3 Doors Down - Seventeen Days
ØØ
Republic/Universal
(USA/14. 2. 2005)
Berauschend waren sie noch nie, doch mit ihrem dritten Album haben die Herren aus Mississippi endgültig die Grenze der Belanglosigkeit durchbrochen. 10.03.2005
3 Doors Down, die im Lauf ihrer noch kurzen Karriere bereits zwölf Millionen Platten verkauft haben, kennt hierzulande spätestens seit der Dauerrotation von "Here Without You" auf Kommerz-Radiosendern jedes Kind. Über das musikalische Können der vier Herren möge sich jeder eine eigene Meinung bilden, Fakt allerdings ist - und das müssen auch Neider anerkennen - daß es kaum eine andere Band schafft, Rocksongs mit hartnäckig im Gehörgang verharrenden Hooklines zu ersinnen. Außerdem funktionierten trotz der geringen Abwechslung die letzten beiden Outputs aufgrund musikalischer Erweiterungen doch sehr gut - etwa durch den Einsatz klassischer Begleitung.
Auf dem dritten Werk "Seventeen Days" verzichtete man auf solcherlei Beiwerk zwar nicht, trotzdem wurde die Abwechslung geringer. Scheinbar orientierten sich die Herren beim Schreiben des neuen Materials ausschließlich an den Strukturen ihrer bisherigen Hitsingles. Und dennoch ist es irgendwie ironisch, daß trotzdem der obligatorische Überhit fehlt. Das Album leiert vor sich hin, unterbrochen durch eine Anzahl nichtssagender Uptempo-Nummern. Ehe man sich versieht, ist es zu Ende und beginnt (bei eingestellter Repeat-Option) von vorn, ohne daß der Hörer es überhaupt registriert. Nicht einmal der Gast-Auftritt von Mister "Turn The Page" Bob Seger kann "Seventeen Days" aus dem grauen Durchschnitt hervorheben.
Mit gutem Willen könnte man aber doch noch ein, zwei Nummern hervorheben: "It´s Not Me" nämlich und "Let Me Go", wobei sich letztgenannter Song mit Dauerrotation-Unterstützung sogar zu einem kleinen Liebling entwickeln könnte. Wem das genügt, der möge zugreifen - aber bitte nicht, ohne vorher mal ein Ohr riskiert zu haben.
3 Doors Down - Seventeen Days
ØØ
Republic/Universal
(USA/14. 2. 2005)
Nach langer Abstinenz wollen die geistigen Väter des Gothic-Metal ihren verwaisten Thron wieder für sich beanspruchen. Aber bitte sehr!
Wenn Ex-Weltfußballer ihr Hobby zum Beruf machen, dann muß das Ergebnis nicht unbedingt mit Trainingshosen und Trillerpfeifern zu tun haben.
Berauschend waren sie noch nie, doch mit ihrem dritten Album haben die Herren aus Mississippi endgültig die Grenze der Belanglosigkeit durchbrochen.
Cello mal drei und die Liebe zum Metal. Daß sie mit diesem Konzept nicht spinnen, die Finnen, beweist erneut ein wohlbekanntes Trio.
Neuer Deal, neues Glück: Was bei manchem auf dem Weg zur Spitze entscheidend ist, kann auch in die Hose gehen. Oft ist die Kluft zwischen Wollen und Können unüberwindbar.
Schon viele Acts sind am "verflixten dritten Album" gescheitert. Dieser, aus Holland, wird damit zumindest nicht wieder in der Versenkung verschwinden.
Kommentare_