Derek Sherinian - Mythology
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InsideOut/SPV
(USA/8. 11. 2004)
Der Keyboard-Meister hat gerufen! Auch auf des kalifornischen Tastenkönigs neuem Streich stehen die Ikonen wieder Schlange - und zwar in Zweierreihen. 28.11.2004
Wenn Keyboarder Soloalben gebären, sind das oft frickelige Kopfgeburten. Je weiter der Drang, sich darzustellen, in den Vordergrund rückt, desto schneller schwindet auch jede Chance auf ein homogenes Album. Seltene Ausnahmen bilden hier Ryo Okumoto (der Tastenvirtuose bei Spock´s Beard) und zweifellos auch Derek Sherinian, Keyboarder für Dream Theater, Alice Cooper, Kiss und Planet X.
Schon für "Black Utopia", seine vorige CD, scharte er mit Leuten wie Al DiMeola und Yngwie Malmsteen große Gastmusiker um sich. Aber auch sein Basis-Line-up läßt einen vor Ehrfurcht beben: Steve Lukather, Zakk Wylde, Simon Phillips und Marco Mendoza. (Phillips und Lukather waren ja auch auf Okumotos Longplayer "Coming Through" mit von der Partie.)
Die Legionäre auf "Mythology" lassen bereits die musikalische Orientierung des neuen Albums erahnen: Steve Stevens (Billy Idol), John Sykes (Blue Murder) und Allan Holdsworth (UK). Kompromißlos kompakt gallopieren die ersten drei Tracks "Day of the Dead", "Alpha Burst" und "God of War" auf den Hörer zu. Trotz ihrer Unterschiedlichkeit funktioniert die Fusion der verschiedenen Gitarristen (Alan Holdsworth, Zakk Wylde, John Sykes, Steve Stevens und Steve Lukather) und ihrer Riffs äußerst gut. Sherinian selbst findet Wege genug, um sein Ausnahmekönnen auch dezent aus dem Hintergrund zu beweisen.
Ein Stilwechsel findet dann auf den Tracks vier und fünf statt: "Goin´ To Church" mit seinem leichtfüßigen - und auch etwas beliebigen - Flamenco und der Blues "El Flamingo Suave" sind die beiden Ausreißer, eingerahmt von Songs der härteren Gangart zwischen Rock, Metal und Progression.
In "Trojan Horse" darf wirklich gefrickelt werden: Zu hören ist ein lustvoller Machtkampf zwischen der E-Geige von Jerry Goodman (Mahavishnu Orchestra) und Mr. Sherinian himself. Ein Wahnsinn, wie virtuos und schnell die beiden ihre Instrumente bearbeiten. Hut, nein Hüte ab!
Den Schlußtrack "River Song" läßt jeden eingefleischteren Prog-Jazz-Rock Freund milde schmunzeln, klingt er doch verdammt nach "The House, The Street, The Room" von Gentle Giant (anno 1971). Tja, von diesem Malheur einmal abgesehen, liegt mit "Mythology" ein feines Album vor, zu dessen Kauf man ohne Abstriche raten kann.
Manchmal klappt das mit der Summe der einzelnen Teile (usw. usf.) also doch ...
Derek Sherinian - Mythology
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InsideOut/SPV
(USA/8. 11. 2004)
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