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Wenn die "Kronen-Zeitung" solche Korrespondenten
hätte wie wir! Was wären das für Schlagzeilen: "Die Höhe!
Chef sagt, wo man Urlaub machen darf!"; "Datenstrip in Deutschland" oder
"Schweizer Vulkan vor dem Ausbruch?" Da ist es doch gut, EVOLVER-Leser
zu sein - wie Benny Denes wieder einmal
mit seinen neuesten Nachrichten aus aller Welt beweist.
Ferngesteuerte Urlaubsziele Nachrichtenwert: 16 %, Zuverlässigkeit:
58 % (hx)
Ob es am schlechten Stahlmarkt liegt? Bei Renier
in Lille gibt es Pläne, nach denen die Arbeitnehmer in Zukunft einen
Antrag auf ein bestimmtes Urlaubsziel stellen sollen. Nach der kürzlich
durchgesetzten Lohnerhöhung, die der Vorstandsvorsitzende des größten
Stahlwerks Frankreichs als "Leichenmusik" bezeichnete, müsse zukünftig
stärker die individuelle Leistung gefördert werden. Besonders
produktiven Mitarbeitern soll nach Aussagen des Pressesprechers von Renier
nicht nur der Weg zu exotischen Reisezielen freigemacht, sondern auch ein
kräftiges Urlaubsgeld mit auf den Weg gegeben werden. Die Gewerkschaften
hatten dem eigenwilligen Versuch zur Motivation der schwer arbeitenden
Stahlwerker zähneknirschend zugestimmt. Der Sprecher von Renier sagte
am vergangenen Donnerstag bei der Vorstellung der "Operation Suggestive",
die sanfte Erpressung der Arbeiter entspreche dem unternehmerischen "Verständnis
von New-Economy-Spielregeln". Zur Verfahrensweise erklärte er, daß
die Personalstelle Vermerke in den Personalakten machen würde, falls
einzelne Angestellte wider die "Empfehlung" ein ihnen nicht zustehendes
Reiseziel ansteuerten. Wie nachvollzogen werden könne, wohin die Renier-Angestellten
im Urlaub führen, wollte der Sprecher nicht sagen. Der Vorstandsvorsitzende
des Unternehmens, Claude Massy, ist ehemaliger Polizeichef der nordfranzösischen
Stadt Lille.
Internet-TV hat Augen Nachrichtenwert: 49 %, Zuverlässigkeit:
4 % (snd)
Einigen der deutschen Internet-Fernsehzuschauer
dürfte in der letzten Woche die Kinnlade heruntergefallen sein, als
sie eine Meldung der GEZ (Gebühreneinzugszentrale) in die Finger bekamen.
Die Behörde, die in Deutschland im Auftrag der öffentlich-rechtlichen
Rundfunkanstalten die Fernsehgebühren kassiert, möchte ab Herbst
dieses Jahres eine neuartige Software zur Surfer-Erkennung einsetzen, um
fällige Gebühren von Internet-TV-Nutzern einzutreiben. Das Programm
der Firma Symasco sendet zugleich mit dem Datensignal des Senders einen
Suchauftrag an den Rechner des Zuschauers. Der Computer übermittelt
daraufhin sogleich die Telefonnummer des Nutzers an die GEZ, die wiederum
überprüft, ob der Teilnehmer seine Gebühren bereits entrichtet
hat. Umso erstaunlicher wird den meisten Lesern das Ende der Meldung erschienen
sein: Die GEZ möchte im Falle eines "Fahndungserfolgs" keine Zahlungsaufforderungen,
sondern "ethisch aufrührende Mahnungen wie 'Sie Dieb!' " verschicken.
Ein Sprecher des deutschen Staatsministers für Kultur (Nida-Rümelin)
reagierte eher amüsiert auf die Planung der Behörde: "Die lassen
eine viel interessantere Möglichkeit aus." Was er damit wohl gemeint
hat?
Vulkanische Eidgenossen Nachrichtenwert: 62 %, Zuverlässigkeit:
94 % (hx)
In letzter Zeit hat der sizilianische Vulkan Ätna wieder für Schlagzeilen gesorgt. Etwa 2000 Kilometer weiter nördlich kann man die Meldungen über Eruptionen und Lavaströme nicht mehr so distanziert verfolgen wie anderswo in Europa. Der Voroux, ein 3200 Meter hoher Berg im Kanton Wallis, soll nach den Erkenntnissen einer Gruppe von Geologen ein Vulkan sein. Der weitestgehend unbevölkerte Alpenriese ist von einem Gletscher bedeckt, in seinem Inneren befänden sich jedoch vulkanische Gesteine. Diese These sei durch eine thermoskopische Messung, die nach einem Magmafund am Fuße des Voroux durchgeführt worden ist, erhärtet worden. Der Vulkan sei zuletzt vor über 2000 Jahren ausgebrochen, vermuten die Wissenschaftler; sie rechnen mit der Schmelze des Gletschers auf dem Voroux in den nächsten drei Jahren. Anschließend müsse die Aktivität des eigentlichen Vulkans erst gemessen werden, bis genauere Aussagen über einen möglichen neuen Ausbruch gemacht werden könnten. |