Games_F.E.A.R. 3
Bad Girls
Da ist dieses kleine Mädchen. Es sollte herzig sein, wie Kinder eben sind. Aber dieses hier ist anders. Die strähnigen Haare hängen ins Gesicht. Die seltsam abgehackten Bewegungen und die böse funkelnden Augen - nein, das hier ist ganz und gar nicht normal ... 18.06.2011
Willkommen in der Welt des Schreckens - und seiner Einflüsse aus Fernost. Asiatischer Horror funktioniert bekanntlich anders, als man das als westlicher Schauderfan gewohnt ist. Das kann jeder bestätigen, der schon einmal japanische Gruselfilme wie "Ringu" oder "Ju-On" gesehen hat.
Hollywood hat die gespenstischen Elemente in den vergangenen Jahren fleißig adaptiert. Inspiriert durch die erfolgreichen Werke aus dem Osten, übernahm es Versatzstücke und Geschichten des asiatischen Genrekinos und schuf eine spannende Mixtur. Herausgekommen sind dabei echte Horror-Highlights, wie die Filme "The Ring", "Dark Water" oder "The Grudge" - und daran angelehnt solch stimmungsvolle Grusel-Videospiele wie die erfolgreiche "F.E.A.R."-Reihe, deren dritter Teil dieser Tage herauskommt. Sie alle vermischen Elemente des asiatischen Horrors mit westlichen Bestandteilen.
In Japan verbindet man mit dem Thema Macht eher Männer. Frauen und Kinder müssen sich hinten anstellen. Ist es also ein Wunder, daß die vermeintlich Schwachen dann nach ihrem Tod zurückschlagen?
Geister haben eine große Tradition im asiatischen Raum. In Japan gibt es seit Hunderten von Jahren Gespenstergeschichten, die sich auch in traditionellen Tänzen und im Theater niedergeschlagen haben. Während im Westen der Spuk in der Regel eine Bedrohung für die bestehende Ordnung darstellt und eliminiert werden muß, wird in Japan vielmehr ein Nebeneinander von Menschen und Geistern angenommen. Hier ist das Ziel eher die Harmonie zwischen den Welten, nicht der Sieg gegen das Böse.
Aber was hat es mit dem zerzausten Look der weiblichen Dämonen - wie Alma aus "F.E.A.R. 3" oder Samara aus "The Ring" - auf sich? Asien-Kenner haben auch hierzu eine Antwort: solch ungepflegte Haarpracht wäre im traditionellen Japan gesellschaftlich ein Unding gewesen. Mit einem derartigen Auftritt assoziiert man Verwahrlosung, Verwirrung und ganz bestimmt kein tugendhaftes Benehmen. Was einwandfrei zum Verhalten der todbringenden Gören paßt.
Besonders in Japan werden die alten Traditionen gerne mit erlesenem High-Tech konfrontiert. Das spiegelt sich auch im entsprechenden Horrorgenre wieder, wenn Samara aus dem Fernseher kriecht, oder wenn in "F.E.A.R. 3" die unberechenbare Alma und mit modernster Technik ausgerüstete Söldnerarmeen aufeinandertreffen.
Überzeugen kann man sich davon ab dem 24. Juni, wenn das Game für PC, Xbox 360 und Playstation 3 veröffentlicht wird. Wer sich schon einmal einstimmen will, sollte sich hier den aktuellen Trailer ansehen:
Kommentare_