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Die Plattenfirma Sony will kontrollieren, was der Kunde mit gekauften CDs tut. Und wenn sie ihm damit seinen Computer kaputtmacht ... Hauptsache, das Volk kopiert nicht. 07.10.2002
Liebe EVOLVER-Leser und -innen!
"Audio-Kopierschutz legt PC lahm." Wenn man so etwas hört, wünscht man sich unwillkürlich, Sony wäre beim Reiskocher geblieben, mit dem der Japaner in den 40er Jahren seinen Aufstieg zur Entertainment-Weltmacht begann. Die aktuellen Schallwerke von Shakira, Jennifer Lopez und Celine Dion sind mit dem von Sony entwickelten "key2audio"-Verfahren vor dem Kopieren im eigenen Brenner geschützt. Sie können aber noch mehr - nämlich nicht am PC abgespielt werden! Windows verweigert die Wiedergabe, Apple-Computer stürzen überhaupt gleich ab und können nur umständlich neu gestartet werden.
Kopiergeschützte CDs entsprechen (durch das Aufbringen künstlicher Fehler) nicht den weltweiten Standards für Audio-CDs - sie sind Insellösungen, proprietäre Technologien, die von einigen Herstellern in Eigenregie ins Volk gebracht werden (und die auch nicht das Kompatibilität mit allen Playern garantierende Compact-Disc-Logo tragen). Es ist also nicht mehr weit her mit der vielzitierten japanischen Höflichkeit, sonst besäße die Branche nicht die Arroganz, dem Konsumenten vorzuschreiben, auf welcher Hardware er seine teuren Silberscheiben abspielen darf. "Ist es die Verantwortung der gesamten Welt, eine Industrie und ihr veraltetes Geschäftsmodell in einer strategischen Herausforderung zu beschützen?" fragt sich Andrew Grove, Vorsitzender des Chip-Herstellers Intel. Hollywood und Co. sollen seiner Ansicht nach vielmehr lernen, "die neuen technischen Realitäten zu akzeptieren und ihre Produkte so anzubieten, wie die Kunden sie haben wollen". Auch wenn das geringere Einkünfte zur Folge hat ... bislang ist noch kein Sony-Mitarbeiter an Unterernährung gestorben.
Garantiert nicht kopiergeschützt ist auch heute wieder der EVOLVER-Newsletter, auch wenn sein Inhalt wertvoller ist als der so mancher key2audio-CD. Wir bitten um Weiterleitung und heftige Vervielfältigung.
Viel Spaß beim Lesen wünscht
Chris Haderer
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