Schneiderberg - Amok-Yo
ØØØ 1/2
Suspect/Rebeat
(Ö/21. 3. 2005)
Im Jahr 2000 wurden sie gefeiert. Dann lösten sie sich einfach auf. Oder machten eine Zwangspause. Und jetzt sind sie wieder da. 02.04.2005
Der Crossover ist tot. Bands wie Living Colour oder Rage Against The Machine gibt´s nicht mehr. Schneiderberg haben zwar erst nach der Crossover-Welle ihre erste Platte herausgebracht, doch auch sie waren bald weg - jedoch nicht, ohne brav im In- und Ausland für Aufsehen gesorgt zu haben.
Doch nun sind Schneiderberg wieder da. Und sie sind so laut wie eh und je, so als wäre es erst gestern gewesen, als sie das im Jahr 2000 erschienene Album "Piss" herausgebracht haben. Neben zahlreichen FM4-Radio-Einsätzen durften sie damals auch mit Bands wie den Red Hot Chili Peppers, Limp Bizkit, H-BlockX oder The Offspring auftreten. Eine Referenz, die heute noch ihren Sound definiert. Auf "Amok-Yo" bieten sie eine gehörige Portion Funk in punk-rockigem Gewand mit sattem Riffing, Hardcore und Raps.
Auf den zehn Songs des Albums hört man die Wurzeln der einzelnen Bandmitglieder besonders schön heraus, die gemeinsam ihren Crossover bilden. Gitarrist Werner war Thrash-Metaller, Hans studierte klassische Gitarre am Mozarteum, den Bass schlug Andi zuvor in Funk-Bands und Sänger Paolo stammt aus Italien. Wegen letzteren beiden finden sich auch viele Latin-Einsprengsel in der Musik, vor allem dann, wenn es in Songs "Demokratur" oder "Escobar" besonders vordergründig um die Sozialkritik geht. Und wenn man so etwas hört, denkt man halt an Che Guevara, an Kuba und folglich an .... genau, Funk und südliches Flair.
Doch Urlaubsstimmung kommt nicht auf bei Schneiderberg, keine Angst. Denn sie sind noch immer so wütend wie auf ihrem Debüt. Schließlich meinen sie selbst, daß "harte Zeiten harte Mucke" brauchen. Dementsprechend aggressiv fiel "Amok Yo" dann auch aus.
Schneiderberg - Amok-Yo
ØØØ 1/2
Suspect/Rebeat
(Ö/21. 3. 2005)
Die einstigen Crossover-Helden aus Braunschweig zeigen, daß sie auch musikalisch noch am Leben sind und retten sich damit vor der Bedeutungslosigkeit.
Im Jahr 2000 wurden sie gefeiert. Dann lösten sie sich einfach auf. Oder machten eine Zwangspause. Und jetzt sind sie wieder da.
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