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INDEX QUELLENVERZEICHNIS
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Meldungen, die man intuitiv dem Gebiet der Legendenbildung
zuordnen möchte, sind Sie von den Faction-Samples gewohnt. Seit Anni
Bürkl ihre umfangreiche Kontaktkartei für diese Rubrik nützt
- so behaupten jedenfalls einige Leser -, sind unsere Nachrichten aus aller
Welt noch etwas abstruser geworden. Die letzte Meldung dieser Folge bestätigt
diese These. Für den Rest zeichnet wie immer Benny
Denes verantwortlich.
Merkwürdiger Millionärsspaß Nachrichtenwert: 57 %, Zuverlässigkeit:
54 % (tar)
Einer der wohlhabendsten jungen Männer Österreichs
erlaubt sich derzeit einen sehr zweifelhaften Spaß. Der 23jährige
Patrick Sennthaler, ein Industrieerbe aus Niederösterreich, hat Teile
seines Vermögens, das insgesamt auf ca. zwei Milliarden Schilling
geschätzt wird, "an schlecht zugänglichen Orten versteckt". In
einem Exklusivinterview mit einer Illustrierten sagte Sennthaler, er wolle
einen bestimmten Prozentsatz seines Reichtums "dem einfachen Volk" zur
Verfügung stellen. So hätten seine Angestellen in und um Wien
an insgesamt sechzehn Orten Pakete mit jeweils zehn Millionen Schilling
untergebracht. Beispiele für solche Verstecke seien, laut Sennthaler,
eine Klärgrube, "Wien zug´schissenste Pappel" oder auch ein
Rieselfeld an der Donau. Der Milliardär will nach eigener Aussage,
daß sich die Leute für sein hart verdientes Geld demütigen
müssen - dies sei eine gute Lektion als Draufgabe zum neuen Mammon.
In den letzten Tagen waren bereits die ersten "Goldgräber" in der
Bundeshauptstadt zu sehen; zwei Männer wurden von der Gendarmerie
beim Umgraben einer Grünanlage erwischt.
Lebensgefährliches Ferienparadies Nachrichtenwert: 19 %, Zuverlässigkeit:
46 % (bürkl)
Zu einem dramatischen Zwischenfall kam es vergangenen
Samstag auf der beliebten Urlaubsinsel Teneriffa: Herr R., ein 73jähriger,
an den Rollstuhl gefesselter Mann, prügelte seine 67jährige Ehefrau
krankenhausreif. Grund für die Auseinandersetzung war ein Streit am
Frühstücksbüffet. An besagtem Morgen habe Frau R. ihrem
Mann das von ihm Gewünschte nicht schnell gebracht - obwohl das Essen
eines der wenigen Dinge sei, an denen sich der Gatte noch erfreuen könne.
Stattdessen unterhielt sich Frau R. einige Minuten mit der etwa gleichaltrigen
Frau O. Erst kürzlich hatten sie und ihr Mann gemeinsam die Bekanntschaft
des anderen Paars gemacht. Wie es zunächst schien, hatten alle Beteiligten
den Kontakt genossen; offenbar hatte sich Herr R. jedoch vernachlässigt
gefühlt und war eifersüchtig geworden. Nachdem das Frühstück
beendet war, gingen die beiden auf ihr Zimmer, wo der Mann die entscheidende
Frage stellte: "Was hast du denn die ganze Zeit mit der O. zu reden gehabt?"
Als die Antwort nicht befriedigend ausfiel, schlug er mit einer Krücke
blindwütig auf seine Gemahlin ein. Frau R. mußte ins Spital
eingeliefert werden. Das Ehepaar wollte in Teneriffa eigentlich seinen
39. Hochzeitstag feiern; die Reiseleitung bemüht sich nun um einen
kostenlosen früheren Rückflug für die beiden.
Humanlampe Nachrichtenwert: 57 %, Zuverlässigkeit:
54 % (fwp)
Pakistanische Wissenschaftler haben jetzt herausgefunden, daß Menschen fluoreszierende Eigenschaften haben können. Wie Baghari Havestishmian, Leiter des militärischen Forschungsprogramms des Landes, auf der ArmyTech-Messe in Chicago berichtete, sei es seinem Forscherteam gelungen, den nackten menschlichen Körper zum Leuchten zu bringen. Hierzu hätten die Forscher den Testpersonen einen Cocktail aus exotischen Früchten, einem nicht näher benannten Edelgas und Mineralstoffen verabreicht. Zusätzlich wäre der Oberkörper mit einer unschädlichen Kontaktsalbe eingerieben worden. Den Effekt beschrieb Havestishmian als "taghell bis blendend, jedenfalls so, daß man selbst im Dunkeln eine Landkarte beleuchten kann". Da die Kosten für die Entwicklung der Humanleuchte den vom pakistanischen Verteidigungsministerium vorgegebenen Rahmen weit überschritten hätten, sei man nun an Verhandlungen mit westlichen Konzernen interessiert, um die Entdeckung schnell in die zivile Welt zu übertragen. |