Liberty City Stories
ØØØØØ
(Rockstar/Take2)
Erhältlich für: PSP
Wer immer noch nicht weiß, wozu er eine PSP braucht, der kann jetzt bei Rockstar Games nachfragen. Die geben nämlich mit ihrem "GTA"-Ableger eine überzeugende Antwort. 14.02.2006
Liberty City ist eine Stadt, die man einfach lieben muß. Sie bietet organisiertes Verbrechen, Alkohol, Drogen und Nutten an jeder Straßenecke, dazu bewaffnete Passanten, Gangs, Drive-by-shootings, Autodiebe, illegale Rennen, geistesgestörte Fahrzeuglenker, schießwütige Bullen und günstig gelegene Waffenläden, deren Angebot selbst Charlton Heston noch aus seinem Alzheimer-Trübsinn holen würde.
In Liberty City liegt das Geld auf der Straße und wartet nur darauf, von geldgierigen, soziopathischen Massenmördern eingesammelt zu werden. Genau deshalb kehrt Toni Cipriani, Mitglied der Leone-Mafiafamilie, in der "GTA"-Episode "Liberty City Stories" in die idyllische Gemeinde zurück. Es gibt nämlich Ärger im Paradies: Die Leones liegen im Clinch mit den beiden anderen großen Mafiafamilien der Stadt, den Sindaccos und den Forellis, die sich ein Stück vom Kuchen abschneiden wollen. Don Salvatore, Oberhaupt der Familie Leone, läßt sich so etwas natürlich nicht ohne weiteres gefallen - und schon beginnt ein äußerst blutiger Krieg. Unser Held Toni, der von seiner Mutter unterdrückte Nachwuchsmafioso, Fans der Serie aus seinen Auftritten in "GTA III" wohl noch bestens in Erinnerung, gerät natürlich mitten zwischen die Fronten.
"Liberty City Stories" spielt zeitlich vor "GTA III"; an der Stadt selbst hat sich jedoch nichts geändert. Lediglich einige Gebäude sind noch nicht fertiggebaut, und die Werbetafeln haben sich geändert. Es ist unfaßbar, was Rockstar mit "LCS" auf eine einzige UMD gepackt hat. Das Spiel ist mindestens genauso lang und auf jeden Fall schöner und graphisch besser als sein Vorgänger. Auch bei den Fahrzeugen wurde nicht gespart, ganz im Gegenteil: Endlich kann man auch mit Motorrädern durch das Game donnern und Dutzende Passanten, Ganger und andere Hindernisse mit Dauerfeuer aus der Uzi erledigen.
Die Story selbst läuft in bewährter "GTA"-Manier ab. Anfangs wird man einem Mafiasoldaten unterstellt, der die ersten Aufträge erteilt. Sind die alle erledigt, so melden sich neue Auftraggeber. Nach einiger Zeit hat man dann die nächste Insel freigeschaltet, und weiter geht das lustige Massenmorden - nur um nach der letzten Story-Mission entsetzt festzustellen, daß die Statistik lediglich knapp über 60 Prozent aller möglichen Punkte anzeigt. Aber neben den zahllosen Story-Missionen gibt es ja auch wieder die "GTA"-üblichen Sondermissionen, die den Punktestand verbessern: Polizei-, Rettungs-, Feuerwehr- und Taximissionen fehlen da ebensowenig wie Straßenrennen, die stets erheiternden Rampages, Hidden Packages, Autodiebstähle usw.
Doch all das verblaßt neben dem mit Abstand coolsten Feature, das je einem "GTA"-Titel mit auf den Weg gegeben wurde: "Liberty City Stories" hat einen Multiplayer-Modus - und zwar einen, der es echt in sich hat! Das heißt, eigentlich gibt es sogar sieben Multiplayer-Modi für bis zu sechs Spieler! Neben "Liberty City Survivor" (klassisches Deathmatch) stehen "Protection Racket" (zwei Teams gegeneinander, die vier Stretch-Limousinen des Gegners zerstören bzw. die eigenen verteidigen müssen), "Get Stretch" ("Capture The Flag"-Modus mit einer Stretch-Limousine als Flag), "Street Rage" (Straßenrennen, die in Wahrheit immer Chaos pur bedeuten), "Hit List" (ein Spieler wird zum Abschuß freigegeben und muß so lange wie möglich überleben) und "Tanks for the Memories" (in dem man soviel Zerstörung wie möglich anrichten muß - praktischerweise mit einem Panzer -, bevor man von den Gegnern ausgeschaltet wird).
All diese Mehrspieleroptionen sorgen stundenlang für Lust und Laune. Aber nichts, was je auf einer Konsole zu sehen war, kann den Spielspaß des siebenten Multiplayer-Modus übertrumpfen. In "The Wedding List" werden auf der gesamten Karte (die übrigens in allen Multiplayer-Variationen komplett freigeschaltet ist) Autos plaziert, die von den Spielern eingesammelt und so schnell wie möglich abgeliefert werden müssen. In Kombination mit den großzügig verteilten Power-ups und Waffen entsteht in diesem Modus so richtig Chaos. Allein für diese Variante des Spiels lohnt es sich, seine Freunde solange zu nerven, bis sie sich alle eine PSP samt "Liberty City Stories" zugelegt haben.
Jede Konsole, ob Handheld oder nicht, braucht ihr Referenzspiel - und mit diesem perfekten "GTA"-Ableger liefert Rockstar das absolute Top-Game für Sonys Handheld ab. Kein anderes derzeit erhältliches Spiel kommt auch nur annähernd an die Klasse von "Liberty City Stories" heran.
Liberty City Stories
ØØØØØ
(Rockstar/Take2)
Erhältlich für: PSP
Der Vorgänger galt lange Zeit als die beste PC-Kriegssimulation. Nun will Codemasters mit einem martialischen Ausflug ins Drachenreich auch den Konsolenbereich erobern. Unser kampferprobter Redakteur zieht für den EVOLVER in die letzte Schlacht.
Daß Pandas süß sind, weiß jeder. Daß sie aber auch gnadenlos sein können, ahnen nur die wenigsten. Das Spiel zum Kinoerfolg offenbart diese schonungslose Seite der Kuschelbären und läßt Versoftungen von Filmen wie "Terminator" und "Superman" winselnd und gebrochen im Staub seines Siegeszugs zurück.
Umsetzungen von Zeichentrickserien wie "Avatar" und "Yu-Gi-Oh" sind sowohl Spielern als auch Fans der Serien in schlechter Erinnerung. Nun hat sich Ubisoft der Thematik angenommen und bringt mit "Naruto: Rise of a Ninja" eine Konsolenversion der erfolgreichen Anime-Serie, die locker den Genrethron besteigt.
Unser Redakteur Benjamin Mann hat weder Zeit noch Nerven geschont, um den letzen Teil der "Halo"-Trilogie auf Herz und Nieren zu prüfen. Seine Eindrücke hielt er in Form eines Erlebnisberichts für den EVOLVER fest.
Familienfreundlich? Nein, danke! Shooter eigneten sich noch nie richtig dazu, einen geselligen Abend im Kreis der Liebsten zu verbringen. Dieser stellt keine Ausnahme dar. Im Gegensatz zu anderen Genrevertretern geht es im John-Woo-Digitalverschnitt jedoch weniger darum, wieviel man killt, sondern, wie cool man killt.
Am Südpol geht die Post ab: Zehn Comic-Helden sind angetreten, um den besten Wellenreiter zu krönen. Den Multiplattformtitel von Ubisoft gibt es auch für Nintendos "Hüpf und Spring"-Konsole. Hmm - Surfen und Wii? Wiimote und Nunchuk? Könnte durchaus was werden. Wird es aber leider nicht.
Kommentare_