Platten_Anaal Nathrakh - Domine Non Es Dignus

Aus der Hölle

Hat jemand gewußt, daß es in England einen direkten Zugang zum Reich der Finsternis gibt? Diese britische Black-Metal-CD wird alle Zweifler vom Gegenteil überzeugen.    04.12.2004

Wer sich "Domine Non Es Dignus" von Anaal Nathrakh reinzieht, wenn möglich bei voller Lautstärke, der wird später nicht mehr wissen, wer Cradle Of Filth sind, was es mit Dimmu Borgir auf sich hat oder wie man Deicide ausspricht. Damit hat der Leibhaftige aber nichts zu tun. Satan wird vielmehr damit beschäftigt sein, seine Hörner zum zweiten Album der britischen Black-Metal-Krieger zu bangen.

Die Saat des Bösen wurde 1999 gesetzt, und seitdem geht es in der Erfolgkurve der Briten steil in die Hölle. Ihre Tracks sollten die von Metallica verwendeten Songs zur Folterung irakischer Gefangener ablösen. Warum? Wenn man sich das Monster namens "Domine Non Es Dignus" anhört, fragt man nicht nach dem Warum. Es ist das Böseste, das der Black Metal in diesem Jahr hervorgebracht hat. Lupenrein instrumentiert, knallhart geschlagen (die Drums und die Gitarren) und herausgekotzt von V.I.T.R.I.O.L. gesungen. Gesungen? Aber sicher, der Mann würde es vielleicht sogar schaffen, in der Oper eine Arie (von Wagner?) zu schmettern!

So stimmlich umfangreich ihr Frontman, so vielschichtig die Musik. Wahnsinnsmelodien, so schnell gespielt, daß sie den Blutdruck krankenhausreif steigen lassen. Ja, hier werden Geschwindigkeitsrekorde nicht erreicht, sondern einfach durchbrochen. Keyboards brauchen die Briten keine (ein paar Samples gibt es aber schon), den Rest erledigen die Gitarren.

Okay, 40 Minuten Spieldauer sind für die Mainstream-Black-Metaller im Vergleich zu den Dimmu-Borgir-Epen etwas dürftig. Wer aber dieser CD läger als eine Stunde standhalten kann, hat schon gewonnen. Oder in seinem Hirn ist kein Platz mehr für etwas anderes, nur für die bösen, harten, durchgeknallten und höllischen Töne von "Domine Non Es Dignus".

Milan Knezevic

Anaal Nathrakh - Domine Non Es Dignus

ØØØØ


Season Of Mist

(GB/2. 11. 2004)

 

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