Millenium - The Best of ... And More
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Frontiers Records
(USA/18. 10. 2004)
Nach erst drei Alben eine "Best of"-Scheibe zu veröffentlichen, hat nicht besonders viel Sinn. Dafür gibt es hier aber zehn bisher unveröffentlichte Songs zu hören. 23.10.2004
1995 wurde Eyewitness von Ex-Death-Gitarrist Ralph Santolla (Iced Earth, Sebastian Bach) gegründet; mit dabei waren Sänger Todd Plant, Bassist Steve Hodson und Schlagzeuger Oliver Hanson. Nach dem Debüt gab es mit dem zweiten und sehr komplexen Output einen wahren Sturzflug, und die Band versuchte 1997 unter dem Namen Millenium einen Neustart, wobei ihre Musik eingängiger und melodischer wurde als der geradlinige Brit-Metal von Eyewitness. Zwei Jahre später kam Shane French (Teer, Circle II Circle) als zweiter Gitarrist dazu, den Baß übernahm der Österreicher Manfred Binder. Danach gab es einen Sängerwechsel zu Jorn Lande (Masterplan, Vagabond, Uli Jon Roth), der mit seiner stimmlichen Bandbreite - von David Coverdale bis Ronnie James Dio - überzeugte.
Mit "The Best of ... And More" werfen Millenium nun eine Doppel-CD auf den Markt, über deren Sinn man sicherlich streiten kann. Die musikalische Qualität des darauf vertretenen Materials steht allerdings außer Frage. Neben vier Songs vom Debüt und acht Songs von "Angelfire" enthält dieses Album auch sechs Stücke der von Jorn Lande eingesungenen "Hourglass"-Scheibe. Nicht zuletzt wegen seines Gesangs ist das Drittwerk das mit Abstand beste Album in der Geschichte von Millenium. Der eigentlich interessante Teil an diesem Release sind aber die zehn bislang unveröffentlichten Songs. Dazu zählen vier Stücke aus der Todd-Plant-Era, zwei tolle Nummern aus den "Hourglass"-Sessions und vier Songs des nie fertiggestellten "Long Live Rock´n´Roll"-Cover-Albums. Wenn Jorn Lande "On And On", "I Surrender", "Jane" und insbesondere "Love Is Like Oxygen" ansingt, läuft es einem vor Begeisterung beinahe kalt den Rücken runter. Für Millenium- und Jorn-Lande-Fans ein unbedingtes Muß!
Eine Legende kehrt nun zum zweiten Mal zurück und schließt dort an, wo sie mit den Highlights ihrer Karriere einst aufgehört hat.
Melodiöser und eingängiger denn je präsentierte sich das kosmopolitische Trio um Peavy Wagner in Wien.
Wer sich anhand der mitwirkenden Musiker auf ein gutes Melodic-Rock-Album freut, wird wohl ein wenig enttäuscht sein: Die Songs zur Geschichte von Aryon sind zu eintönig.
Drei Shows wurden in Ton und Bild mitgeschnitten - als Resultat bleibt das Testament einer Tournee mit beeindruckenden Gigs und großartigen Performances.
Wer auf schwerverdaulichen Sound und Oberklassemusiker steht, wird hier bestens bedient. Diese CD bietet keine leichte Kost - und das ist positiv gemeint.
Auch Japan hat seine Gitarren-Heroes - sogar solche, die sich durchaus mit amerikanischen Superstars messen lassen können.
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