Mafia II
ØØØØ
(2K Czech)
erhältlich für: Xbox 360, PS3 & PC
Vor etwa acht Jahren war das PC-Spiel "Mafia" der Überraschungs-Hit des Jahres. Nun versucht 2K Czech an den damaligen Erfolg anzuknüpfen. Dragan Andjelkovic hat den Nachfolger getestet. 01.10.2010
Als Europa in den 20er Jahren in Schutt und Asche liegt und man für einen Laib Brot fast den gesamten Monatslohn hinblättern muß, macht sich eine junge sizilianische Familie auf den Weg ins Land der Freiheit.
Kaum in der großen Stadt Empire Bay angekommen, wird Vito, dem jüngsten Mitglied der Scalettas, die dunkle Seite des "American Way of Life" vor Augen geführt. Der Vater arbeitet sich am Dock für einen Hungerlohn die Finger krumm und ist dem täglichen Rausch durchaus nicht abgeneigt. Mutter und Schwester versuchen, in einer von Kakerlaken verseuchten Wohnung die Familie so gut wie möglich zusammenzuhalten - und immer wieder bekommt Vito mit, daß sich Diebstahl durchaus lohnt. So ist es kein Wunder, daß er mehr und mehr auf die schiefe Bahn gerät und zusammen mit seinem besten Freund Joe Barbaro öfters auf Raubzug geht. Das funktioniert auch ein paar Jahre lang; bis Vito bei einem Ladendiebstahl erwischt und verhaftet wird. Vor die Wahl gestellt, entweder ins Gefängnis zu gehen oder für die US Army gegen die italienischen Faschisten zu kämpfen, entscheidet er sich für letztere Variante.
1945 schließlich, nachdem er im Krieg verwundet wurde und dafür einen Monat Heimaturlaub erhielt, kehrt er in die Vereinigten Staaten zurück. Doch er kommt vom Regen in die Traufe, da mittlerweile der Vater verstorben ist und die Familie mit Schulden (noch dazu bei einem üblen Kredithai) zurückgelassen hat. Als Vito seinem Jugendfreund Joe die Situation erklärt, weiß der sofort Rat. Er verhindert, daß Vito wieder zurück in den Krieg muß, und hat sogar die richtigen Kontakte für einträgliche Jobs. Dies markiert den Anfangspunkt einer kometenhaften Karriere. Im Laufe der Geschichte begleitet der Spieler Vito Scaletta bei seinem Aufstieg vom Kleinkriminellen zum Mitglied der "ehrenwerten Gesellschaft".
Doch der Preis der Macht ist hoch.
Obwohl die Story aus allen möglichen einschlägigen Filmen geklaut ist, versprüht sie für den Liebhaber von Mafiafilmen einen schier unwiderstehlichen Charme. "Mafia II" verhält sich in diesem Punkt wie ein Abend mit dem Paten (wer schon einmal alle "Der Pate"-Filme hintereinander gesehen hat, wird dieses Gefühl kennen): Man sitzt vor dem Fernseher und weiß, daß es besser wäre, schlafen zu gehen, und doch sagt da eine innere Stimme: "Nur noch dieses eine Kapitel!" Und ehe man sich’s versieht, ist es schon wieder drei Uhr früh und man denkt sich "Verdammt, ich muß in drei Stunden aufstehen, die Kinder in die Schule bringen und arbeiten. Mist, Mist, Mist!"
Wer mit derlei vertraut ist, dem wird es auch nicht viel ausmachen, daß das Game in lediglich zwei Abenden durchgespielt ist. Er wird vielmehr dankbar dafür sein, daß er wieder schlafen gehen kann. Doch davon wissen die Berichterstatter der modernen Spielekritik offenbar nichts. Da wird just eine viel zu kurze Gesamtdauer bemängelt - als ob es das Ziel eines Spieles sein müßte, einen so lang wie möglich vom Leben abzuhalten.
Ein Game sollte vielmehr die Lust auf das wirkliche Leben erhöhen und den Spieler mit einem gesunden Appetit auf Abenteuer im Kopf zurücklassen. Es darf auch ruhig einmal kurz sein, wenn es dabei gleichzeitig ein intensives Erlebnis vermittelt. Was hat man schon davon, Dutzende Stunden vor dem Schirm zu sitzen, wenn man sich dabei die meiste Zeit langweilt?
So stört es auch nicht weiter, daß Empire Bay zwar frei erkundbar ist, sich dort aber - bis auf die üblichen vor sich hinexistierenden Einwohner - nichts tut. Es besteht schlicht kein Grund dafür, wie ein Irrer von Punkt A nach Punkt B zu fahren, nur um dort vielleicht eine Taube zu erschießen. Wenn in "Mafia II" gefahren wird, dann nur, weil es etwas Story-Relevantes zu erledigen gibt.
Das bedeutet aber nicht, daß die Entwickler die Graphik unbeachtet gelassen hätten, ganz im Gegenteil. Empire Bay wurde mit derart viel Liebe zum Detail gestaltet, daß es dem Spieler leichtfällt, sich ganz in die zwei Epochen dieser Stadt hineinzuversetzen.
Gleich zu Beginn verfolgt man die Geschichte von Vito und seinem grandiosen Sidekick Joe Barbaro im Jahre 1945. Nach einer kurzen Unterbrechung (die übrigens auch außerordentlich kurzweilig ist) wird die Geschichte rund um die zwei jungen Mafiosi dann 1951 fortgesetzt. "Mafia II" ist eines der wenigen Spiele, die es schaffen, eine stimmige Atmosphäre in zwei kulturell verschiedenen Epochen herzustellen.
Zwar kann man hier und da einige Pop-ups bemängeln; auch das Fahrverhalten der verschiedenen Fahrzeuge wurde schon besser programmiert. Und doch beeinflussen diese kleinen technischen Mängel den Spaß in keiner Weise. "Mafia II" ist ein Spiel, das sogenannten Hardcore-Gamern nicht unbedingt gefallen wird - dafür aber bei der (hoffentlich) neu erfundenen Zielgruppe der "Silver Casual Gamer" großen Anklang finden könnte.
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