Editorial_9. 9. 2010
Achtung, frisch gestrichen!
Richtig: Der EVOLVER präsentiert sich in neuem Glanze! Und wir sind auch angemessen stolz darauf. Was sich abgesehen von der äußeren Erscheinung ändert, und was - vor allem - gleichbleibt, erläutert Ihnen Herausgeber Peter Hiess. 09.09.2010
Liebe EVOLVER-Leser und -innen!
Wenn Sie heute früh Ihre liebste Netzzeitschrift angeklickt haben, wird es Ihnen sofort aufgefallen sein: Der EVOLVER hat sich geändert. Neues Layout, ein besser ausgefüllter Bildschirm, Platz für Inserate, neue Menüs ... alles größer und schöner als je zuvor. Und irgendwie auch erwachsener, ohne aber so bieder und langweilig zu sein wie die Web-Plattformen der etablierten Mainstream-Medien. Wir finden das gut, sonst hätten wir’s ja nicht so gemacht. Und wir hoffen natürlich, daß auch Sie dem neuen Erscheinungsbild etwas abgewinnen können.
Vielleicht ist Ihnen ja schon vorher - in diesem Sommer, der so plötzlich vorbei war - aufgefallen, daß sich beim dienstältesten und besten Internet-Medium im deutschsprachigen Raum etwas tut. Da erschienen plötzlich Tag für Tag (und sogar am Wochenende!) neue Beiträge, zum Teil unter anderen als den bisher bekannten Rubriken, da wurde alte Autoren "reaktiviert" und neue vorgestellt, da fanden sich sogar literarische Texte wieder, die auf den ersten Blick vom ursprünglichen Konzept "nur Popkultur" abwichen.
Aber keine Angst - im Herzen bleibt der EVOLVER, wie er ist: goschert, unabhängig, immer am Puls der (Internet-)Zeit, intelligent, gut geschrieben und redigiert. Andererseits wird unsere Netzzeitschrift diesen Herbst erstaunliche 14 Jahre alt. Was im sogenannten wirklichen Leben die Pubertät wäre, ist bei uns ein Wechsel der Generationen. Die EVOLVER-Gründer Klaus Hübner und Peter Hiess - erfahren in der Kindesweglegung - legen ihr Baby vertrauensvoll in neue Hände, befassen sich mit anderen Projekten (wie EVOLVER BOOKS und EVOLVER FILMS) und beobachten die Entwicklung nur mehr aus dem Hintergrund. Chefredakteur Jürgen Fichtinger gönnt sich nach jahrelangem treuem Dienst am EVOLVER, der ihn bis an seine Belastungsgrenzen führte, endlich eine wohlverdiente Schaffenspause. Der neue Chef heißt Marcus Stöger und hat unser volles Vertrauen - weil er nämlich verdammt gute Ideen hat.
Eine davon sind die Werbefenster auf unserer Website, die es dem EVOLVER in Zukunft ermöglichen sollen, sein Redaktions-Team und die Autoren für ihre aufopfernde Tätigkeit im Dienste der Popkultur endlich zu bezahlen. Gnadenlose Selbstausbeutung ist ja schön und gut - aber gerade in Zeiten wie diesen, wenn der Journalismus zur schlechtbezahlten Propaganda- und PR-Fließbandarbeit verkommen ist, in der Beamten-und Buchhalterseelen das Sagen haben, ist ein funktionierendes Gegengewicht wichtiger denn je. Daß der EVOLVER trotz Inseraten nicht bei der allgemeinen Gehirnwäsche und Verblödungstaktik mitmachen wird, versteht sich von selbst. Vielleicht merken Sie das auch schon daran, daß die denglischen Bezeichnungen aus den Menüs weitgehend verschwunden sind - schließlich macht die deutsche Sprache in der Ära von Blogs und Facebooks schon genug mit.
Was noch neu ist? Die Öffnung unserer Archive, die neue Ausrichtung auf Literatur (wer schreiben kann und will, ist uns herzlich willkommen!) und die englischsprachigen Versionen unserer wichtigsten Popkultur-Artikel und -Interviews, damit wir auch Leser außerhalb des deutschen Sprachraums für unsere Netzzeitschrift begeistern können. Ach ja - politische Korrektheit, Meinungsvorschriften und Nichtraucherpropaganda werden Sie bei uns nach wie vor nicht finden. Da müssen Sie sich schon woanders umsehen ...
In diesem Sinne: Viel Spaß in der neuen EVOLVER-Ära wünscht
Peter Hiess
(EVOLVER-Mitgründer & -Herausgeber)
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