EVOLVER-Newsletter
Sollten Sie unser Editorial gleich bei Erscheinen lesen wollen, empfehlen wir das Abonnieren unseres Newsletters.
Die Einweltregierung steht nicht mehr vor der Tür, sondern lungert schon längst im Vorzimmer herum. Nur Österreich hat wieder einmal nichts zu befürchten - sagt der Präsident. 24.03.2003
Liebe EVOLVER-Leser und -innen, Droogs!
Vergangene Woche hat die Demokratie ein neues Gesicht bekommen. Ein kleiner Mann, der es bei seiner Wahl zum Präsidenten eines großen Landes mit der Demokratie gar nicht so genau genommen hat - sonst wäre Al Gore nämlich Präsident von "God´s own country" - will den Irak demokratisieren. Das beunruhigt mich ein bißchen, denn wer weiß schon, welche Länder George W. Bush, so ihm ein paar Bomben übrig bleiben, danach seiner bevorzugten Regierungs- und Wirtschaftsform näherbringen will. Aber früher oder später werden wir es eh erfahren ...
Allerdings: Der Irak ist weiter weg, als sämtliche Kriegsberichte in den österreichischen Medien hintereinandergelegt lang sind, und unsere Berufspolitiker sind guter Dinge. Besonders beruhigt hat mich, daß mir Bundeskanzler Klestil via "Kronen-Zeitung" ausrichten hat lassen, daß uns hier in Österreich keine Gefahr droht. Da schaut man dem Tag schon wieder ganz anders ins Auge. Unklar ist mir nur, woher Klestil diese Weisheit nimmt. Hat ihm Hans Dichand bei Kaffee und Kuchen zugeflüstert, daß Österreich gar nichts passieren kann, solange nur die "Krone" täglich erscheint? (Sollten Sie irgendwo einen Atompilz sehen, einfach das Kleinformat über den Kopf stülpen, und alles wird gut.) Oder steht vielleicht im 100jährigen Bauernkalender, daß 2003 für Österreicher kein gutes Jahr zum Sterben ist? Im Nachhinein bewundere ich auch die Weitsicht von Kanzler Schüssel, trotz Hochwasserkatastrophe und Budget-Ebbe einen Stapel Abfangjäger anzuschaffen. Sollten die Amerikaner demnächst auch Österreich nach ihrem Bilde demokratisieren wollen, können wir uns die Burschen wenigstens für ein paar Minuten vom Leib halten; langfristig müssen wir sie dann wohl durch intensiven Schnitzelbeschuß zermürben. Nein, es besteht wirklich kein Grund zur Sorge, glauben Sie mir das. Und Herrn Klestil natürlich auch.
Sollten Sie sich trotzdem Sorgen machen, dann lesen Sie einfach den neuen EVOLVER-Newsletter. Das ändert zwar auch nichts, aber es lenkt Sie wenigstens ein bißchen ab.
Chris Haderer (Friedensberichterstatter & EVOLVER-Redakteur)
EVOLVER-Newsletter
Sollten Sie unser Editorial gleich bei Erscheinen lesen wollen, empfehlen wir das Abonnieren unseres Newsletters.
Im Internet sind die Lauscher immer und überall. Digitale Selbstverteidigung ist angesagt. Die notwendigen Tips gibt Steffan Heuer in seinem Buch "Mich kriegt ihr nicht!"
Big Data und Social Media halten zusammen wie Pech und Schwefel. Ihnen verdankt Barack Obama seine zweite US-Präsidentschaft.
Zum zweiten Mal hat Regisseur J. J. Abrams den Motor der "Enterprise" angeworfen und sie auf eine für den Titel "Into Darkness" eigentlich recht gut ausgeleuchtete Reise geschickt. Chris Haderer ist eine Runde mitgeflogen.
Vom 8. bis 15. Februar geht das "Festival des gescheiterten Films" in den Breitenseer Lichtspielen vor Anker. Gezeigt werden Filme, für die es leider keinen kommerziellen Markt zu geben scheint.
Am 25. Oktober werden im Wiener Rabenhof die 14. "Big Brother Awards" verliehen. Traditionell finden sich unter den Nominierten illustre Namen von Beatrix Karl bis Marie Vassilakou.
Regisseur Julian Roman Pölsler hat sich an der Verfilmung von Marlen Haushofers "Die Wand" versucht - und ein schön photographiertes Hörbuch abgeliefert.
Kommentare_