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Strampeln, bis man braun wird

In der Wiener Fitneßszene gibt es demnächst die "eierlegende Wollmilchsau". Eine neue Kette namens "Girasole" will in der österreichischen Hauptstadt sechs neue Vital-Center eröffnen, die allesamt über ein praktisches Novum verfügen sollen: In den Gyms kann man unter mehreren Höhensonnen Hanteln stemmen, ergometrisch strampeln oder aerobische Verrenkungen machen. "So wachsen die Muskeln, während die Haut darüber sich bräunt", sagte Franz Gamsböck, Geschäftführer von Girasole. In den innovativen Fitneßtempeln soll es auch noch weitere ungewöhnliche Neuigkeiten geben, wie z. B. eine Rudermaschine, die bei jedem erfolgtem Schlag einen Takt Musik im analogen Tempo generiert. Bei der gewünschten Geschwindigkeit entstehen dann Walzer und ganze Symphonien, deren Mitschnitte man mit nach Hause nehmen kann.
 
 

Promi-nisterium

Eine schnelle Gesellschaftsentwicklung bedingt schnelle politische Entscheidungen. Deutschlands Kulturminister Michael Naumann (SPD) setzte sich vergangene Woche bei einer Bundestagsdebatte zur Freizeitentwicklung in der BRD für die Einführung einer Prominenzstelle ein, die dem steigenden Bedarf an der Bekanntheitssteigerung jedes Bürgers gerecht werden solle. Naumann sagte, es sei nicht mehr die Frage, ob jeder Bundesbürger seine 15 Minuten Ruhm verdient hätte, sondern wie er diese möglichst schnell erreichen könne. Nach der im Grundgesetz verankerten freien Gestaltbarkeit der öffentlichen Darstellung jedes Einzelnen sollten sich - so Naumann - die Bürger bereits jetzt Gedanken darüber machen, auf welchem Sektor sie ihre Viertelstunde Bekanntheit erlangen wollten. Für die Umsetzung des Vorhabens sei insbesondere auch der öffentlich-rechtliche Rundfunk vonnöten, der "endlich auch Daily-talks und Doku-soaps einführen" solle, um mehr "Normalbürger" schneller zu popularisieren.
 

Neues Wort ab 09/00

Die Gesellschaft für Deutsche Sprache in Mannheim bat uns, die Einführung eines Neologismus in unsere Sprache bekanntzugeben. Das Nomen "Perf" soll ab September dieses Jahres, zusammen mit der adjektivischen Ableitung "perflich", in den Spracheinsatz treten. In der lexikalischen Bedeutung steht das Wort für "das Neue, das das Alte nutzt". "Perflich" ist nach Angaben der Gesellschaft also jemand, der Innovationen nutzt, ohne bestehende Mittel und Wege zu vernachlässigen. Der Neologismus, der im Auftrag des Duden-Verlags von einer Frankfurter Werbeagentur geschaffen wurde, solle leistungsfähig und hochgradig polysem (mit mannigfaltiger Bedeutung) einsetzbar sein und auf absehbare Zeit mehrere bereits bestehende Wörter (wie z. B. obsolet, innovativ, renitent oder aufgeschlossen) ersetzen können. Hierzu bedürfe es aber noch einiger Abwandlungungen von "Perf", heißt es in dem Aufruf der Sprachgesellschaft.
 
 
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