GTA IV
ØØØØØ
(Rockstar)
erhältlich für: Xbox 360, PS3
Nach "San Andreas" glaubten viele, daß Rockstar am Zenit ihres Schaffens angekommen seien. Mit der neuen "GTA"-Episode beweisen die "Bad Boys" des Gaming-Busineß nun jedoch, daß sie gerade erst anfangen, richtige Spiele zu entwickeln. 19.05.2008
Angelockt von den Prahlereien seines Cousins Roman entschließt sich der gebürtige Serbe und Kosovo-Kriegsveteran Niko Bellic, nach Amerika auszuwandern und den Traum von Reichtum und Freiheit auch für sich zu verwirklichen. Kaum ist er dort angekommen, wird er aber jäh auf den harten Boden der Tatsachen zurückgeholt. Cousin Roman besitzt nämlich weder Geld noch einen Herrensitz auf dem Land. Ein schäbiges Apartment mit Liberty Citys größten Kakerlaken, ein mehr schlecht als recht laufendes Taxiunternehmen und eine Menge Ärger mit der ansässigen Russenmafia sind die einzigen Dinge, über die Roman frei verfügen kann. Daß Niko dem eigenen Fleisch und Blut aus der Patsche helfen will, versteht sich natürlich von selbst - und somit ist Ärger im wahrsten Sinne des Wortes "vorprogrammiert".
Dabei handelt es sich lediglich um einen kleinen Auszug der Story, die sich erst im Laufe des Spiels wirklich entwickelt und weitaus mehr zu bieten hat, als die vorhergehenden Worte vermuten lassen.
Nach "San Andreas" hat Rockstar mit "GTA IV" ein Spiel erschaffen, das sämtliche Dimensionen sprengt. Eine normale Rezension kann dem Game kaum gerecht werden. Die neue Episode der erfolgreichen Reihe ist durchaus mit dem Geschmack einer Orange vergleichbar. Wer diese Frucht noch nie gekostet hat, dem kann man mit Worten schon kaum erklären, wie sie schmeckt. Die eigene Sinneserfahrung aber ist verbal nicht zu vermitteln.
Die "Grand Theft Auto"-Serie hat mit dem aktuellen Teil eine Unmenge an Veränderungen erfahren, die daraus eigentlich ein vollkommen neues Spiel machen - wäre nicht so vieles beim alten geblieben. Zwei Neuerungen fallen sofort ins Auge: Zum einen wurde das Speichersystem komplett überarbeitet. Es ist jetzt nicht mehr notwendig, nach jeder erfolgreichen Mission in den Unterschlupf zurückzukehren, um abspeichern zu können; eine Autosave-Funktion nimmt dem Spieler die Arbeit ab. Wer einen der Vorgänger gespielt hat, wird dieses neue Feature zu schätzen wissen.
Die zweite große Neuerung betrifft die allseits bekannte Minimap, die - wie schon bei den Vorgängern - immer einen kleinen Ausschnitt der Straßenkarte einblendet. Da "GTA IV" zeitlich in der Gegenwart angesiedelt ist, besitzt nun jedes Fahrzeug ein eingebautes Navigationssystem. Das hat zur Folge, daß der Spieler im Pausenmenü lediglich die Destination eingeben muß, worauf das Spiel automatisch eine Route ausrechnet, die dann im unteren linken Bildschirmrand angezeigt wird. Vorbei sind die Zeiten, in denen man die Action alle fünf Sekunden pausieren mußte, weil man sich wieder einmal verfahren hatte.
Die Rockstar-Entwickler haben sich auch mit dem Kampfsystem des Spiels eingehend auseinandergesetzt und es noch einmal überarbeitet. "GTA IV" bietet ein Zielsystem, das diesen Namen auch wirklich verdient. Zudem ist es erstmals auch möglich, mit dem Protagonisten in Deckung zu gehen, was viele taktische Möglichkeiten offenbart, die teilweise auch bitter notwendig sind. Ein weiteres Anzeichen dafür, daß die Serie endlich in der Gegenwart angekommen ist, ist das Handy. Mit diesem Stück moderner Telekommunikation kann man Termine organisieren, Photos machen und Aufträge annehmen - kurzum: Alles, was ein Mobiltelefon im richtigen Leben bietet, ist auch im Spiel integriert.
Von all diesen technischen Neuerungen profitiert "Grand Theft Auto" zwar, aber es ist das Gameplay, das den Titel wirklich zu einem Überflieger macht. "GTA IV" kommt von der Größe zwar nicht an "San Andreas" heran, da man die gesamte Zeit über nur in Liberty City ist und die Stadt nicht verlassen darf. Das gereicht dem Spiel aber nicht zum Nachteil, da die Stadt derart lebendig gestaltet ist, daß einem der "eingeschränkte" Aktionsradius gar nicht auffällt. Die einzelnen Stadtteile sind liebevoll ausgearbeitet und dem echten New York so gut nachempfunden, daß man sie am liebsten gar nicht mehr verlassen möchte. An jeder Straßenecke kann man telefonierende Passanten, marktschreierische Hot-dog-Verkäufer, nach Freiern Ausschau haltende Prostituierte, Verkehrsunfälle und streitende Menschen beobachten.
All das verleiht der Millionenmetropole soviel Leben, daß man sich sofort wohl fühlt und fast augenblicklich in der Welt des Niko Bellic versinkt. Hinzu kommen noch wundervoll ausgearbeitete NPCs (Non-Player Characters), deren jeder eigene Wesenszüge besitzt, vom "Freak" bis zum "Konservativen". Genau das ist es auch, was alle Charaktere liebenswert macht, obwohl keiner von ihnen ein wirklich netter Mensch ist - allen voran der Held Niko. Und doch kann man nicht anders, als sie alle (auf die eine oder andere Weise) ins Herz zu schließen.
Überhaupt spielt die soziale Interaktion in "GTA IV" eine große Rolle. Die Pflege von Freundschaften ist für das Fortkommen im Spiel zwar nicht unbedingt erforderlich, obwohl jeder Charakter, mit dem sich Niko anfreundet, eine "Spezialfähigkeit" hat, die einem das Leben in Liberty City erleichtern kann. Will man aber in die wunderschön dreckige, unmoralische und vor allem realistische Welt des Niko Bellic eintauchen, ist es wirklich mehr als nur empfehlenswert, Kontakte zu pflegen. Zum Glück bietet Liberty City ein reichhaltiges Freizeitangebot. Bars, Restaurants, Bowling- und Billardhallen, Strip- und Comedy-Clubs öffnen dem interessierten Spieler gerne ihre Pforten. Vor allem ein Besuch im "Split Sides", wo auch der großartige Ricky Gervais (bekannt aus der BBC Serie "The Office") gastiert, zahlt sich für Humorexperten aus.
Neben den Story-Missionen, für die man mehr als 30 Spielstunden benötigt, gibt es in "GTA IV" derart viel zu tun, daß einem so schnell nicht langweilig wird, selbst wenn die Hauptstory schon beendet ist. Dazu kommt noch ein großartiger Multiplayer-Modus mit insgesamt zwölf Spielvarianten, die durch drei Koop-Missionen für zwei bis vier Spieler ergänzt werden.
"GTA IV" ist ein Spiel, das - erst einmal eingelegt - nicht mehr losläßt und zu einem ernsthaften Suchtverhalten führen kann. Der Schreiben dieser Zeilen würde dafür glatt zehn Punkte vergeben, doch die sind im EVOLVER-Wertungssystem nicht vorgesehen, also muß sich dieses exzellente Game mit der Höchstwertung von fünf Punkten "begnügen". Falsch machen kann man damit jedenfalls wirklich nichts.
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