Editorial_3. 2. 2003

Fahrschein ins Gefängnis

Wer schwarzfährt, gehört bestraft. Und wer bestraft wird, soll die Strafe auch richtig spüren. Es geht doch nicht an, daß man so einfach per Internetz davonkommt ...    03.02.2003

Liebe EVOLVER-Leser und -innen!

 

"Sie wurden heute wegen eines Verstoßes gegen die Tarifbestimmungen und Beförderungsbedingungen des Verkehrsverbundes Ost-Region beanstandet. Gemäß dieser Bestimmungen haben Sie den in der offenen Forderung ausgewiesenen Betrag innerhalb von drei Tagen einzuzahlen."

Freundliche Angestellte der Wiener Linien streifen ja immer wieder durch U-Bahnen, Straßenbahnen und Autobusse - auf der Suche nach unschuldigen Menschen, die vergessen haben, sich einen Fahrschein zu kaufen, was mittlerweile unglaubliche 62 Euro kostet. Blöde Sache sowas. Aber es kann schon einmal vorkommen, daß man als Besitzer einer Semesterkarte (gültig von Oktober bis Ende Jänner) drauf vergißt, sich sofort Anfang Februar um einen neuen Fahrschein zu kümmern. Egal, bezahle ich halt diese Unsumme ... Doch das stellt sich als gar nicht so einfach heraus. Jedenfalls darf man laut Rückseite des Erlagscheins die sogenannten "Mehrgebühren" nur mit besagtem Erlagschein begleichen; alles andere ist ungültig.

Wozu hab' ich denn Online-Banking, wenn ich jetzt trotzdem zur Bank marschieren muß, die unmögliche Öffnungszeiten hat und für das Einzahlen von Erlagscheinen auf andere Banken wahnwitzige Gebühren verlangt? Andererseits nagt man eh noch an der letzten Anzeige wegen Falschparkens und riskiert lieber nichts. Also rufe ich bei den Wiener Linien an, um zu erfragen, ob das wirklich nicht geht via Internetz. Dort versucht mir eine außerordentlich kompetente Dame einzureden, daß das ja gar nicht funktionieren und ich ja z. B. meine Stromrechnung auch nicht per Online-Banking bezahlen kann - was ich interessanterweise seit mehr als zwei Jahren erfolgreich tue. Schließlich meint sie, ich soll´s halt probieren, wenn ich unbedingt meine. Ich würde schon sehen, was dabei herauskommt.

Nun gut. Zwei Tage habe ich noch Galgenfrist. Falls man seine Strafen im Jahr 2003 wirklich nicht per Online-Banking begleichen kann und ich demnächst wieder böse Briefe in der Post finde, setze ich mich einfach ins Ausland ab - dort ist es wenigstens nicht so kalt wie bei uns. Wenn also nächste Woche kein Newsletter kommt, wissen Sie, warum.

 

Viel Spaß mit der heutigen Ausgabe!

 

Herzlichst,

 

Stefan Forster

(Chefredakteur EVOLVER - The Newsletter Edition)

 

Stefan Forster

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