Games_Neverwinter Nights - Schatten von Undernzit

Ein zweischneidiges Schwert

PC-Rollenspieler bekommen bekanntlich nie genug. Das Add-on zum Verkaufsschlager "Neverwinter Nights" liefert allerdings eine enttäuschende Kampagne.    14.07.2003

Das Mitliefern des hauseigenen Editors ist für jeden Hersteller ein zweischneidiges Schwert. Einerseits bereichert man damit das eigene Produkt um ein wirklich gutes Feature. Andererseits gibt es heute eine enorme Anzahl von Hobby-Programmierern, die anhand solcher Editoren oftmals bessere Maps und Kampagnen erstellen als der Hersteller selbst.

Wie schon im benötigten Hauptwerk "Neverwinter Nights" selbst ist das Herzstück - nämlich die Kampagne - eher schwach. Wo andere Rollenspiel-Erweiterungen noch mit Intrigen, unvorhergesehenen Wendungen und vielschichtigen Charakteren aufwarten können, bietet "Der Schatten von Undernzit" neben der wohl dümmsten Übersetzung seit langem, auch eine lieblose, vorhersehbare Kampagne. Für Gelegenheits-Zocker ist es daher eher hinausgeschmissenes Geld, es gibt nämlich im Internet einige sehr professionelle Kampagnen, die "Der Schatten von Undernzit" bei weitem übertreffen.

Und so ist das Add-on nur etwas für die Mod-Community oder Hardcore-Fans von "Neverwinter Nights", weil es vor allem den Editor um einige nützliche Features bereichert. Da bereits das zweite Add-on in Entwicklung ist, kann man nur auf Besserung hoffen, denn bekanntlich stirbt die Hoffnung ja zuletzt.

Christian Krenn