagt oder sich weigert, abzudrücken. Egal, wie man sich entscheidet, eine Seite ist auf jeden Fall sauer.
Vor solche und ähnliche Entscheidungen wird man im Lauf des Spiels immer wieder gestellt. Je nachdem, welchen Weg man eingeschlagen hat, bekommt der Spieler daher auch eine von drei verschiedenen Endsequenzen geboten. Das lädt natürlich zu erneutem Durchspielen ein; schließlich will man wissen, was passiert wäre, wenn man sich ganz anders entschieden hätte.
Graphisch kann das neue "Splinter Cell" auf der Xbox 360 voll und ganz überzeugen - was man von den PS2-, Xbox- und Gamecube-Versionen nicht unbedingt behaupten kann. Das sollte aber nicht weiter verwundern: "Double Agent" ist eindeutig ein Next-Gen-Spiel und kann deswegen auch nur auf einer entsprechenden Konsole wirklich brillieren. Die "alten" Geräte bringen klarerweise die Graphik-Power nicht auf, die für die sehenswerten Effekte erforderlich ist. Das reicht von Licht- und Schatteneffekten über dynamische Wasseroberflächen bis hin zum Charakterdesign. Zudem hat Sam Fisher noch nie tougher und "männlicher" ausgesehen als jetzt. Stoppelfrisur, Dreitagebart sowie ein paar Narben tragen dazu bei, daß man dem Protagonisten die Rolle des hin- und hergerissenen Mannes abnimmt.
Auch die Sound-Kulisse, die schon immer fester Bestandteil der "Splinter Cell"-Reihe war, ist diesmal außergewöhnlich gut. Das Knirschen von Kies unter Sams Füßen, das Splittern von Glas sowie das übelkeitserregende Knacken gebrochener Halswirbel wurden glänzend integriert. Dasselbe gilt auch für das wirklich hervorragende Voice-acting der deutschen Sprecher, die ihren Beruf wirklich beherrschen und vor allem mit viel Freude an die Arbeit gegangen sind.
"Splinter Cell: Double Agent" ist ein Spiel, das von der ersten Sekunde an süchtig macht. Das liegt an der spannenden Story, dem tollen Gameplay und - man glaubt es kaum - an der beinahe philosophischen und gerade heute wichtigen Aussage (Motto: Es ist nicht alles so, wie es scheint oder scheinen soll).
Wer also ohnehin nicht glauben kann, was ihm die Medien (mit Ausnahme des EVOLVER) und die "Obrigkeit" von früh bis spät einreden, wird sich durch dieses Agentenepos auf spannende Art bestätigt fühlen. Und wer eine Xbox 360 besitzt, kriegt diese Erkenntnisse noch dazu so schön wie nie ins Haus geliefert - und braucht nicht mehr auf Weihnachten zu warten.
Splinter Cell: Double Agent
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(Ubisoft)
erhältlich für: Xbox 360, PC, PS2, Xbox, Gamecube
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