Aion - The Tower of Eternity
ØØØØØ
(NCSoft)
erhältlich für: PC
Das neue Massively Multiplayer Online Role-Playing Game (MMORPG) aus dem Hause NCSoft wurde schon vor Erscheinen als "WoW-Killer" beworben. Mit seiner Kombination aus PvP und PvE in einer Fantasy-Welt, abwechslungsreichen Abenteuern und Luftkämpfen in einer wunderschön gestalteten asiatischen Landschaft könnte es dieses Versprechen erfüllen. 04.11.2009
In den vergangenen paar Jahren gewannen Online-Rollenspiele weltweit Millionen Fans. Wer jetzt an "World of Warcraft" denkt, hat nicht unrecht - dieses Spiel mit all seinen Add-ons ist tatsächlich schon zu Lebzeiten legendär. Doch "Aion", die neue MMORPG-Sensation von NCSoft, könnte dem Marktführer demnächst den Rang ablaufen.
In "Aion" geht es um die nur durch den Turm der Ewigkeit zusammengehaltene Welt Atreia, die vor langer Zeit bei einer großen Katastrophe in zwei Hälften geteilt wurde. Die Kontinente der engelhaften Elysier und der dämonisch aussehenden Asmodier sind durch Portale miteinander verbunden, die aber auch in die Dimension der Finsternis - den "Abyss" - führen. Diese Portale stellen den zentralen Bereich des Games dar; dort findet der Spieler wertvolle Rohstoffe, legendäre Bosse und feindliche Feldlager, die überfallen und geplündert werden können. Doch das ist leichter gesagt als getan: Um dort überhaupt etwas zu erreichen, muß man sich in epischen Schlachten gegen die jeweils andere Fraktion beweisen. Und dann gibt es natürlich noch den geheimnisvollen Feind aus dem Abgrund, die Balaur - vom Computer gesteuerte NPCs, die den Turm der Ewigkeit nach einem langen, brutalen Krieg im Zuge geplanter Friedensverhandlungen zerstört haben. Diese Kreaturen stammen aus einer unbekannten Dimension und sind Erzfeinde aller Völker von Atreia.
Auf der Reise zur Erlösung der Welt erkundet man mit seinem Charakter schwebende Inseln, üppige Landschaften und chaotische Leeren, die nicht nur schön aussehen, sondern auch tolle Quest-Reihen bieten. Dabei entscheidet man sich für eine der beiden spielbaren Fraktionen, um als genretypischer Krieger, Späher, Magier oder Priester durch die Gegend zu ziehen. Hat man einen höheren Level erlangt, kann man sich eine von zwei Unterklassen aussuchen; so kann der Krieger beispielsweise als Templer oder Gladiator in den Kampf ziehen. Dadurch werden die Klassen noch spezifischer und das Gameplay noch flexibler.
"Aion" kann seine asiatischen Wurzeln nicht verleugnen; das beginnt bei den überdimensionalen Waffen und zieht sich bis zur recht freizügigen (Nicht-)Bekleidung der Frauengestalten. Auch bei der Erstellung der eigenen Spielfigur ist der fernöstliche Stil gut erkennbar. Neben zahlreichen Gesichtern, teilweise bizarren Haarschöpfen und Körperschmuck können Körpergröße, Statur und Gesichtsform mit zahlreichen Reglern ganz individuell eingestellt werden. Die Ausrüstung der Charaktere ist mit viel Liebe und Detail gestaltet, die Verzierungen sind ein wahrer Augenschmaus.
Die verschiedenen Gebiete des Spiels sind zwar für jeden Spieler jederzeit zugänglich, questen kann man jedoch nur in einem Gebiet, das dem eigenen Level entspricht. Wer einen Computer hat, der das Spiel auf höchster Graphikstufe (also mit der Maximaleinstellung bei allen Optionen) wiedergeben kann, wird bemerken, daß die optische Darstellung einfach unverwechselbar ist. Durch die "CryEngine" wirkt alles plastischer, was gut zu den wundervoll gestalteten Landschaften paßt. Auf geringer Einstellung kommt "Aion" aber eher Comic-mäßig daher. Die Heimatgebiete der beiden Fraktionen sind sehr unterschiedlich gestaltet: ewiges Zwielicht und Dämmerung mit fremdartig anmutenden Pflanzen auf der Seite der Asmodier; Sonnenschein, Wälder und glänzende Städte bei den Elysiern. Durch die schöne Graphik wird die Fantasy-Atmosphäre deutlich unterstrichen.
"Aion" ist frei von Balancing-Problemen, da beiden Fraktionen die gleichen Klassen und Fertigkeiten zur Verfügung stehen. Die erlernbaren Fähigkeiten bauen bei manchen Zaubern aufeinander auf und bilden dann in der Kombination immer stärkere Angriffe oder haben andere Effekte. Man kann bis zu Level 50 erreichen; das klingt nicht nach viel, ist aber doch anspruchsvoller, als man denkt. Bei den Kämpfen drückt man - wie auch bei anderen Genrevertretern - immer die gleiche Tastenkombination. Das Interface ist übersichtlich und leicht zugänglich designt, und man kann auch selbst noch Änderungen daran vornehmen.
Im Lauf des Spiels entdeckt man eine weitere Besonderheit, die bei anderen MMORPGs so noch nicht zu finden war. Ziemlich zu Beginn der Spielerkarriere erhält man Flügel. Die dadurch mögliche Flugzeit ist zwar begrenzt, aber gerade beim Leveln trotzdem sehr nützlich. Richtig spannend wird diese Fähigkeit aber beim Kampf gegen andere Spieler, da sich dabei durch die dritte Dimension neue taktische Möglichkeiten bieten. Allerdings kann man nur in Gebieten fliegen, in denen sich auch ein Teil des zerstörten Turms befindet, ansonsten lassen sich die Flügel nur zum Gleiten von Klippen oder Bergen nutzen. Auf dem Weg zum letzten großen Konflikt lädt das Spiel die Spieler zu - nach Angaben des Herstellers - 1500 oder mehr Quests ein, die alle mehr oder weniger mit der Hauptgeschichte zu tun haben. Der typische Grind wie bei anderen Online-Rollenspielen soll durch möglichst viele Aufgaben gemindert werden. Trotzdem findet man im Spielverlauf überwiegend gewöhnliche Quests wie etwa "Töte 20 Monster dort" oder "Bring mir zehn davon."
Dennoch ist das neue Online-Rollenspiel ein guter Konkurrent für "World of Warcraft" und genau das Richtige für Gamer, die gerne in die asiatische Fantasy-Welt eintauchen. Man sollte aber viel Zeit und Geduld mitbringen, wenn man sich bis zum Höchst-Level durchschlagen will. Und eines darf man nicht vergessen: "Aion" ist noch jung - und hat jede Menge Potential, um "WoW" endlich vom Thron zu stürzen.
Das neue Massively Multiplayer Online Role-Playing Game (MMORPG) aus dem Hause NCSoft wurde schon vor Erscheinen als "WoW-Killer" beworben. Mit seiner Kombination aus PvP und PvE in einer Fantasy-Welt, abwechslungsreichen Abenteuern und Luftkämpfen in einer wunderschön gestalteten asiatischen Landschaft könnte es dieses Versprechen erfüllen.
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