Platten_PunxNotDead: People-Like-You-Special
People Like You Label-Special
Schon seit langem steht ein kleines Label mit einem großartigen Namen in Deutschland für gute Musik. Zumindest, wenn der Leute Geschmack Punk und Rock ist.
20.02.2005
Milon von den neuseeländischen Punkern Sommerset mag die Bones. Schon ein paar Mal haben sich die Wege der beiden Bands gekreuzt - und einmal ist ihm der feine Aufkleber auf dem Tourbus der Schweden aufgefallen. Dort stand keck: "I Used To Fuck People Like You In Prison". Lange hat Milon nicht gewußt, was der Sticker denn genau zu bedeuten hatte. Bis er aufgeklärt wurde, daß dahinter der Name für ein verdammt cooles Label steht, dessen Back-Katalog neben vielen Newcomern und gestandenen Punkhasen auch Stoner-Rock-Legende Wino Weinrich und seine Spirit Caravan umfasst.
In beinahe gänsehaut-erregender Regelmäßigkeit veröffentlichen People Like You Platten, die selten von unterdurchschnittlicher Qualität sind. Seien es die erwähnten Bones aus Schweden, denen es um Sex, Saufen und Rock´n´Roll oder ums Mitgrölen und Pogen geht, seien es die Deutschen District, die eigentlich aus England sein sollten, oder American Heartbreak, die es verstehen, den Pop-Punk mit einer gehörigen Portion Glam und Rock zu verfeinern.
Diesmal veröffentlichen People Like You das neue Album "Gettin´ Serious" der Deadlines (Bild oben), eines britischen Fünfers, dessen Frontmann eine Frau ist, die im Gegensatz zu vielen Kolleginnen im Punk-Busineß auch wirklich singen kann. Daneben bedient sie die Keyboards und bläst ins Saxophon. Das Ergebnis ist eine popdurchtränkte Platte mit viel Punk, wie man ihn auch auf der Straße gerne hört.
In eine andere Richtung gehen The Deep Eynde (siehe Bild rechts), die sich im Schatten der Misfits oder AFI sehr wohl fühlen. Dementsprechend düster gefärbt ist ihr Irokese.
Milan Knezevic
Deadline - Getting Serious
ØØØØ
I Used To Fuck People Like You In Prison Records
(GB/21. 2. 2005)
Punk mit Pop funktioniert - siehe Green Day und Konsorten. Wem das aber zu zart ist, zu poppig oder zu seicht, dem ist mit Deadline geholfen. Obwohl durchaus gefällig anzuhören, haben die Briten verflucht viel räudigen Punk in der Musik, der durch fette Gitarren dominiert. Mehrstimmige Gesänge gibt es natürlich auch, damit das Ganze auch Street Credibility bekommt.
Was Deadline aber besonders ausmacht: mit Liz Rose steht hinter dem Mikrophon eine Frau, deren Stimme bei weitem nicht so rotzig angepisst klingt wie bei vielen anderen Punksängerinnen (bei denen Mann am liebsten schwul werden möchte). Im Gegenteil - Liz kann singen. Und das so schön, daß die meisten Lieder zu Singalongs werden, in die man schon nach wenigen Sekunden einsteigen und mitsingen könnte.
In diesem Sinne: "Wave You Goodbye", ihr anderen Möchtegern-Sängerinnen. Und "Take No Chances". Aber egal, welche Songs man aufzählt, die CD ist voller kleiner und großer Hits.
Links:
The Deep Eynde - Shadowland
ØØØ
I Used To Fuck People Like You In Prison Records
(USA/21. 2. 2005)
Wie heißt es so schön? "Für immer Punk möchte ich sein, für immer Punk. Sollen eure Kinder alle Grufties werden? Für immer Punk!"
Ein Credo, das sich The Deep Eynde auf ihre Fahnen geschrieben haben. Zuerst waren sie ganz, ganz düster - bis sie sich wieder des Ursprungs der Gothic-Musik besonnen haben und zurück zum Punk geschwenkt sind. Der braucht übrigens bei den Jungs aus Los Angeles den 80s New-Wave zum Atmen, um den klassischen Deathrock-Elementen Leben zu schenken.
Folgerichtig klingt das Ergebnis nach The Damned oder den Misfits. Schön traditionell also. Und gruselig, denn wenn die meist im Mid-Tempo gehaltenen Stücke so heißen wie "She Likes Skulls" oder "Devilchild", dann freut das auch den Gothic und er tanzt mit den Punkern selig durch das "Shadowland".
Links:
Kommentare_