EVOLVER-Newsletter
Sollten Sie unser Editorial gleich bei Erscheinen lesen wollen, empfehlen wir das Abonnieren unseres Newsletters.
Nichts gegen nostalgische TV-Erlebnisse aus den 60er und 70er Jahren - aber so etwas wie "Twin Peaks" gab es damals nicht. Und auch seither leider nie wieder. 16.06.2003
Verehrte EVOLVER-Gemeinde!
Erkennen Sie die Melodie: dummmm di-dummm dummmm di-dummm?
Wie bitte?! Keine Ahnung? Dann haben Sie vergangenen Freitag wahrscheinlich versäumt, den Fernseher aufzudrehen. Um 23.15 Uhr fiel mit der Ausstrahlung des Pilotfilms bei Kabel 1 nämlich der Startschuß zur Wiederholung der legendären TV-Mystery-Serie "Twin Peaks" von David Lynch und Mark Frost. Lange bevor David Duchovny und Gillian Anderson das erste Mal als Spezialisten für Paranormales auf den Bildschirmen dieser Welt ermittelten, bewies Kyle MacLachlan als Agent Dale Cooper bereits, wie cool FBI-Beamte sein können. Auch Miguel Ferrer als misanthropischer Pathologe bleibt Fans unvergeßlich, und Mulder persönlich trat in einer frühen Version (und in Frauenkleidern) im netten Örtchen Twin Peaks ebenfalls in Erscheinung.
Lynch und Frost legten mit ihrer Serie nicht nur den Phantastik-Grundstock für nachfolgende Serien wie "Akte X", sondern schufen ganz nebenbei wohl die einzige elitäre Seifenoper der Fernsehgeschichte. Denn hat man sich erst einmal in dem kleinen verschlafenen Nest eingelebt, beginnt man sich bald mehr für das Schicksal der skurrilen Charaktere zu interessieren als für den Mörder Laura Palmers. Sollten Sie die Serie nicht - wie jeder vernünftige Mensch - sowieso schon kennen und den Pilotfilm verpaßt haben: Laura ist die wunderschöne, in Plastik eingewickelte Wasserleiche, deren Killer es in den nächsten TV-Monaten zu entdecken gilt.
Gezeigt werden die ersten 17 Folgen (Staffel eins und Beginn der zweiten Staffel) bis zur Entdeckung von Lauras Mörder - ein kleiner Luxus, auf den auch die Besitzer der erstklassigen DVD-Edition von Season 1 noch warten müssen. Sie können also in den nächsten Monaten getrost auf Tageszeitungen, Nachrichten und ähnlichen Schmafu verzichten, da die einzige nennenswerte Frage wieder einmal lautet: "Who killed Laura Palmer"? Alle anderen wichtigen Informationen finden Sie ohnehin im Teletext - und natürlich wie immer im EVOLVER-Newsletter.
In diesem Sinne:
neseL mieb ßapS leiV,
regnithciF NegrüJ
(EVOLVER-Redakteur und Serien-Junkie)
EVOLVER-Newsletter
Sollten Sie unser Editorial gleich bei Erscheinen lesen wollen, empfehlen wir das Abonnieren unseres Newsletters.
Es knallt, es kracht - und es wird esoterisch. Zücken Sie die Fernbedienungen und lehnen Sie sich für unsere Heimkinoempfehlungen gemütlich im Fernsehsessel zurück.
Der große, böse Wolf kommt neuerdings aus Israel, Roy Battys Low-Budget-Nachfolgerin dafür aus Großbritannien. Dazwischen tummeln sich die Anarcho-Trickfilmfiguren Ren und Stimpy, US-Sexualforscher sowie jede Menge Genrekost.
Lernen Sie, wie man am besten durch Drogen reich wird. Sehen Sie zu, wenn Orson Welles mit Charlton Heston Schlitten fährt. Oder reisen Sie mit den Mystic Knights of the Oingo Boingo per Anhalter durch die Heimkino-Galaxis.
Arm gegen reich, Profitgier gegen Rückgrat - und natürlich jede Menge Blei: unsere aktuellen Heimkinoempfehlungen sind angerichtet.
"Well, do ya, punk?" Eine amerikanische Doku widmet sich dem Verfasser dieser Zeilen. Wem das nicht gefällt, der darf mit Quentin Dupieux Hundefänger spielen oder den Fernsehabend mit Dr. Lecter verbringen. Wohl bekomm´s!
Mel Gibson ist auf der Flucht, Sly Stallone auf der Jagd - während Michael Shannon und Chloë Sevigny den Finger stets am Abzug haben und Kevin Spacey im Weißen Haus nicht nur die Puppen tanzen läßt.
Kommentare_