Platten_PopRockRotation/Vol. 12

Aus der Garage

The Meteors und Quit Your Dayjob machen Psychobilly, Garagen-Rock - oder so. Sind sie nur passabel oder recht gut? Oder gar besser als The Hives? Das erfahren Sie hier.
   26.10.2004

 

Ernst Susicky

The Meteors - These Evil Things

ØØØ


I Used To Fuck People Like You In Prison Records

(GB/25. 10. 2004)

 

The Meteors: die "Erfinder des Psychobilly", die "einzige Psychobilly-Band ever". Mehr als 30 Platten haben sie laut Plattenfirma schon herausgebracht. Wir haben es hier also mit einer Legende zu tun.

Und gut gehalten haben sie sich, die Herren. Wer länger als 20 Jahre im Geschäft ist und Helden wie Michael Myers, Charles Manson und den Lennon-Attentäter hat, wer auf dem CD-Cover schleimige Zombies abbildet, muß sich viel von seinen Teenager-Jahren bewahrt haben. Wie auch immer - hier soll es ja um die Musik gehen. Und die ist, wie man sich das erwartet: purer Psychobilly mit Surf-Gitarren und allem Drum und Dran. Richtig klischeehaft, keinen Moment langweilig und besser gespielt, als die meisten Jungspunde das zusammenbringen - zumindest, was das Tempo betrifft.

Störend ist nur, daß sich kein Lied auf der Platte befindet, das sich in den Gehörgängen festsetzen würde. Aber das muß ja auch nicht immer sein ...

 

Links:

Quit Your Dayjob - Quit Your Dayjob

ØØØ


Badtaste/Sony

(Schweden/8. 11. 2004)

 

Zwei arbeitslose Punks, die Anfang der 80er Musikinstrumente klauen und ihre erste Band gründen - und zwar in Landskrona im südlichen Schweden. Knapp 20 Jahre später formieren sich die Burschen zu Quit Your Dayjob und bekommen nach einer wodkagetränkten Nacht einen Plattenvertrag. Alles sehr aufregend, sehr Rock’n’Roll also. Und solche Stories sind, wenn gut erfunden, immer noch besser als die schlecht nacherzählten.

Aber kommen wir zum namenlosen Minialbum der Band: Hier wird keine Zeit verschwendet, die acht Stücke werden in zwölf Minuten und zwölf Sekunden runtergeholzt. Zeit zum Verschnaufen bleibt da keine. Garagenrock, wie man ihn seit zwei Jahren rund um den Globus hört, wird einem ohne Kompromisse um die Ohren gedroschen. Keine Langeweile, aber auch kein bleibender Eindruck. Daher sollten wir den Jungs davon abraten, ihren Brotberuf (wenn sie denn einen haben) aufzugeben. Denn so gut wie die Hives sind sie noch lange nicht.

 

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Kommentare_

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