V.A. - CD ohne Namen
ØØØØ
Universal
(Ö/27. 9. 2004)
Ein kleiner Redeschwall über einen Sampler, der mit keiner neuen oder gar nicht gehörten, aber dennoch mit guter Musik aufzuwarten weiß. 07.11.2004
Eine Stimme aus dem Off erzählt wöchentlich jenem Teil der österreichischen Jugend, der am nächsten Tag nicht allzufrüh aufzustehen braucht, allerlei Neuigkeiten aus Fernsehen, Kultur und Szene - das allerdings äußerst subjektiv aufbereitet, wodurch die Sendung, um die es hier geht, einen etwas verschoben-kruden Charakter besitzt, weshalb sie wohl nicht einmal einen Namen braucht und so, aber auch ihres Inhalts wegen zu Recht einen Kultstatus erlangt hat, den Anfang diesen Jahres findige Geschäftemacher auszunützen begannen, schließlich will die eigene Brieftasche ja gefüllt werden, doch gleichzeitig wurde ihre Unternehmung beinahe eine missionarische Tätigkeit, vorausgesetzt, wir würden ihnen unterstellen, daß sie sich um den Musikgeschmack der Zuseher dieser Sendung ohne Namen sorgten, was ja auch bitter nötig ist, wenn wir uns das Radio-Airplay vor die Ohren halten, wieder vorausgesetzt natürlich, wir halten uns diese nicht zu, weil das schlecht wäre, denn so könnten wir uns diese glorreiche Geschäftsidee, die "CD ohne Namen" nämlich, nicht anhören, die zwar nichts Neues bietet, aber dafür Gutes, schließlich ist sie gleichsam der Soundtrack für eine Sendung, deren Subjektivität fast schon lieblich anarchistisch angehaucht ist und darum Musik auf ihrer Tracklist beinhaltet, die jedem zusagen muß, der mit beiden Beinen abseits des Mainstream-Pop steht, wie es zum Beispiel garantiert die Macher der Sendung tun, David Schalko und Fred Schreiber nämlich, denn die beiden hören bestimmt auch jene Bands und Künstler, die sowohl auf der ersten als auch der neu herausgekommenen zweiten CD versammelt sind, deren Reigen von The Killers mit "Somebody Told Me" eröffnet wird, in dem sie den Eighties-Pop neu auferstehen lassen, aber auch "Walk Idiot" ist ein erfolgreicher Wiederbelebungsversuch, diesmal des Garagen-Rock, gekonnt von The Hives vorgeführt, und Franz Ferdinand intonieren in der gleichen Machart "Michael", bevor dann die 2Raumwohnung eine elektronische Einladung namens "Spiel mit" von sich gibt und es anschließend noch elf Tracks lang weitergeht und man spätestens zur Halbzeit aufrichtig zugeben muß, daß hier das Who´s who der angesagtesten Alternative-Bands versammelt wurde und so die CD eine Art "Bravo"-Sampler für Erwachsene ist, denn dafür stehen auch Namen wie The Libertines, Adam Green, die Kings Of Convenience und Soulwax, Faithless oder 3 Doors Down und somit sehen wir, daß das Wichtigste an dieser vorliegenden musikalischen Kollektion ist, daß sie einen äußerst gelungenen Abriß über die aktuelle Musik bietet, die in all jenen Clubs zu hören ist, deren anspruchsvolles Publikum sich nicht mit seelenloser Musik abgeben will.
CD gelungen. Ende.
V.A. - CD ohne Namen
ØØØØ
Universal
(Ö/27. 9. 2004)
Die einstigen Crossover-Helden aus Braunschweig zeigen, daß sie auch musikalisch noch am Leben sind und retten sich damit vor der Bedeutungslosigkeit.
Im Jahr 2000 wurden sie gefeiert. Dann lösten sie sich einfach auf. Oder machten eine Zwangspause. Und jetzt sind sie wieder da.
Powermetal mit Humor gibt es nicht? Dann sollten Sie in die vorliegende Platte reinhören. Die kann es noch dazu mit fast jedem Klassiker des Genres aufnehmen.
Der Mensch wird zum Tier. Denn Urgewalten rasen aus den Lautsprechern, wenn im Laufwerk die neueste Scheibe der Ungarn rotiert.
Kann das denn sein, find ich den Reim nicht? Was ist bloß los, ich bin doch famos, nicht? Denn ich mach HipHop und bin immer top. Oder?
Viele Bands erleben mit neuen Musikern ihren zweiten Frühling. Leider scheint in Wales immer noch tiefster Winter zu herrschen.
Kommentare_