Platten_Monkeeman - Burn To Shine

Monkey Business

"I am not pretty and I dance like a monkey", tiefstapelt Ralf Lübke auf "Am I Not A Bit Like You". Kopf hoch! Wir mögen dich trotzdem, Apeman!    19.02.2005

"... But You Can Write Songs", hätte ein einfühlsamer Therapeut wohl auf den Minderwertigkeitsanflug von oben erwidert und damit definitiv nicht gelogen. Große Namen wie Jimmy Sommerville, Rosenstolz, Patricia Kaas und - oh dear! - Sir Elton John vertrauten bislang dem goldenen Händchen von Ralf Lübke. Jetzt stapft der Wahl-Berliner mit "Burn To Shine" hinaus in die Solokarriere. Das kleine wie feine Dandyland-Label und Patrik Meier (Wir sind Helden) helfen dabei.

Bald schon nach dem Drücken auf die "Play"-Taste weiß man, daß da jemand bei den Briten sehr genau auf die Finger geschaut und sein eigenes Ding daraus gemacht hat. Melodieverliebter Pop kommt einem entgegen, der zeigt, daß nicht alles schnöd ist, was nach Ohrwurm klingt. Die Marschroute ist gitarrenlastiger Pop à la The Jam, Embrace, The Small Faces und XTC. An letztere denkt man vor allem bei "Life Is Wonderful", das mit Kinderchor im Refrain und einem unerträglich positiven Text einen Sarkasmus zelebriert, der dem von Andrew Partridge ebenbürtig ist.

Einzig Monkeemans Stimme sorgt für diesen gewissen Unsicherheits-Faktor, der vor allem bei den ruhigeren Songs zu tragen kommt: Zu deutlich exponieren sich hier Lübkes gesangliche Grenzen und die Muttersprache wirft einem auch so manche Klötze zwischen die (Affen-) Beine. Das ist schade, denn außer der etwas verwässerten Abmischung ist das der einzige Kritikpunkt an diesem Album. Dem schönen Fluch von Monkeemans Ohrwurmzucht entkommt man als Hörer ohnehin nicht so bald. Eine Reise zum Planet des Affens wird also durchaus empfohlen.

David Meixner

Monkeeman - Burn To Shine

ØØØ


Dandyland/Universal

(D/14. 2. 2005)

 

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