Macy Gray - The Very Best of
Ø 1/2
Epic/Sony
(USA/7. 9. 2004)
Was braucht man, um nach nur drei Alben bereits die erste "Greatest Hits"-CD vom Stapel zu lassen? Reibeisenstimme, großes Selbstvertrauen und einen noch größeren Afro ... 16.10.2004
Macy Gray, die Fakten: über zehn Millionen weltweit verkaufte Tonträger, je einen Grammy für einen der drei Longplayer, MTV- und British Music Award. Gray ist eine Mode-Ikone mit Street-Cred, kinderfreundlichen Texten und ... räusper.
Genau hier beginnt nämlich des Rezensenten Einsicht in Natalie McIntyres Erfolgsgeheimnis zu versickern, und die Frage "Warum denn bloß eine 'Very Best of'-CD?" bleibt unbeantwortet. Denn: Macy Gray hat immer noch ein Organ wie Finley Quaye vorm Stimmbruch.
Abgesehen von einigen (totgespielten) Lichtblicken wie "I Try", "When I See You" oder "Demons" zerbröselt die musikalische Substanz der meisten Songs bei näherer Betrachtung wie ein Vampir im Sonnenlicht. Morituri te salutant.
Die dürftige Gesamtauswahl erhöht den Anteil dieser ... ähem ... Partysongs, wie der Diplomat sie wohl nennt. Doch es kommt noch schlimmer. Nach Grays neuem Lied, der brutalen Schnulze "Love Is Gonna Get You" (mit "Musikantenstadl"-Appeal!) folgt ein zweifacher Salto gehockt ins nächste Fettnäpfchen, das bestimmt nicht so billig war: Macy Gray nimmt sich Run DMC/Aerosmiths "Walk This Way" an. Das ist dann eine Art Karaoke-Show, denn auf Mut zum Risiko hofft man auch hier umsonst.
Es überrascht wenig, daß selbst namhafte Künstler wie Gang Starr, Fatboy Slim oder Bugz in the Attic mit ihren halbherzigen Remixen keine Wunder vollbringen.
Plattenfirmen und Hit-Radios allerorten sollten einmal wieder den starren Blick von den bunten Scheinchen lösen und sich dem zuwenden, was sie uns tagein, tagaus versprechen: guter Musik nämlich (und ab und zu einem Hit). Statt Pausenclowns und schaumpartygebremsten Feschaks müßten wieder musikbegeisterte Feinschmecker zurück in die Programm-Chefetage und hinter die Mikros gebeten werden. Aber der Hase läuft dem schnöden Mammon nach. Und spielt die Hits. Die Hits. Die Hits. Die Hits.
Wie war das noch mit Akkomodation und Adaptation?
Macy Gray - The Very Best of
Ø 1/2
Epic/Sony
(USA/7. 9. 2004)
"I am not pretty and I dance like a monkey", tiefstapelt Ralf Lübke auf "Am I Not A Bit Like You". Kopf hoch! Wir mögen dich trotzdem, Apeman!
Alle aus einem Stall: Arena, Umphrey´s McGee, Spock´s Beard und RPWL zeigen, in welchen Variationen Progressive-Rock heute lebt - oder es zumindest versucht.
Schon etwas länger erhältlich ist dieses Album voll wundersamer Transformationen. Da werden 13 Songs von den Tanzflächen der Clubs gelockt, ins Vogt´sche Jazz-Labor entführt und ...
Die Beat- und Mix-Könige kasteien sich auf
"Secret Love" gewaltig und zelebrieren gemeinsam mit DJ Resoul ihre geheime Liebe für Folk.
Schon bei den Smashing Pumpkins lockte den Drummer der Gedanke an eine Solokarriere. Nun ist er losgestapft, alte Gefilde hinter sich lassend. Dem Mutigen gehört eben die Zukunft.
Der Southside-Stil boomt in den Staaten. Das zeigen Chingy, Jacki-O, die Ying Yang Brothers und Lil Jon. Mit viel Watt in den Auto-Boxen funktioniert das auch in Floridsdorf oder Karlstetten.
Kommentare_