Die Siedler 7
ØØØØ
(Ubisoft/Blue Byte)
erhältlich für: PC, Mac
Vor 16 Jahren, als RAM-Speicher noch so viel kostete wie ein Kleinwagen, erschien der erste Siedler-Titel. Vor kurzem kam die mittlerweile siebente Installation des Spieles heraus - und die deutschstämmige Entwicklerschmiede "Blue Byte" besinnt sich auf alte Tugenden. 17.05.2010
Nachdem viele der ursprünglichen Spielkonzepte in den letzten beiden Teilen über Bord geworfen worden waren, hatten die wuseligen Siedler kaum mehr Ähnlichkeiten mit ihren Vorfahren von Anno dazumal. Dieser Bruch wirkte sich auch negativ auf den kommerziellen Erfolg der Serie aus. Das dürfte wohl einer der Gründe dafür gewesen sein, daß man sich bei Blue Byte neuerdings entschloß, wieder zu den Wurzeln zurückzukehren; ohne allerdings dabei auf die eine oder andere Neuerung zu verzichten.
Das erste Novum ist das umfangreiche Tutorial. Hier haben sich die Entwickler wohl gedacht, der beste Einstieg in ein komplexes Spiel ist immer noch eine vernünftige Anleitung; und damit auch wirklich jeder die Mechanik kapiert, besteht die Einzelspielerkampagne zur Hälfte aus Unterricht. In den ersten sieben Kapiteln von Prinzessin Zoés Kampf um das Königreich Tandrien wird erklärt, wie die Wirtschaftskreisläufe ablaufen und wie neues Gebiet erobert werden kann. Das Ganze ist zwar in eine nette Geschichte eingebettet, behält aber trotzdem Einführungscharakter. Während man vorgegebene Aufgaben abarbeitet, steht dem Spieler ein Berater zur Seite, der einen mit Erklärungen versorgt. Erst in der zweiten Hälfte hat man dann vollen Zugriff auf alle Technologien und Gebäude.
Rohstoffe abzubauen ist nach wie vor wichtig; lediglich die Vorgehensweise wurde stark verändert. Statt die Gebäude, wie aus den letzten Teilen gewohnt, direkt zu errichten, muß man etwa zuerst eine Forsthütte hinstellen, an die dann per Ausbauslots eine Sägemühle, ein Holzfäller oder eine Jägerhütte angeschlossen werden können. Dieses Prinzip zieht sich wie ein roter Faden durch das gesamte Spiel. Jedes Hauptgebäude verfügt nämlich über insgesamt drei dieser Slots. So lassen sich beispielsweise an die Berghütte - je nach dem, welche Mine sich in ihrer Nähe befindet - Gold-, Erz-, Stein- oder Kohlebergwerke und eine Eisenschmelze anschließen. Weiterverarbeitende Betriebe wie Schmiede, Bäckerei oder Münzprägerei können Wohnhäusern angegliedert werden.
Weiters wurde auch die Zuweisung eines Arbeitsbereiches verbessert. In "Die Siedler 7" ist es nun nicht mehr notwendig, einen Holzfäller direkt neben einem Wald zu postieren, da man ihm auch manuell einen weiter entfernten Arbeitsplatz zuweisen kann; einzige Bedingung ist, daß sich der Wald im gleichen Sektor wie das Gebäude befindet. Wie schon in den beiden vorhergegangenen Teilen ist die gesamte Karte in Sektoren unterteilt, die unterschiedliche Rohstoffquellen beherbergen.
Der offensichtlichste Weg, sich einen Nachbarstaat unter den Nagel zu reißen, ist, den Außenposten des Sektors mit Militärgewalt zu übernehmen. Dazu rekrutiert man Soldaten in der Taverne und schickt dann seinen General mit der Armee in den feindlichen Abschnitt. Ist die Streitkraft erst einmal auf dem Weg, verläuft der eigentliche Kampf recht simpel: Hat man mehr Soldaten als der Feind, gewinnt man die Schlacht. Der General besetzt dann den Außenposten, und nach einiger Zeit ist man stolzer Besitzer des neuen Sektors.
Wem Gewalt zuwider ist, der kann auch versuchen, den Posten zu bestechen; was einen aber ziemlich schnell in den Ruin treiben kann. Es sei denn, man setzt auf die Macht des Glaubens. Hierzu entsendet man eine vorgegebene Anzahl von Novizen, die die feindlichen Soldaten dann mit Hilfe nachdrücklicher Gebete zum Fahnenwechsel bewegen. Novizen - ebenso wie Priester und Bischöfe - können aber nicht nur dazu verwendet werden, feindliche Gebiete einzunehmen, sondern sind auch immens wichtig, wenn es darum geht, neue Technologien zu entdecken.
Die Geistlichen können nämlich in ein Kloster geschickt werden, um zu forschen. Jede dort erworbene Technologie steht dabei nur einem Spieler zur Verfügung. Damit die Forschung aber nicht zu einfach wird, kann man innerhalb eines kurzen Zeitrahmens von den Gegnern überboten werden, indem diese ganz einfach mehr Novizen ins Kloster schicken. Im Grunde wie bei einer Auktion – der Höchstbietende erhält den Zuschlag.
Wer jedoch forschen will, muß klarerweise erst einmal ein Kirche bauen, in der dann die entsprechenden Geistlichen ausgebildet werden können. Und eine Kirche läßt sich nicht so einfach aus dem Boden stampfen. Um überhaupt eine Bauoption dafür zu bekommen, benötigt der Spieler genügend sogenannte "Prestige-Punkte", wie man sie für die Einnahme von Sektoren oder den Bau von Dekorationen erhält. Mit diesen Punkten können dann verschiedene Bauoptionen - wie eben für eine Kirche, eine Kaserne, oder eine Handelsgilde - freigeschaltet werden.
Ist das geistige Zentrum erst einmal gebaut, wollen die Novizen natürlich auch versorgt werden – und zwar, wie sollte es anders sein, mit Bier. Die Brauerei wiederum benötigt dafür Wasser und Getreide: also muß auch noch ein Brunnen und ein Bauernhof mit angegliederten Weizenfeldern her. Schon an diesem kleinen Beispiel wird ersichtlich, daß das Spiel trotz comichafter Grafik eine ziemlich komplexe Aufbausimulation ist - und das lange Tutorial vor allem für Neueinsteiger durchaus sinnvoll.
Hat man erst einmal die Einführungskapitel beendet, fängt der Spaß so richtig an. Ab dem achten Kapitel geht es nämlich darum, Siegpunkte zu sammeln - die größte und augenfälligste Veränderung in dieser Installation. Der Spieler kann Siegpunkte einheimsen, wenn er beispielsweise die größte Armee oder die meisten Sektoren besitzt. Auch für das erfolgreiche Lösen von Quests werden sie vergeben. Damit es spannend bleibt, können gewisse Punkte dem Spieler von den Gegnern auch wieder abgenommen werden: wenn der Siegescountdown läuft, buchstäblich noch in letzter Minute.
Dieses Konzept prädestiniert "Die Siedler 7" geradezu für einen Mehrspielertitel, was die Entwickler dabei wohl auch im Hinterkopf hatten. Gegeneinander oder im Koop-Modus mit bis zu vier menschlichen Mitstreitern kann man dann um Siegpunkte, Handelsrouten oder Technologien konkurrieren. Über den integrierten Karteneditor lassen sich so gut wie alle Voraussetzungen verändern, um stets neue Spielmöglichkeiten zu schaffen.
Ein Wermutstropfen ist sicherlich der neue, umstrittene Kopierschutz von Ubisoft. Das Spiel verlangt nämlich eine permanente Internetverbindung, selbst im Einzelspielermodus. Ohne die läßt es sich nicht starten; und sollte die Verbindung einmal zufällig unterbrochen werden, stürzt man mitten im schönsten Gewusel gnadenlos ab.
Davon einmal abgesehen ist "Die Siedler 7" ein Titel, der durchaus den Kauf lohnt: geboten wird immerhin genügend Spielspaß für mehrere Wochen.
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