schein23 - morgens ist es am schlimmsten, da fängt der tag erst an
ØØØØ
Stereotonic/Goodsongs/Sony
(D/13. 9. 2004)
Vier junge Männer sagen, was einem immer schon auf der Zunge lag - unterlegt mit Indie-Rock der gehobenen Sorte. 05.09.2004
"Morgens ist es am schlimmsten, da fängt der Tag erst an" - wieso hat es bis zum Jahr 2004 gedauert, bis irgendjemand im Pop diese einfachen Worte formulieren konnte? Solche oder ähnliche Gedanken schießen einem durch den Kopf, wenn man sich das neue Album der deutschen Band schein23 zu Gemüte führt.
Dem Hörer werden Lebensweisheiten an den Kopf geworfen, bei denen er nur mit dem Kopf nicken kann und einerseits sagt "ja, das rockt" und anschließend gleich ein "genauso ist es" anhängt. Allein die Titel hätte Oma nicht besser formulieren können: "Das Leben ist kein Heimspiel", "Man sagt sich nicht selbst hallo" oder "Gelegentlich ist eigentlich nicht oft".
Zwar klingt Sänger Daniel Schuch in seinen schwächeren Momenten wie das Gros der deutschen Befindlichkeits-Pop-Raunzer, doch dieses Manko macht er in großartigen Momenten - von denen es auf diesem Album viele gibt - und mit seinen feinsinnigen Texten mehr als wett. Marc Eisele, Thorsten Wolf und Massimo Randisi liefern dazu soliden Indie-Rock der gehobenen Sorte, ohne dabei auf die Eingängigkeit der Melodien zu vergessen.
Alles in allem ist "morgens ist es am schlimmsten ..." eine Platte, der man wünscht, daß gelegentlich auch einmal öfter ist als oft und sie nicht in der Schwemme von Neuveröffentlichungen untergeht.
schein23 - morgens ist es am schlimmsten, da fängt der tag erst an
ØØØØ
Stereotonic/Goodsongs/Sony
(D/13. 9. 2004)
Auf seinem zweiten Album vertont das Duo die Paranoia, die nach einem Besuch einer amerikanischen Kleinstadt entstehen kann. Ganz schön beängstigend eigentlich.
Ein neues Jahr, eine neue beste Band samt neuen besten Liedern - zumindest wenn man der einschlägigen Musikpresse, allen voran dem NME, Glauben schenken darf ...
The Blue Vans wollen am Retro-Kuchen mitnaschen, Matt Sweeney und Bonnie "Prince" Billy bezaubern musikalisch und Peter Walker ist gelandet.
Trotz zehn solider Stücke bleiben die Herrschaften rund um Grant Nicholas den großen Hit auch auf dieser Scheibe schuldig.
Unerwartete Überraschungen sind die schönsten: so eine beschert uns ein junger Vierer aus New York, der ganz und gar nicht nach dem Big Apple riecht.
Soeben erschienen zwei Kleinode, mit deren Hilfe man sich auf das in Kürze erscheinende Opus des jungen Ausnahmemusikers Conor Oberst einstimmen kann.
Kommentare_