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Kaum melden die Zeitungen eine neue Infektionskrankheit, verbarrikadiert sich die EVOLVER-Redaktion schon in ihren Räumlichkeiten - um uninfiziert die Popkultur zu studieren. 17.03.2003
Liebe EVOLVER-Leser und -innen!
Endlich ist sie da - eine der neuen Seuchen, vor denen uns Virologen und Sachbuchautoren seit Jahren eindringlich warnen! Auf den ersten Blick sieht SARS (Severe Acute Respiratory Syndrome = schweres, akutes Atemwegs-Syndrom) zwar nicht so spektakulär aus wie Ebola, Anthrax und all die anderen Angstmacher der letzten Zeit, aber dafür kommt die neue Lungenentzündung um einiges perfider daher. Die WHO berichtete über zahlreiche Fälle der Krankheit, die aus Asien kommen dürfte, sich mittlerweile aber auch nach Kanada und vielleicht sogar Deutschland, Slowenien und in die Schweiz vorgearbeitet hat. 150 Erkrankungen wurden allein in der letzten Woche aus China, Shanghai, Hongkong, Vietnam etc. gemeldet. Der Verlauf: hohes Fieber, Muskel- und Kopfschmerzen, Halsentzündung, wahrscheinlich eine Abnahme der Blutplättchen und weißen Blutkörperchen und in manchen Fällen eine Entzündung beider Lungenflügel, die zum Tod führen kann. Ob es zwischen den genannten Fällen tatsächlich einen Zusammenhang gibt und wodurch die Infektion hervorgerufen wird (Viren oder Bakterien?), das weiß noch keiner so recht.
Die WHO empfiehlt jedenfalls, alle SARS-Patienten oder Asienreisende mit verdächtigen Symptomen in Quarantäne zu stecken. Sicherheitshalber - und das, obwohl Gesundheitsbeauftragte und Flugliniensprecher beruhigende Worte ablassen: Keine Panik, die Klimaanlagen der Maschinen bringen sowieso sämtliche Erreger um, blabla, fafelfafel, bleiben Sie bitte gleich in unseren Isolationsräumen und stellen Sie das Atmen ein.
Die Ärzteschaft scheint jedoch sehr wohl zu wissen, daß Gefahr im Verzug ist. Schließlich reagiert SARS auf kein bekanntes Medikament und hat bereits so viele Ärzte und Pflegepersonal in asiatischen Spitälern infiziert, daß sich beispielsweise das Team einer Intensivstation in Hongkong weigert, zu seinen Familien nach Hause zu gehen.
Hypochondern wie mir gibt sowas natürlich zu denken, zumal ich ja bereits Kopfweh kriege, wenn ich nur Berichte über die neue Krankheit in der "ZiB" sehe. Bleibt mir also nur, Ihnen folgenden Rat zu geben: Halten Sie sich von Flughäfen fern - oder am besten gleich von jeder größeren Menschenansammlung. Bleiben Sie ganz still vor Ihrem Computer sitzen und lesen Sie den EVOLVER-Newsletter; danach können Sie ja auf unserer Homepage (http://www.evolver.at) vorbeischauen und im Archiv stöbern.
Don´t leave home!
sagt schon seit Jahren
...
Peter Hiess
(EVOLVER-Herausgeber & Erstinfizierter)
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