Rage live in Wien
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Planet Music, 20. 11. 2004
Melodiöser und eingängiger denn je präsentierte sich das kosmopolitische Trio um Peavy Wagner in Wien. 30.01.2005
Vor 20 Jahren hat sich ein junger deutscher Musiker namens Peavy Wagner mit seiner Band Avenger im Studio eingeschlossen, um seine erste Platte "Prayers Of Steel" aufzunehmen. Nach einer EP wurde die Gruppe in Rage umbenannt, deren Debütalbum "Reign Of Fear" im Jahre 1986 das Licht der Welt erblickte. Danach wurden fleißig und in regelmäßigen Abständen neue Scheiben eingespielt, wobei 1992 mit "Trapped" der internationalen Durchbruch erfolgte. Trotz mehrerer Besetzungswechsel spielte sich die Band dabei immer mehr in die Herzen der Fans. Seit nunmehr fünf Jahren stehen dem Deutschen Peavy Wagner der russische Gitarrist Victor Smolski und der amerikanische Schlagzeuger Mike Terrana zur Seite. Wer noch immer Zweifel daran hat, daß dieses Trio das bis dato beste Rage-Line-Up bildet, der konnte sich am 22. November im Wiener Planet Music restlos davon überzeugen.
Stücke aus der kompletten Band-History werden an diesem Abend zum besten gegeben. Nach dem obligatorischen Intro startet das Trio überraschenderweise gleich mit dem alten Mitsinghadern und Publikumsliebling "Don´t Fear The Winter". Es folgen "Great Old Ones" mit seinem eingängigem Refrain und "Paint The Devil On The Wall", das härtere Töne mit schönen Melodien mischt.
Nicht immer sieht man Musikern an, daß sie sich über die ausgelassene Stimmung im Publikum freuen. Anders Peavy Wagner, der scheinbar zu jedem einzelnen Besucher spricht und dann mit seiner Band mit absoluter Spielfreude einen weiten Bogen zurück in die Geschichte spannt. Mit "Prayers Of Steel" erinnert er sich an die Zeit, als die Band noch Avenger hieß, während mit "Solitary Man" ein altes Juwel von "Trapped" ausgegraben wird. Das flotte "Black In Mind" und das druckvolle "Down" sind weitere Publikumsfavoriten und beim Instrumentalsong "Unity" beweist jeder der drei sein musikalisches Können.
Ein abgefahrenes Drum-Solo von Terrana (Bild rechts mit den wirbelnden Sticks) ist mittlerweile Standard einer Rage-Show. Der Amerikaner kombiniert perfektes Spiel mit viel Witz und Show, ohne Langeweile aufkommen zu lassen. Fast könnte man glauben, hinter den Drums wüte ein wildes Vieh, daß seinem Käfig entfliehen möchte.
Mit "Set This World On Fire" und dem schnellen "Sent By The Devil" geht es dann weiter, bevor Smolski mit seinem Gitarren-Solo alle möglichen Saitentechniken perfekt zelebriert und jeder Zuschauer gierig seine Lauscher aufstellt.
Ebenso in der Setlist finden sich "Soundchaser" und natürlich
"Straight To Hell", das selbst Nicht-Rageianer vom "Der Schuh des Manitu" kennen sollten, bevor Wagner das fünfjährige Jubiläum dieses genialen Line-Ups verkündet. Nach "After The End", "From The Cradle To The Grave" und "Firestorm" ist vorerst Schluß. Irgendwie klar, daß die Fans lautstark noch ein paar Draufgaben fordern. Also kehrt das Trio während der "Orgy Of Destruction" auf die Bühne zurück - ein perfektes Intro zu "War Of Worlds". "Higher Than The Sky", mittlerweile die Mitsinghymne am Schluß eines jeden Rage-Sets, stellt den perfekten Ausklang einer absolut gelungenen Jubiläumsshow dar. Es gibt wirklich nichts zu bemängeln und man sollte sich diese Band zwecks eigener Überzeugung bei jeder Gelegenheit vorort ansehen. Und sich dabei wünschen, daß die Jungs noch mindestens weitere zwanzig Jahre gute Musik machen.
Rage live in Wien
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Planet Music, 20. 11. 2004
Eine Legende kehrt nun zum zweiten Mal zurück und schließt dort an, wo sie mit den Highlights ihrer Karriere einst aufgehört hat.
Melodiöser und eingängiger denn je präsentierte sich das kosmopolitische Trio um Peavy Wagner in Wien.
Wer sich anhand der mitwirkenden Musiker auf ein gutes Melodic-Rock-Album freut, wird wohl ein wenig enttäuscht sein: Die Songs zur Geschichte von Aryon sind zu eintönig.
Drei Shows wurden in Ton und Bild mitgeschnitten - als Resultat bleibt das Testament einer Tournee mit beeindruckenden Gigs und großartigen Performances.
Wer auf schwerverdaulichen Sound und Oberklassemusiker steht, wird hier bestens bedient. Diese CD bietet keine leichte Kost - und das ist positiv gemeint.
Auch Japan hat seine Gitarren-Heroes - sogar solche, die sich durchaus mit amerikanischen Superstars messen lassen können.
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