Gangland
ØØØ
(MediaMobsters/BigBen Interactive/Playart)
erhältlich für PC
Ob Yakuza,Triaden oder doch Mafiosi die Härtesten sind, wissen wir nicht. Dank Racheengel Mario bekommt man aber jetzt ein wenig Einblick in die Italo-Untergrundorganisation ... 29.06.2004
Einer der Söhne der Familie Mangano wird in Palermo tot aufgefunden. Die Mörder stammen aus den eigenen Reihen - genauer gesagt, stecken sogar drei seiner Brüder, die kurz darauf das Land verlassen, hinter dem Anschlag. Als sie ein paar Jahre später in Paradise City wieder aus der Versenkung auftauchen, will Großvater Mangano endlich Rache und schickt den fünften Bruder auf die Vendetta. Genau hier steigt der Spieler in das Geschehen ein und schlüpft in die Rolle des Racheengels Mario. Die Feststellung, daß eine ähnliche Storyline gelegentlich schon einmal verwendet wurde, wäre mehr als nur untertrieben. Aber das stört kaum; das Spiel "Gangland" ist von seiner Machart her alles andere als Durchschnittsware.
Entgegen ersten Vermutungen handelt es sich hier nicht um einen First- oder Third-Person-Shooter im Stil von "Mafia", sondern um einen Mix aus Echtzeitstrategie, Rollenspiel und Simulation. Man beginnt als kleiner Ganove und arbeitet, schießt und mordet sich seinen Weg nach oben. Im Laufe der Kampagne gilt es Schutzgeld einzutreiben, Unwillige zu bestrafen und rivalisierenden Banden das Leben schwerzumachen. Natürlich dürfen in einem italienischen Blutfehde-Game auch zünftige Feuergefechte nicht fehlen. Dank eines großen Sortiments an Waffen ergeben sich spaßige, bleigeladene Straßenschlachten aus der isometrischen (also Schräg-von-oben-)Perspektive.
Wer jetzt gleich zum nächsten Software-Händler laufen und sich die Nächte mit "Gangland" um die Ohren schlagen will, sollte allerdings lieber weiterlesen. Das anfängliche Interesse beim Start des innovativen Genre-Mix sinkt mit Fortdauer des Spiels nämlich sehr schnell. Zu viele kleine Fehler schleichen sich ins Gameplay ein, die Missionen verkommen mehr und mehr zum Einheitsbrei mit den immer gleichen Zielen - und die anfängliche Begeisterung über eine "lebende" Stadt verebbt, wenn man nicht einmal seinen Fuß vor die Tür setzen kann, ohne gleich in heftige Feuergefechte verwickelt zu werden.
Zu den Missionen selbst muß man sagen, daß es ja schön und gut ist, wenn die mitreisenden (oder angeheuerten) Helfershelfer Mitglieder rivalisierender Banden über den Haufen schießen. Öfter jedoch, als einem lieb ist, gerät man aber selbst unter Beschuß der eigenen Leute, was meist zu einem schnellen Ableben von Mario führt und auf Dauer äußerst nervtötend ist. Die Engine des Spieles erinnert stark an den rundenbasierten Taktik-Shooter "Silent Storm", erreicht aber nicht ganz dessen hochauflösende Texturen und Detailverliebtheit.
Um es kurz zu machen: Story und Sound sind eigentlich ganz gut, doch die Bedienung (und die ist bei weitem das größte Manko) hätte noch einige Minuten im heißen Wasser vertragen, denn sie ist noch sehr zäh. Insgesamt kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, daß "Gangland" mitten in der Programmierphase veröffentlicht wurde. Da wird auch ein bißchen Fein-Tuning mittels des einen oder anderen nachgelieferten Patches vermutlich keine Abhilfe schaffen können.
So bleibt es also - wie so oft - nur bei einer guten Idee, die an der Umsetzung scheitert. Vielleicht haben die Programmierer bei einer eventuellen Fortsetzung mehr Zeit. Dann wäre ein Überraschungs-Hit durchaus drin.
Gangland
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(MediaMobsters/BigBen Interactive/Playart)
erhältlich für PC
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