Games_Rise of Nations

Vom Altertum zur Informationsgesellschaft

Was würde herauskommen, wenn man "Civilization" mit "Age of Empires" mischt? Ein Cocktail mit einer Prise Taktik und einer Scheibe Tiefgang.    26.05.2003

Jeder Hobbystratege besitzt vermutlich die "Age of Empires"-Reihe, die Wirtschaft, Forschung und taktische Echtzeitkämpfe spielerisch vereint und so eine komplexe Herausforderung bietet. Microsofts neuester Streich, "Rise of Nations", knüpft an diese Tradition an und verbessert sie sogar noch.

Eines sei gleich vorweggenommen: Das Game kommt leider ohne Kampagne daher und ist daher für Solospieler nur bedingt interessant. Die KI ist zwar sehr gut, seine wahre Größe entfaltet "Rise of Nations" allerdings erst im Multiplayer-Modus. Ein großes Plus gibt es für den tollen Welteroberungsmodus, der rundenbasierte und in Echtzeit ablaufende Strategie kombiniert. Hier wählt man, wie bei "Risiko", auf einer Weltkarte ein Gebiet aus, das angegriffen werden soll, und startet dann den Kampf in Echtzeit. Zur Auswahl stehen dabei 18 Völker, die sich durch gewisse Vorzüge wie gute Panzer (die Deutschen) oder kostengünstige Forschung (die Griechen) unterscheiden.

Wie so oft im Genre kann man auch bei "Rise of Nations" Truppenformationen festlegen, doch leider lösen sich die im Kampf in völliges Durcheinander auf und sind daher aus taktischer Sicht nicht sinnvoll. Auch die Graphik fällt negativ auf, da sie dem vier Jahre alten "Age of Empires II" zu sehr ähnelt und nicht mit der Graphikpracht eines "C&C Generals" mithalten kann. Trotzdem bietet "Rise of Nations" einen gediegenen Genre-Mix mit kleineren Mängeln, von denen sich anspruchsvolle Strategen aber nicht abschrecken lassen sollten.

Christian Krenn