EVOLVER-Newsletter
Sollten Sie unser Editorial gleich bei Erscheinen lesen wollen, empfehlen wir das Abonnieren unseres Newsletters.
Am Montag haben wir´s endlich hinter uns. Bis dahin wird uns der Wahlkampf aber noch die letzten Nerven rauben - garantiert. Da greift man am besten zu radikalen Methoden. 29.09.2006
Sehr geehrte EVOLVER-Leser und -innen!
Haben Sie sich schon einmal überlegt, einen Kurzurlaub in Mattersburg zu verbringen? Nein, lesen Sie bitte weiter - der Schreiber dieser Zeilen ist nicht verrückt. Damit er es auch in den kommenden Tagen nicht wird, überlegt er aber gerade, ein paar Tage Pause im Nordburgenland zu machen. Der Grund dafür ist gewiß nicht seine Vorliebe für Essiggurkerln, sondern weit profanerer Natur: Mattersburg ist eine der wenigen Gemeinden Österreichs, in denen Wahlplakate dezidiert unerwünscht sind. Wenn man dann noch die paar Staatsfunk- und die zweieinhalb Privatsender ignoriert (nichts leichter als das), hat man gewissermaßen eine kleine gehirnwäschefreie Zone.
Wer derartige Fluchtpläne übertrieben findet, braucht eigentlich nur einen kurzen Blick aus dem Fenster oder in den Fernsehapparat zu werfen. Die Chance, dabei die eine oder andere Absonderung sogenannter Kreativer - wobei kein Mensch mit Verstand Werbeleute wirklich so nennen würde - auf die Netzhaut geknallt zu kriegen, liegt bei wohlfeil geschätzten 87 Prozent. Die Chance, daß das Wahrgenommene dann auch nur eine Spur angenehmer ist als niederschmetternd, liegt bei wohlfeil geschätzten 0,87 Prozent.
Das fängt schon bei den beiden (aus Genom-Resten eines zum Kärntner degenerierten Oberösterreichers) Mutierten an und hört beim kleinen schwarzen Prinzen, der irgendwas "kann" (Was eigentlich genau? Flachliegen?), noch lange nicht auf. Da wären nämlich noch die notorisch Zu-kurz-Gekommenen, die entweder mehr Fairneß (Wem gegenüber? Dem ungeliebten Steuermann?) einfordern oder ganz einfach prinzipiell jetzt wirklich "garantiert" gern mal mitspielen würden, für die Ausarbeitung ihrer wunderlichen Werbekampagne aber offenbar auf den eigenen Praktikanten zurückgreifen mußten. Und derjenige, der uns als einziger plakativ unbehelligt läßt, spart zwar Geld (sich) und Nerven (uns), hat dafür aber den unfreiwillig passendsten Wahlvorschlag von allen parat: weiß wählen.
Wenn Sie hieraus keine Wahlempfehlung gelesen haben, dann haben Sie richtig gelesen. Im Gegensatz zu manch anderer, sich an kritischer Popkulturberichterstattung versuchender Zeitschrift mit immer kleiner werdendem "Gap" zwischen Inhalt und (parteilicher) Vermarktung, steht der EVOLVER auch weiterhin für größtmögliche journalistische Unabhängigkeit. Und das nun schon im zehnten Jahre seines Bestehens. Aus diesem frohen Anlaß laden wir Sie, werte Leser, auch weiterhin ein, "ein Stück des Weges gemeinsam mit uns zu gehen". Und wenn es nur das Stück zu der Kinopremiere von "Wolf Creek" ist (siehe hier), mit der wir unsere Jubiläumsfeierlichkeiten klein, aber fein einläuten wollen.
Viel Spaß beim Lesen unserer vielen Reviews, Stories und Kolumnen wünscht
herzlichst,
Christoph Prenner
(EVOLVER-Chefredakteur und Neo-Mattersburger)
EVOLVER-Newsletter
Sollten Sie unser Editorial gleich bei Erscheinen lesen wollen, empfehlen wir das Abonnieren unseres Newsletters.
Im finalen Teil der EVOLVER-Festival-Berichterstattung müssen sowohl Woody Harrelson als auch Mads Mikkelsen mit einem ihnen feindlich gesinnten Umfeld fertig werden - freilich aus ganz unterschiedlichen Gründen. Hereinspaziert in "Rampart" und "Jagten".
Alte Helden, neue Helden: Takeshi Kitano findet in "Autoreiji: Biyondo" langsam wieder zu seiner Form zurück, verheddert sich aber letztlich zu sehr in der Handlung. Dafür darf Ben Wheatley nach "Sightseers" endgültig in die Riege der erstaunlichsten europäischen Regisseure aufgenommen werden.
Bleibende Eindrücke der ersten Viennale-Tage: Die akribische Doku "Room 237" zerlegt "The Shining" in alle Einzelbilder, die große Matthew-McConaughey-Schau "Killer Joe" dafür Hendln in mundgerechte Portionen.
Plötzlich A-List: Spätestens seit seinen Auftritten im "Avengers"-Film und im vierten "Mission: Impossible"-Teil gilt Jeremy Renner als Hollywoods kommender Superstar, auch wenn er darin eher nur in der zweiten Reihe stand. Im aktuellen "Bourne"-Sidequel spielt er nun auch erstmals in einem Blockbuster die Hauptrolle - zumindest so lange, bis Matt Damon wieder zurückkehrt. Der EVOLVER hat den 41jährigen zum Interview getroffen.
Daß das /slashfilmfestival im Wiener Filmcasino eine gar nicht genug zu lobende Bereicherung der heimischen Kinolandschaft darstellt, hat sich längst herumgesprochen. Der EVOLVER stellt ausgewählte Glanzlichter des dritten Durchgangs vor.
Das dritte und letzte Kapitel unserer Viennale-Berichterstattung steht im Zeichen der Unruhe vor dem Sturm - und damit der beeindruckendsten Arbeit des Festivals: "Take Shelter".
Kommentare_