Games_Prince of Persia: Warrior Within

Fresh Prince

Erneut zieht es den Prinzen in den Kampf. Doch diesmal gilt es nicht eine schöne Prinzessin zu retten, sondern das eigene Leben zu beschützen ...    14.12.2004

Im Vorgänger gelang es dem Prinzen mit Hilfe eines magischen Dolchs sein Schicksal auszutricksen und öfters mit dem Leben davonzukommen, als es bestimmt war. Um den Fehler im Zeitkontinuum zu korrigieren, schmiedete das Schicksal einen perfiden Plan. Es erschuf den "Dahaka", eine tödliche Kampfmaschine, gebaut nur für einen Zweck: Um dem Treiben unseres Helden ein Ende zu setzen. Seither ist der persische Prinz auf der Flucht, immer dem Schicksal einen Schritt voraus. Doch nach einem Jahrzehnt ist es wahrlich genug, das Kämpferherz, welches in seiner Brust schlägt, meldet sich zu Wort und es wird Zeit dem Schicksal entgegenzutreten ...

Im Grunde ist damit die Geschichte des zweiten Teils schon erzählt. Viel mehr passiert eigentlich auch nicht, sieht man vom obligatorischen Showdown am Ende einmal ab. Da bot der Vorgänger eine weit intensivere Story, aber ein Erfolgsrezept greift nun mal selten zweimal. Oder vielleicht doch? Denn während bei "Sands of Time" vor allem die Rätsel- und Akrobatikeinlagen dem Spiel den Stempel aufdrückten und die Kämpfe eher als nettes Gimmick angesehen werden konnten, gingen die Entwickler beim Nachfolger einen anderen Weg. Natürlich hätte man schnell einen zweiten Teil mit den gleichen Zutaten des ersten Teils basteln können und es wäre garantiert erneut ein Kassenschlager geworden.

Aber, und hierfür gebührt den Männern und Frauen aus dem kanadischen Entwicklerstudio Ubisoft Montreal ein dickes Lob, man ging ein Risiko ein und veränderte das Spielkonzept nahezu komplett. Natürlich ist die Steuerung fast ident, es hätte keinen Sinn gemacht hier etwas zu ändern, wo es doch im Vorgänger so gut geklappt hat. Aber alles andere erinnert nur noch sporadisch an "Sands of Time". Das Setting ist äußerst düster, in sehr dunklen Farben untermalt und der Gothic-Stil zieht sich durch die gesamte Umgebung, was die bedrückte Stimmung hervorragend wiedergibt. Die größte Entwicklung durchlief jedoch (wie der Untertitel bereits vermuten läßt) das Kampfsystem. Der Prinz kann nun zwei Waffen gleichzeitig schwingen und die Bewegungsmöglichkeiten wurden enorm erhöht. Wände, Säulen. Tische, Vorhänge - nahezu alles kann nun im Kampf zu atemberaubenden Combos hinzugezogen werden. Zudem sind nun Blut und abgetrennte Körperteile keine Seltenheit, beides war im Vorgänger noch tabu. Auch die Verknüpfung von Rätselpassagen und Kampfeinlagen ist neu.

Graphisch wurde das Ganze noch einmal deutlich poliert und gehört mit zum Besten was die Konsolenwelt je erblickt hat. Aber auch auf dem PC braucht sich "Warrior Within" wahrlich nicht zu verstecken. Allen PC-Spielern sei an dieser Stelle jedoch ein Gamepad dringend ans Herz gelegt, denn mit diesem gestaltet sich das Gameplay deutlich einfacher als mit Maus und Tastatur.

Freunde zünftiger Action und blutrünstiger Kämpfe werden hier definitiv auf ihre Kosten kommen. Aber auch Fans des Vorgängers werden trotz fehlender Story schon bald von den Schlachten begeistert sein und so bald nicht mehr vom PC oder der Konsole ihrer Wahl wegkommen. Wer unsicher ist, saugt sich die Demo und wird bald Blut lecken.

Christian Krenn