Games_Blitzkrieg

Realismus versus Spielspaß

Formationen, Sturmangriff, Flankenangriff … wer mit diesen Begriffen nichts anfangen kann, sollte lieber gleich die Finger von dem Spiel lassen.    12.05.2003

Wer wollte nach einem Kriegsfilm nicht schon einmal riesige Armeen von Soldaten, Panzern und Flugzeugen in die Schlacht schicken? Diese Möglichkeit hat sich nun dank "Blitzkrieg" vom russischen Entwicklerteam Nival Interactive aufgetan.

Das Spiel bietet drei Kampagnen (Deutschland, Rußland, Alliierte) und vier Schwierigkeitsmodi, wobei schon der erste sehr knifflig und der vierte so gut wie unspielbar ist. Die Graphik ist sowohl in Bezug auf Einheiten als auch Umgebung sehr auf Realismus ausgelegt; z. B. sind die Größenverhältnisse der Einheiten detailgetreu nachempfunden. Anders als beispielsweise bei "C&C Generals" besitzt man keine Basis, sondern muß stets mit den vorhandenen Soldaten und Fahrzeugen die Missionsziele erfüllen. Leider bieten diese aber kaum Abwechslung - bis auf wenige Ausnahmen gilt es stets ein Munitionslager oder ein Dorf einzunehmen und nebenbei einen gegnerischen Truppenverband zu vernichten. "Blitzkrieg" forciert das Stein-Schere-Papier-Prinzip; so wird ein Soldat selbst mit Dauerfeuer keinen nennenswerten Schaden an einem Panzer anrichten, während dieser wiederum keine Chance gegen Panzerabwehrkanonen hat. Das führt dazu, daß blindes Vorgehen im Verlust wertvoller Einheiten resultiert; strategisches und taktisches Vorgehen ist daher unabdingbar.

Schade - da wäre mehr drinnen gewesen. Wegen des faden Missions-Designs, des extremen Schwierigkeitsgrads und der historisch akkuraten, aber furztrockenen Präsentation reicht´s nur fürs bessere Mittelfeld.

Christian Krenn