Limbogott - One Minute Violence
ØØØ
Tiefdruck-Musik/Sony BMG
(D/31. 1. 2005)
Man nehme harte Elektronik, kombiniere sie mit satten Gitarren und fertig sind die Sounds, auf die eventuell sogar Trent Reznor stolz wäre. 19.03.2005
Die Nine Inch Nails und Ministry waren so etwas wie die Urmütter des Industrial-Rocks. Bei beiden haben Limbogott brav zugehört und sich darüberhinaus auch an neueren Sounds orientiert, wie sie etwa Trent-Reznor-Ziehsohn Marilyn Manson macht. Dazu deutsche EBM-Sounds reingepackt, was als Ergebnis zwar nichts Neues oder gar Originelles ist, aber einen Sound als Ergebnis hat, der gehörig in den Arsch treten kann. Jeder, der mit den obengenannten Bands etwas anfangen kann, wird glauben, im Siebten Himmel gelandet zu sein.
Das norddeutsche Sextett schafft es zwar nicht, sich einen unpeinlichen Bandnamen zuzulegen, dafür läßt es in seiner Musik die Elektronik mit fetten Gitarren sehr unanständige Sachen machen. Vielleicht ist der Name auch nur Ausdruck ihres kruden Humors, denn auf den 17, manchmal auch durch Drum´n´Bass-Attacken gepeitschten, oft von Gitarren getriebenen Songs, finden sich Titel wie "Rockstar Dick", "Fuck Inc.", "Hirnfresse" oder "Razormuschi".
Mit "One Minute Violence" ist Limbogott ein wahrlich passables Debüt gelungen, das sowohl Wert auf Härte als auch Melodie legt.
Shouter Lard Mason und Sänger Limbosonic paaren melodische Vocals mit extremem Gebrülle, transportieren Melancholie und Aggression in die Stücke. Zwar können Limbogott stellenweise ein wenig anstrengend sein, doch die rockenden Tracks bieten wirklich einiges. Nur sollte sich die Band dringend einen Imageberater zulegen, denn plakative "Böse Buben"-Spiele werden auch irgendwann einmal fad.
Limbogott - One Minute Violence
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Tiefdruck-Musik/Sony BMG
(D/31. 1. 2005)
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