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Die österreichischen Staatsbürger
sind aufgerufen, höchstpersönlich zur Beseitigung des Budgetdefizits
beizutragen. Wie das gehen soll, und warum Drogenhunde jetzt auch schon
in Kunstausstellungen bemerkenswerte Ermittlungserfolge erzielen, faßt
Benny Denes in seinen neuesten Nachrichten aus aller Welt zusammen.
Am 15. 8. wird gearbeitet! Nachrichtenwert: 95 %, Zuverlässigkeit:
78 % (erf)
An Maria Himmelfahrt müssen in diesem Jahr
alle Österreicher arbeiten - dies ist das Ergebnis der Krisensitzung
des österreichischen Parlaments vom letzten Donnerstag. Auf der neun
Stunden langen Sitzung debattierten Politiker aller anwesenden Parteien
über Mittel und Wege, das große Loch in der Haushaltskasse zu
stopfen. Der Etat der Republik weist allein für dieses Jahr ein Defizit
von über 10 Milliarden Schilling aus ? den bisher höchsten Wert
in der Geschichte des Landes, wie ein Sprecher des Parlaments bekanntgab.
Der Vorschlag der Regierung, am nächsten kirchlichen Feiertag die
Arbeit voll aufrecht zu erhalten, fand zunächst bei den Oppositionsparteien
nur wenig Zustimmung, wurde aber schlußendlich mit der erforderlichen
Mehrheit der ÖVP und der FPÖ durchgesetzt. Wie der arbeitspolitische
Sprecher der ÖVP in einer Stellungnahme äußerte, appelliere
man an den Nationalstolz aller Österreicher, auf das Gehalt für
die an diesem Tage erbrachte Arbeitsleistung zu verzichten. Die kirchlichen
Feiern zu Maria Himmelfahrt sollten am Sonntag, den 20.August nachgeholt
werden. Schule und Universitäten sollen am Feiertag allerdings geschlossen
bleiben; die Kinder und ihre Pädagogen werden aufgefordert, soziale
Hilfsdienste zu leisten.
Cassius, der Kunsthund Nachrichtenwert: 44 %, Zuverlässigkeit:
68 % (tar)
Wer in der letzten Woche die verbleibenden Ausstellungsstücke
der großen Cézanne-Schau in Wien sehen wollte, stand vor verschlossenen
Türen. Beim Ausflug einer Lienzer Gendarmeriedivision zu der international
beachteten Ausstellung fiel einem Drogenhundführer die Nervosität
seines Tieres auf. Der Spürhund Cassius blieb schnüffelnd und
lautstark bellend vor dem Gemälde "Landstraße mit zwei Pinien"
stehen, das aus Cézannes Zeit in der Provence stammt. Der auf Kokain
und LSD spezialisierte Schäferhund hatte recht. Die Wiener Polizei
ordnete die sofortige Schließung der Ausstellung an und ließ
das betreffende Bild von einem Kunstexperten untersuchen. Dieser stellte
kleinere Mengen Kokain und Morphium in den oberen Farbschichten fest. Zunächst
war allerdings das Ausmaß von Cassius´ Entdeckung nicht klar,
da man davon ausging, daß die Drogenpartikel erst nachträglich
in die Ölschicht gelangt seien. Nachdem der Besitzer des Bildes, ein
Sammler aus der Normandie - gleichzeitig Leiter des Cézanne-Kuratoriums
- die "Obduktion" des Gemäldes erlaubt hatte, stellte sich heraus,
daß zumindest das Morphium vom Künstler selbst der Farbmischung
von "Landstraße mit zwei Pinien" beigemengt worden sein muß.
Der Leiter der Ausstellung, auf der auch lange in Rumänien verschollene
Werke von Paul Cézanne erstmals öffentlich gezeigt wurden,
sagte, daß die Schau erst nach einer genauen Prüfung der Vita
des Malers wieder eröffnet werden könnte.
Reinmayr zu Lazio Nachrichtenwert: 81 %, Zuverlässigkeit:
12 % (snd)
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