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QUELLENVERZEICHNIS

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Die Welt ist in diesen Tagen vielleicht etwas realer geworden - aber noch lange nicht wirklich genug, um den folgenden Meldungen den Anschein der Wahrheit zu nehmen. Der virtuelle Balkon, die Gummiallee und das Phänomen der Werbefrisuren scheinen nur noch Augenblicke entfernt. Benny Denes hat sie schon jetzt entdeckt.
 
 

Balkon-Sim in den Charts

Nachrichtenwert: 24 %, Zuverlässigkeit: 84 % (gb)

In Argentinien feiert seit einigen Wochen eine äußerst ungewöhnliche PC-Simulation erhebliche Verkaufserfolge. Kein Ego-Shooter, kein Fußball-Game und kein Strategiespiel ist es, was sich über drei Millionen Argentinier bisher gekauft haben; bei "Terra Propria" handelt es sich vielmehr um eine Balkonsimulation. Der Clou bei der Software ist ein mitgeliefertes Kabel, das mit dem eigenen (Büro-)Stuhl verbunden werden muß. So wird der eigene Allerwerteste zum Steuerknüppel für den Rundblick in einen virtuellen Hof. Ebendort gibt es so ziemlich alles zu sehen, was die moderne westliche Gesellschaft zu bieten hat: Spießer, Gewalt, Sex und Fußball. Einmal pro Woche kommt sogar ein Wagen mit frischem Fisch in den Innenhof gefahren - und bis jetzt konnte noch keiner der begeisterten Spieler herausfinden, was es mit diesem Marktschreier wirklich auf sich hat. In Europa ist keine Veröffentlichung von "Terra Propria" geplant; laut Hersteller seien die Absatzchancen zu gering.
 
 
 

Gummiteer

Nachrichtenwert: 99 %, Zuverlässigkeit: 26 % (gb)

In der hügeligen italienischen Stadt Perugia läuft der Stadtverkehr etwas anders, als man das bei uns kennt - insgesamt acht große Rolltreppen verbinden die unterschiedlich hoch gelegenen Stadtteile der umbrischen Perle. Es gibt ganze zwei Straßen in Perugia, die eben verlaufen, der Rest steigt und fällt mit bis zu 18 Prozent. Weil dort neben den 120.000 Einwohnern auch jede Menge Touristen mit dem Auto unterwegs sind, kommt es in Perugia häufig zu Unfällen. Jetzt wird in der ungewöhnlichen Stadt ein neuer Straßenbelag getestet: Die Viale Marconi soll auf einer Länge von 400 Metern mit Hartschaumkautschuk versehen werden. Wissenschaftler der Universität von Perugia erhoffen sich dadurch deutlich beschleunigte Bremsprozesse auf der unebenen Magistrale. "Die Rollreibung von Gummi auf Gummi ist für unser Vorhaben die beste Lösung", sagte Verkehrspräfekt Anselmo Liverani am vergangenen Wochenende. Durch eine besondere Zusammensetzung soll der Straßenbelag sehr resistent werden; Liverani bemühte den Vergleich mit dem Centercourt bei den US Open.
 
 
 

Gebrandmarkte Fußballer

Nachrichtenwert: 9 %, Zuverlässigkeit: 94 % (tar)

Daß die Fußballspieler aus Österreichs Bundesliga auf dem Feld herumlaufen wie Litfaßsäulen, kann man einerseits als wirklich konsequentes Marketing beurteilen, andererseits aber auch als störend oder gar - wie es die europäischen Nachbarn immer wieder gern tun - lächerlich empfinden. Dem Werbetreiben in der Bundesliga soll nun durch die spektakuläre Aktion des Herstellers eines neuen Schokoriegels die Krone aufgesetzt werden: Die Spieler des FC Kärnten müßten sich ab sofort das Logo von "Cocobar" (zwei sich überlagernde Nüsse) auf den Hinterkopf rasieren lassen. Dafür, so ein Sprecher des Erstliga-Clubs, würden "Spieler wie Verein erhebliche Zuwendungen finanzieller und gastronomischer Art" erhalten. Der Ligabeirat berät in der kommenden Woche über den gewagten Vorstoß aus der Industrie.