Platten_Headbanger´s Corner/Vol. 4

Legenden und Leidenschaft

So vielfältig kann progressive Musik sein: poppig mit Ethno, Sound-Schnipseln und Orchesterbegleitung, oder voll vom guten alten, allerdings tiefgehenden Rock.    19.09.2004

 

ECORDER-Team

Alan Parsons - A Valid Path

ØØØ


Eagle Rock

(GB/20. 7. 2004)

 

Eine Legende meldet sich zurück. In der Vergangenheit produzierte Parsons Pink Floyds Klassiker "Dark Side of the Moon" und schrieb mit seinem Alan Parsons Project Musikgeschichte. Mit Künstlern wie The Crystal Method, Uberzone sowie dem Pink-Floyd-Gitarristen David Gilmour läßt er nun sein elektronisches und überwiegend instrumental gehaltenes Solowerk "A Valid Path" auf die Welt los, das sogar die Grenzen zum Techno überschreitet. Doch genau diese Genre-Grenzüberschreitungen machen das Album aus, denn Parsons wagt es, mit "Tijuaniac" im Ambient- und mit "Return to Tunguska" im World-Music-Bereich zu wildern.

Aber er wäre nicht Alan Parsons, wenn er dem ganzen nicht einerseits eine persönliche, andererseits eine intelligente Note verleihen könnte. Denn wo andere stupid alle möglichen Einflüsse in sich aufsaugen, verarbeitet sie der Wahl-Kalifornier gekonnt. Mit "More Lost Without You" hätte er sogar einen potentiellen Charts-Anwärter im Gepäck - wenn die Welt gerechter und gute Musik in den Hitparaden wäre.

(MK)

 

Links:

Pain Of Salvation - Be

ØØØØ


InsideOut/SPV/edel

(Schweden/27. 7. 2004)

 

Was für ein Wahnsinnswerk haben die Schweden von Pain Of Salvation hier bloß geschaffen? Es hat soviel Macht in sich, daß es den Hörer umbläst. Da ist sehr viel drin, eigentlich schon zuviel. Sicherlich ist "Be" genial, aber andererseits strotzt es nur so vor Ideen, daß man sich einen Director´s Cut wünschen würde.

Mehr über das Album nächste Woche in einer ausführlichen Review!

(MK)

 

Links:

Saga - Network

ØØØ


Steamhammer/SPV/edel

(GB/20. 7. 2004)

 

Nur weil das Album "Network" heißt, braucht man nicht zu erschrecken. Es ist keine Anbiederung von Saga an irgendwelche neuen Sounds. Die Herren machen ihre Sache seit 25 Jahren ... und sie machen sie einmal besser und dann wieder schlechter. Mit "Network" sind sie eindeutig auf dem besseren Weg. Aber waren sie wirklich jemals schlecht? Und ist das neue Album etwa einfach nur mittelmäßig und klingt bloß angesichts der aktuellen Metal-Veröffentlichungen so gut wie nie?

Alles scheißegal - auch, daß der Band-Name schon Epik, Bombast und Pathos impliziert. Die Musik ist jedenfalls so. Saubere Vocals von Michael Sadler, groovende Rhythmen aus Ian Crichtons Gitarre mit kurzen, dafür umso beeindruckenderen Soli; unaufdringliche Keyboards von Jim Crichton und das Zusammenspiel von Jim Gilmour am Baß und dem neuen Schlagzeuger Christian Simpson, weil Steve Negus eine Auszeit brauchte. Was will man mehr? Nichts, außer daß die Band über das ganze Album hinweg so geniale Ideen hätte wie etwa im Opener.

(MK/DM)

 

Links:

IQ - Dark Matters

ØØ 1/2


InsideOut/SPV/edel

(GB/21. 6. 2004)

 

IQ spielen originellen, melodiösen Prog-Rock. Obwohl die genretypischen Orgelklänge bei keinem der fünf Songs auf "Dark Matters" fehlen und Vergleiche wie "Genesis zu Anfangszeiten" sich aufdrängen, gehen die Engländer dabei sehr eigenständig zu Werk. Die Melodien enthüllen zwar eine breite Palette an Emotionen, der Gesamteindruck ist aber - worauf der Titel "Dark Matter" hinweist - recht düster. Das Material ist zwar nicht allzu sperrig; eine gewisse Eingewöhnungszeit sollte man aber angesichts der fünf Tracks bei 52 Minuten Spielzeit doch einkalkulieren.

(MW)

 

Links:

Kommentare_

Platten
Headbanger´s Corner: Hard & Heavy

Von Hard bis Heavy

Communic debütieren, Fozzy und Oceans Of Sadness crossovern, Glenn Hughes macht authentischen Retro und Voyager starten aus Australien durch.  

Platten
Headbanger´s Corner: Nordlichter

Nordlichter

Draconian ziehen ihre Melodien auseinander, Mittnattsol wissen mit ihnen zu spielen und Tristania möchten einfach nicht ihr dreistimmiges As ausspielen. Ein Fehler übrigens.  

Platten
PopRockRotation/Vol. 9

Stall der Superlative

Noch ist nicht Weihnachten, doch die Stars kommen mit ihren "Best ofs" - diesmal Blackmore´s Night, Macy Gray, Phil Collins und Status Quo. Für jeden Geschmack etwas dabei?  

Platten
PopRockRotation/Vol. 7

Auch nicht anders

Wer pop-rockt besser? Die Creed-Nachfolgeband Alter Bridge, die aus Hardcore-Legenden zusammengewürfelten Hazen Street, Redwood, der "legendäre" Richard Marx oder Therapy?  

Platten
Headbanger´s Corner/Vol. 4

Legenden und Leidenschaft

So vielfältig kann progressive Musik sein: poppig mit Ethno, Sound-Schnipseln und Orchesterbegleitung, oder voll vom guten alten, allerdings tiefgehenden Rock.  

Platten
PopRockRotation/Vol. 6

Rainbow Quartz, Label-Special

Denise James, The High Dials und The Lilys sind eine Familie - jedenfalls, was ihr Label angeht. Und das hat sich dem Retro verschrieben.