Söhne Mannheims - Noiz
ØØ 1/2
Universal
(D/14. 6. 2004)
So oft sagten nicht einmal die Waltons "Gute Nacht": 14 Söhne aus Baden-Württemberg probieren´s diesmal rückwärts. Doch in welche Richtung geht es musikalisch? 17.07.2004
Eines sei vorweg gesagt: Die Söhne haben an ihren Maximen festgehalten, die da heißen: Gemeinschaft, Glaube, Pathos und ... Predigten.
Die Song-Texte zu den 14 auf "Noiz" vertretenen Tracks bersten schier vor Message, christlichen Glaubensinhalten und (programmatischem) Ernst. Zum Lachen bitte in den Keller gehen. Musikalisch auf gewohntem Terrain angesiedelt, ist "Noiz" leichtverdaulicher Pop im R´n´B-, HipHop-, Soul- oder Deutsch-Rock-Mäntelchen. Leider bewahrheitet sich hier aber auch auf unschöne Weise der Spruch mit den vielen Köchen: zu vollgepackt, zu dicht und dabei zu kraftlos klingen die Songs auf "Noiz" - ein Manko, das zweifelsohne auch an der Produktion liegt. Als - gelinde ausgedrückt - völlig mißraten entpuppen sich die Michael Herbergers Griffe in die Klassikkiste. Haarsträubende Ergebnisse wie das orientalisch gefärbte "König der Könige" oder die schleppende "Carmina Burana"-Gregorianik-Drum´n´Bass-Operette "Zion" zeugen davon. "Söhne Mannheims - Das Musical" - soon at a theatre near you.
Die Baden-Württembergsche Mission(ierung) gelingt immer dann gut, wenn das Pathos im Zaum gehalten werden kann. "Vielleicht", derzeit praktisch im Minutenabstand aus den Radiogeräten schallend, und "Zurück zu Dir" sind die beiden Lichtblicke des Albums. Wo aber bleibt in der Welt der Mannheimer die Leichtigkeit, das Augenzwinkern?
"Vielleicht fehlt ihnen der Sinn, oder es fehlt ihnen Mut ..." (aus "Vielleicht")
Wie dem auch sei - die Tatsache, daß "Noiz" bereits auf Platz eins der Media-Control-Charts geschnellt ist, zeigt eindeutig, was Airplay sowie der Bekanntheitsgrad und die unverkennbare Stimme Xavier Naidoos alles zu bewirken vermögen. Die Söhne Mannheims verbindet eine nicht ungefährliche Formel: 14-1=0. Denn: Stiege Xavier aus, was würde bleiben?
Söhne Mannheims - Noiz
ØØ 1/2
Universal
(D/14. 6. 2004)
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