Games_Far Cry 2

Der letzte Schrei

Irgendwo in Afrika: Die Fortsetzung des Graphik-Giganten führt Ego-Shooter-Fans auf den schwarzen Kontinent. Dort dürfen sie sich verschiedenen Gruppierungen anschließen und in deren Auftrag metzeln, plündern und durch die Wüste rasen. Und über all dem brennt die heiße Sonne.    02.12.2008

Vor vier Jahren erschien erstmals das von Crytek ("Crysis") entwickelte "Far Cry" und wurde von der weltweiten Spielergemeinde sofort begeistert aufgenommen. Ein Jahr später kamen die ersten von Ubisoft Montreal entwickelten Konsolen-Ports heraus - und seit kurzem ist der Nachfolger im Handel erhältlich.

Nachdem sich der Spieler einen passenden Protagonisten ausgesucht hat, fängt der Ärger auch schon an. Kaum in Afrika angekommen, handelt sich der Held Malaria ein, was den eigentlichen Auftrag, einen berüchtigten Waffenschieber zu eliminieren, nicht gerade leichter macht. Glücklicherweise lernt man aber im Laufe der Geschichte einige freundliche Menschen kennen, die einem aus der Patsche helfen, wenn man in allzugroße Schwierigkeiten gerät.

 

"Far Cry 2" besticht durch eine überragende Graphik, die außerordentlich detailliert ist und mit einer großen Weitsicht glänzt. Es raubt einem immer wieder den Atem, wenn man dem Rauschen des Windes im dichten Dschungel zuhört oder die Wüstensonne unbarmherzig auf einen niederbrennt. Das Game fesselt von der ersten Sekunde an und ist wie kaum ein anderes in der Lage, den Spieler in die wundervolle Fauna Afrikas zu versetzen. Einzig die langen Wege zwischen den Einsätzen bieten Grund zur Kritik: Es ist durchaus keine Seltenheit, bis zu zehn Minuten Fahrzeit hinter sich bringen zu müssen, um einen Auftraggeber zu finden. Auch der teilweise unausgegorene Schwierigkeitsgrad kann einem den Schweiß aus den Poren treiben. Zeitweise sehen die Gegner den Protagonisten schon aus einem Kilometer Entfernung und treffen wie die Weltmeister; dann aber verhalten sie sich strohdumm und bemerken einen erst dann, wenn man ihnen mit der Machete die Rübe wegschlägt. Vielleicht hat´s ja mit dem schön anzusehenden Tag/Nachtwechsel zu tun - nachts verhalten sich die Feinde nämlich generell vorsichtiger und lassen sich auch nicht so leicht von ihrem Posten weglocken wie tagsüber.

 

Ubisoft Montreal hat mit "Far Cry 2" einen Open-World-Ego-Shooter erschaffen, der es nicht nur in graphischer Hinsicht in sich hat, sondern auch noch einen knackigen Schwierigkeitsgrad besitzt, der vielleicht sogar etwas zu realistisch ausgefallen ist. (Im Gegensatz zu manch anderen Titeln hat der Protagonist hier leider keinen Radar zur Verfügung, der ihm den Standort der Gegner verrät.)

Um es abschließend mit den leicht abgeänderten Worten von Geier Sturzflug zu sagen: "Besuchen sie Afrika, solange es noch steht."

Dragan Andjelkovic

Far Cry 2

ØØØØ 1/2

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(Ubisoft/Ubisoft Montreal)

 

erhältlich für: Xbox 360, Playstation 3, PC

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