Platten_Brazen Abbot - A Decade of ...

Bulgaria goes north

Drei Shows wurden in Ton und Bild mitgeschnitten - als Resultat bleibt das Testament einer Tournee mit beeindruckenden Gigs und großartigen Performances.    11.12.2004

Der bulgarische Gitarrenvirtuose Nikolo Kotzev, der derzeit in Finnland lebt, begann an einem Soloprojekt zu arbeiten, nachdem sich seine frühere Band Baltimoore aufgelöst hatte. Er benannte das neue Projekt Brazen Abbot und veröffentlichte 1994 das erste Album "Live and Learn" mit den Sängern Glenn Hughes (Deep Purple, Black Sabbath u. a.), Göran Edman (Yngwie Malmsteen, Kharma) und Thomas Vikström (Candlemass, Stormwind). Das Line-up wurde durch die Europe-Mitglieder Ian Haugland (Drums) und Mic Michaeli (Keyboard) sowie Bassist Svante Henryson (Yngwie Malmsteen) komplettiert.

"Eye of the Storm" (1996) und "Bad Religion" (1997) folgten, wobei Joe Lynn Turner (Rainbow, Deep Purple u. a.) neben Edmann und Vikström als Sänger überzeugte; den Baß übernahm John Levén von Europe. Alle Alben wurden mit positiven Kritiken belohnt, worauf sich Kotzev und Turner auf eine Akustik-Tournee begaben. Danach kam die erfolgreiche Rock-Oper in Form eines Doppelalbums, "Nikolo Kotzev´s Nostradamus", wo neben diversen Brazen-Abbot-Musikern auch Jorn Lande, Doogie White, Alannah Myles und Sass Jordan mitwirkten. 2003 erschien dann mit "Guilty As Sin" endlich ein neues Brazen-Abbot-Werk, wobei Vikström durch Jorn Lande (ARK, Masterplan) ersetzt wurde.

Grund genug, um die Geschichte endlich auch mit einem würdigen Live-Dokument zu krönen. Und so wurde erneut eine Touring-Band mit Joe Lynn Turner (Gesang), Wayne Banks (Baß), Lars Pollack (Keyboards) und Thomas Broman (Drums) zusammengestellt. Was dabei herauskam, ist eine CD oder DVD, die Highlights der Brazen-Abbot-Ära ebenso wie den Rainbow-Klassiker "I Surrender" und diverse Soloeinlagen umfaßt. Die CD wurde am 31. Juli 2003 im bulgarischen Sofia aufgenommen und beinhaltet mit "Love Is On Our Side" als Akustikversion auch noch einen Studio-Bonustrack. Der Sound ist zwar nicht glasklar oder extrem druckvoll, dafür klingt aber alles schön räudig und einfach richtig live, wie es sich eben für ein gutes Hardrock-Live-Album gehört.

Hannes Lenhardt