Platten_Headbanger´s Corner: Nordlichter

Nordlichter

Draconian ziehen ihre Melodien auseinander, Mittnattsol wissen mit ihnen zu spielen und Tristania möchten einfach nicht ihr dreistimmiges As ausspielen. Ein Fehler übrigens.    26.02.2005

 

ECORDER-Team

Draconian - Arcane Rain Fell

ØØ 1/2


Napalm Records

(Schweden/24. 1. 2005)

 

Draconian werden auch mit dem zweiten Output nicht in die Annalen der schwedischen Musikgeschichte eingehen. Ob das am Genre Doom-Metal liegt? Da ist es jedenfalls gang und gäbe, daß es offenbar nur darum zu gehen scheint, Gitarrenakkorde länger zu halten, als erlaubt sein sollte und Rhythmen langsamer in die Felle zu trommeln, als es andere tun. Oder liegt es schlicht an der Ereignislosigkeit der musikalischen Ideen? Lieder mit über zehn Minuten Laufzeit sind ja schön und gut, erreicht man diese nur durch etliche Wiederholungen derselben Abfolge von Riffs, so verlangt man dem Hörer einiges an Geduld ab.

Dank einiger Lichtblicke wie netter Pianomelodien und weiblicher Gastmusiker bleibt dem Output eine unterdurchschnittliche Benotung erspart. (MW)

 

Links:

Mittnattsol - Where Twilight Dwells

ØØØ 1/2


Napalm Records

(NOR/31. 1. 2005)

 

Der Opener des Mittnattsol-Debüts klingt verdächtig nach Theatre Of Tragedy in jungen Jahren und überzeugt nicht wirklich. Schließlich haben die Vorbilder es vor beinahe einem Jahrzehnt besser verstanden, mit verhältnismäßig eingeschränkten musikalischen Fähigkeiten umzugehen.

Der erste Eindruck ist aber trügerisch, denn schon auf Track No. 2 "Lament" wird mit eindrucksvoller Power-Metal-Instrumentierung bewiesen, daß die Damen und Herren ihr Fach beherrschen. Die weiteren elf Nummern sind dann auch sehr vielschichtig angelegt, mit Folk-Akustik (sogar eine Maultrommel bei "Tarefall") über Gothic bis Thrash ist alles vertreten.

Einziger Kritikpunkt ist - wenn man so will - der etwas zu sehr im Vordergrund stehende Gesang, der oft aufgrund seiner Eintönigkeit ein wenig deplaziert wirkt. Der Vergleich mit Theatre Of Tragedy drängt sich im Übrigen nicht nur in musikalischer Hinsicht auf: Sängerin Carmen Elise Espanaes ist die jüngere Schwester der langjährigen TOT-Frontfrau Liv Kristine. (MW)

 

Links:

Tristania - Ashes

ØØ


Steamhammer/SPV

(NOR/24. 1. 2005)

 

Alles wie gehabt bei Tristania. Das bedeutet, wem ihr gemächlicher Gothic-Rock-Metal bislang nicht gefallen wollte, der wird auch jetzt die Band links liegen lassen. Selbst wenn neben Vibeke Stene die Norweger Østen Bergøy und Grunzer Kjetil Ingebrethsen hinter das Mikro stellen, für Abwechslung im Gesang sorgt diese Maßnahme kaum. Einzig auf "The Wretched" besinnen sich Tristania auf ihre drei Vokalisten und setzen das Trio gleichwertig ein. Nur ist das ein Track unter vielen und übrig bleibt Musik, die nicht schlechter, aber leider auch nicht besser als die anderer Düster-Kollegen ist. (MK)

 

Links:

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