Lutricia McNeal - Soulsister Ambassador
ØØ
edel
(USA/18. 10. 2004)
Der Weg des geringsten Widerstandes. Oder: Wie man ja keinen Hörer verärgert, damit man ein Album an den Mann und die Frau bringt. 20.11.2004
Alles wie gehabt bei Lutricia McNeal: Die Background-Musik wird ordentlich mit Pop vermischt, das Ergebnis ist R´n´B, wie wir ihn schon tausendfach gehört haben. Tja. Und weil sich die ewig gleichen R´n´B-Grooves eben nicht von denen der Kolleginnen unterscheiden (wohl der Grund, warum ihr jede Menge Airplay sicher ist), hat sie diesmal einen besonderen Weg der Promotion gewählt: Lutricia wälzt sich nackig in der November-Ausgabe des "Playboy" und erzählt, daß sie sich mit Sex fit hält und mit BH schlafen geht.
"Als Botschafterin für Soul will ich Liebe und Frieden verkünden", sagt sie. Schön wäre es, wenn man das nicht nur mittels ihrer zwei gewichtigen Argumente auf Photos sehen, sondern auch auf ihrer Platte mitbekommen würde.
Lutricia McNeal kam in Oklahoma City zur Welt und durch ihren Daddy, einen Priester (was der eigentlich zu den Pin-up-Bildern seines Sprößlings sagt?), zur Gospel-Musik. Als Volljährige nabelte sie sich von daheim ab und veröffentlichte Mitte der Neunziger in Schweden ihr Debütalbum.
1997 kam der Ruhm, als der Song "Ain´t That Just the Way" die europäischen Charts eroberte. Weitere Lieder verkauften sich gut, die Platten gingen weg wie warme Semmeln. Kein Wunder, denn sie machte nichts wirklich Neues - und so bleibt es auch bei "Soulsister Ambassador". Dummerweise sind die einzig guten Songs jene, die nicht von Lutricia selbst stammen. "Promise Me", die erste Single-Auskopplung, ist ein Lovesong der britischen Popsängerin Beverley Craven und war bereits 1991 ein UK-Top-3-Hit. The Mamas And the Papas müssen mit "California Dreaming" herhalten, damit es Tracks auf der CD gibt, die angenehm auffallen und den weiblichen Hörern etwas zum Mitsummen liefern.
Zwei gewichtige Argumente also auch für Frauen. Die Burschen werden eh nur zum "Playboy" greifen und sich dort von den Qualitäten der Künstlerin überzeugen.
Lutricia McNeal - Soulsister Ambassador
ØØ
edel
(USA/18. 10. 2004)
Die einstigen Crossover-Helden aus Braunschweig zeigen, daß sie auch musikalisch noch am Leben sind und retten sich damit vor der Bedeutungslosigkeit.
Im Jahr 2000 wurden sie gefeiert. Dann lösten sie sich einfach auf. Oder machten eine Zwangspause. Und jetzt sind sie wieder da.
Powermetal mit Humor gibt es nicht? Dann sollten Sie in die vorliegende Platte reinhören. Die kann es noch dazu mit fast jedem Klassiker des Genres aufnehmen.
Der Mensch wird zum Tier. Denn Urgewalten rasen aus den Lautsprechern, wenn im Laufwerk die neueste Scheibe der Ungarn rotiert.
Kann das denn sein, find ich den Reim nicht? Was ist bloß los, ich bin doch famos, nicht? Denn ich mach HipHop und bin immer top. Oder?
Viele Bands erleben mit neuen Musikern ihren zweiten Frühling. Leider scheint in Wales immer noch tiefster Winter zu herrschen.
Kommentare_