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Es kann nur einen geben. Und dieser eine möchte nicht unnötig an der Staatsspitze herumlümmeln, sondern wirklich was verändern. Darum gebt ihm - bitte - endlich eine Chance! 14.07.2003
Liebe EVOLVER-Gemeinde!
Nächstes Jahr dürft Ihr, Ihr lieben Österreicher und -innen, wieder einmal einen neuen Bundespräsidenten wählen - und am besten für Volk und Vaterland wäre es, Ihr würdet mich, Chris Haderer, wählen. Bislang stehen die Chancen für "Haderer for Präsident" recht gut, denn es gibt erst einen Konkurrenten: den Grazer Sex-Hotline-Betreiber Wolfgang Pöltl. Der ist, wie er auf seiner Homepage und als Gastredner der bekannten Kultursendung "Vera" betont, ein Mann aus dem Volk. Es ist ihm immer wieder wichtig zu erwähnen, daß er keine Matura gemacht und keinen Beruf erlernt hat. Als Barpianist hat er seine Karriere begonnen (was ich gut finde: Österreich braucht unbedingt einen musikalischen Präsidenten!), und nach diversen Gastspielen bei nicht näher bezeichneten "internationalen Künstleragenturen" ist er letztendlich als Geschäftsführer im European Callcenter Ltd. gelandet. Politisches Konzept hat er keines, was in Österreich die Voraussetzung für einen erfolgreichen Wahlkampf ist. Das Amt des Bundespräsidenten sieht er vor allem als nichtpolitischen Repräsentationsjob (das hat er sich wahrscheinlich von seinen ausländischen Amtskollegen rund um die Alpenrepublik abgeschaut). Vor knapp einer Woche wollte ich ihn besuchen, um das Geheimnis seines geplanten Erfolges auszuspionieren (und um Beiträge für die Radio Helsinki-Sendung CROPfm und das "WirtschaftsBlatt" zu gestalten) - doch es kam ganz anders.
An einem Sonntag um 19 Uhr öffnete mir eine - offenbar wegen der Abendhitze - leichtgeschürzte Dame den videoüberwachten Haupteingang von Wolfgang Pöltls Wahlbüro. Termin? Nein, Herr Pöltl sei leider nicht zugegen, trotz unseres erst 48 Stunden zurückliegenden Telefonats. Aber schöne Grüße lasse er mir ausrichten, und er werde sich demnächst wegen eines neuen Termins melden. Das ist bis heute nicht geschehen, was mich zu der Annahme verleitet, daß es Wolfgang Pöltl ernst meint mit der Volksnähe - wo sonst wird auf Termine gepfiffen, daß es eine Freude ist, wenn nicht mitten im Volk?
Das läßt auf einen schwierigen Wahlkampf schließen, denn auch ich bin ein Mann aus dem Volk (ich habe zwar die Matura, aber die ist mir irgendwie passiert, ohne daß ich es wollte, ehrlich). Geboren in der südlichen Hemisphäre Niederösterreichs habe ich in meiner Jugend die Härte des Landlebens in voller epischer Breite miterlebt (ich mußte fast fünf Minuten zu Fuß zur Bushaltestelle laufen, und das bei wirklich jedem Wetter!). Beste Voraussetzungen also, bloß in den Details ist mir Wolfgang Pöltl überlegen: Ich betreibe beispielsweise keine Sex-Hotline, bei deren Stammkunden ich einen Teil der nötigen 6000 Unterschriften für die Kandidatur lukrieren könnte. Das ist aber mein geringstes Problem, denn es gibt ja Abertausende EVOLVER-Leser (und natürlich Leserinnen), auf deren Unterstützung ich zähle. Also: Wählt mich, und in Zukunft gibt es den EVOLVER täglich. Wenn das kein echt volksnahes Wahlprogramm ist, weiß ich auch nicht.
Chris Haderer
(Top-Kandidat der EVOLVER-Redaktion für alle kommenden Wahlen)
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